Ende Mai kam ein Steinschmätzer in die Wildvogelhilfe Leipzig. Das war eine Überraschung für das kleine Team, denn diese Vögel sind sehr selten und in Deutschland vom Aussterben bedroht. Seine Rettung ist daher ein kleiner Beitrag für den Erhalt dieser Art, und der seltene Vogel sorgte noch aus einem anderen Grund für Freude: Es ist der Vogel Nummer 10.000, der von der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig gerettet wurde. Der Pechvogel wurde nach einer Kollision mit einem Fahrzeug gefunden und in die Pflegestation gebracht. Er hatte ein Schädel-Hirn-Trauma. Nach vier Tagen fachkundiger Pflege war er wieder vital. Weiterlesen
Am 24. Mai 2025 kamen 14 NABU-Mitstreiter zum Arbeitseinsatz an die Papitzer Lachen. In dem Naturschutzgebiet galt es drei Flächen teilweise zu mähen um sie einerseits vor der Verbuschung zu bewahren und andererseits den Großen Wiesenknopf zu fördern. Diese Pflanze ist die Futterpflanze des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings, der an dieser Pflanze seine Eier ablegt. Das Mahdregime an den Papitzer Lachen ist auf die Biologie dieses seltenen Schmetterlings abgestimmt. Außerdem sind die Wiesen am Dammweg und zwischen den Lachen auch Sommerlebensräume von Amphibien wie Rotbauchunke, Moorfrosch und Laubfrosch. Die partielle Mahd hat sich gut bewährt. So bleibt immer ein Rückzugsraum für Insekten und andere Tiere bestehen. Durch die Mahd haben viele Pflanzen bessere Chancen, weil sie nicht vom Gras überwachsen werden. Der Einsatz dauerte etwas länger als geplant, weil sich für den nächsten Tag Regen angekündigt hatte, weshalb alles an einem Tag erledigt werden musste. Die motivierte Mannschaft hatte damit kein Problem und wurde mit rufenden Unken und Fröschen belohnt. Der Kuckuck begleitete den Tag ebenso wie ein riesiger Schwarm Stare, der permanent zu hören war. Weiterlesen
Als Botschafter für den Schutz von Insekten dienen oft die Bienen. Sie genießen große Sympathien. In der Öffentlichkeit stehen aber oft leider nicht die gefährdeten Wildbienenarten im Fokus, sondern die Honigbiene, und im Imkern sehen viele Menschen einen Beitrag gegen das Insektensterben. Wichtig ist aber, die Bienenhaltung so zu gestalten, dass die vom Menschen gepflegten Honigbienen nicht zu Nahrungskonkurrenten für bedrohte heimische Insektenarten werden. Der Erhalt der Biologischen Vielfalt ist ein gemeinsames Anliegen von Bienenhaltung und Naturschutz. Um hierbei aus Sicht des Naturschutzes einen Beitrag zur Diskussion zu leisten, veröffentlicht der NABU Leipzig zum Weltbienentag 2025, am 20. Mai, ein Positionspapier zur Einordnung der Honigbienenkonkurrenz als Gefährdungsfaktor für wilde Bestäuber, mit Daten und Analysen, die sich konkret auf die Situation in Leipzig beziehen. Weiterlesen
Pressemitteilung Positionspapier
Immer am dritten Mittwoch im Monat lädt der NABU Leipzig 17 bis 19 Uhr zum offenen Naturschutzabend ins Naturkundemuseum (Lortzingstraße 3) ein. Am 21. Mai 2025 wird auch er sich dem Schutz der Wildbienen widmen und der Frage „Gefährden Honigbienen Wildbienen?“ Sabrina Rötsch, Hautflüglerexpertin des NABU Leipzig, gibt Einblick in die Situation von Wildbienen, stellt Untersuchungen zur Konkurrenz durch Honigbienen vor sowie Empfehlungen für ein Miteinander von Imkerschaft und Naturschutz. Alle Naturfreunde sind herzlich willkommen, die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.
Die Frühlingszeit ist auch Zeit der ersten Ortsteil- und Sommerfeste in Leipziger Parks und Kleingartenanlagen. Neben vielen interessanten Angeboten krönen die Veranstalter diese Feste häufig mit Feuerwerken als besondere Attraktion. Vielen ist nicht bewusst, welch enormer Schaden für Umwelt, Menschen und Tiere damit verbunden sind. Der NABU Leipzig appelliert an alle: Feste kann man auch ohne Feuerwerk feiern!
Leider gibt es über das ganze Jahr immer wieder private Feuerwerke – leichtfertig genehmigt oder illegal. Der NABU fordert deshalb ein grundsätzliches Verbot von Feuerwerken in der Brutzeit von März bis August. Feuerwerk in der Brutzeit kann den Bruterfolg beeinträchtigen, beispielsweise durch Nestaufgabe. Zu Schutzgebieten muss bei Feuerwerken ein Abstand von mindestens zwei Kilometern eingehalten werden, auch in der Nähe bekannter Fledermausquartiere darf es kein Feuerwerk geben. Weiterlesen
Vom 9. bis 11. Mai 2024 sind wieder alle Vogelfreunde aufgerufen, eine Stunde lang Vögel zu zählen und dem NABU zu melden.
Von einem ruhigen Platz im Garten, Park, auf dem Balkon oder vom Zimmerfenster aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet werden konnte. Meldeschluss ist der 19. Mai 2025.
Die „Stunde der Gartenvögel“ ist eins der größten Citizen-Science-Projekte Deutschlands und sie findet bereits zum 21. Mal statt. Die gesammelten Beobachtungsdaten helfen beim Vogelschutz.
Jedes Jahr zur „Stunde der Gartenvögel“ lädt der NABU Leipzig zu Veranstaltungen ein, um über die Aktion zu informieren, außerdem wird dabei die heimische Vogelwelt vorgestellt, man kann gemeinsam die Vögel beobachten, und es gibt auch weitere Informationen zur Arbeit des NABU Leipzig. 2025 sind zwei öffentliche Exkursionen geplant: am 10. Mai in der Kleingartenanlage Lindental West und am 11. Mai in der Kleingartenanlage „An der Parthe“. Weiterlesen
Am 26. April 2025 hat der NABU Leipzig gemeinsam mit dem Kleingartenverein Lindenthal West sowie Engagierten von „Leipzig pflanzt“ entlang der Albin-Benckenstein-Allee 20 Obstbäume in die Erde gebracht.
Die Pflanzlöcher waren am Vortag schon ausgehoben worden, und so begann der Einsatz damit, jedem Loch einen Baum zuzuordnen. Die Apfel-, Birnen- und Zwetschgenbäume in alten Sorten wurden abwechselnd aufgestellt. Klangvolle Namen wie „Wangenheimer Frühzwetschge“ oder „Roter Winter-Himbeerapfel“ waren darunter. Der Transport der Bäume war gar nicht so einfach. Eine Sackkarre leistete gute Dienste, denn die schweren Bäume mit Pflanzballen auf eine Schubkarre zu heben war nicht möglich.
Sabrina Rötsch vom NABU Leipzig gab eine kurze Pflanzeinweisung und dann ging es los. Pflanzpfähle wurden eingeschlagen, Bäume in die Gruben gehoben, Erde geschaufelt und festgetreten, Gießränder geformt. Mit fachmännischer Bindetechnik wurden die Bäume an den Pfählen mit Sisalseil fixiert. Der Spaß kam auch nicht zu kurz, vor allem beim Gießen. Die bunten Gießkannen wurden mit einem lustigen Wasserexpress gebracht.
Nach vier Stunden standen alle Bäume an ihrem Platz. Alle hoffen nun, auf gutes Anwachsen der Schatten-
Video: NABU Leipzig
spender und eine reiche Ernte in den nächsten Jahren. Darüber hinaus werden die Hochstämme zur Erhöhung der Artenvielfalt in der Kleingartenanlage beitragen.
Zum Tag des Baumes, am 25. April 2025, veröffentlicht der NABU Leipzig ein Positionspapier zu den Stadtbäumen in Leipzig, das auch an die Stadtratsfraktionen übergeben wurde. Unter der Überschrift „Klimaanpassung und Artenvielfalt zusammen denken“ wirbt der NABU dafür, ver-stärkt heimische Arten zu pflanzen. Der NABU Leipzig kritisiert, dass Pflanzlisten verwendet werden, die vorwiegend auf gebietsfremde, teilweise sogar invasive Arten setzen. Es wäre aber durchaus möglich, klimaangepasste Neupflanzungen vorzunehmen und zugleich auch die Biologische Vielfalt zu fördern, betont der NABU und verweist auf zahlreiche aktuelle Studien zu diesem Thema.
Von 2019 bis 2023 wurden in Leipzig 4.310 neue Straßenbäume gepflanzt, nur rund 10 Prozent davon waren heimische Arten. Die gebietsfremden Baumarten oder Züchtungen sind für die heimische Tierwelt ökologisch weitgehend wertlos, weil sie beispielsweise anders als die heimischen Baumarten als Nahrungsquelle nicht nutzbar sind. Sie sollten daher laut NABU nur in begründeten Ausnahmefällen gepflanzt werden. Zugleich wirbt der NABU Leipzig unter anderem für ausreichend große Baumscheiben, auf denen Wildkräuter wachsen sollen. Weiterlesen
Am 10. April 2025 traf sich eine gemischte Gruppe bestehend aus Mitgliedern von Leipzig Pflanzt, NABU Leipzig, KANU LVB und zwei Schülern der Leipzig International School am Schleußiger Weg, um das Vereinsgelände des Kanu-Vereins aufzuwerten.
Schnell hatten die beiden jungen Männer ein Pflanzloch für den Feldahorn ausgehoben. Um den Baum mit Ballen zu bewegen, brauchte es schon vier Leute, aber schließlich stand er aufrecht in der Grube und wurde an den Pflanzpfählen fixiert. Der Feldahorn als heimisches Gehölz ist anpassungsfähig, robust und ökologisch wertvoll. Gemeinsam wurde noch eine kleine Naschhecke aus roten und schwarzen Johannisbeeren gepflanzt. 30 Insektenarten nutzen diese Sträucher. Vögeln und Säugetieren schmecken die Beeren. Am Zaun werden sich zukünftig 5 Geißblätter empor ranken. Die Blüten locken vor allem Nachtfalter an, wovon dann auch Fledermäuse profitieren.
Damit wird das Trainingsgelände zwischen Elsterflutbett und Pleiße noch ein bisschen vielfältiger. Denn dort gibt es schon Benjeshecken, Laubhaufen, ungemähte Bereiche, viele Bäume mit natürlichen Höhlen und Nistkästen für Fledermäuse und Vögel. Auch das für alle zum Leben notwendige Wasser ist reichlich vorhanden.
Der NABU Leipzig bedankt sich bei allen Beteiligten für die schöne Aktion und bei der SG LVB e.V. für die Übernahme der Kosten für die Gehölze.
Video: NABU Leipzig
Lebensräume geschützter und bedrohter Arten, darunter Orchideen, Vögel und Insekten, sind durch die geplante Photovoltaikanlage bedroht.
Der Deponieberg Seehausen ist ein trauriges Beispiel für fehlgeleiteten Klimaschutz. Hier soll ausgerechnet ein Naturraum mit Photovoltaik bebaut werden, obwohl in direkter Nachbarschaft gleich drei Gewerbegebiete mitsamt Parkplätzen sowie zahlreichen Freiflächen und eine Autobahn zur Verfügung stehen. Eine über Jahrzehnte zum Erfolg geführte Ausgleichsmaßnahme wird so im Hauruckverfahren zunichte gemacht, um bei der lange verschleppten Energiewende aufzuholen.
Laut Regionalplan sollte hier die Natur Vorrang haben. Doch im Februar 2025 wurde in einem sogenannten Zielabweichungsverfahren genau das Gegenteil genehmigt: die Zerstörung ökologisch wertvoller Biotope für den Bau einer Photovoltaikanlage. Gegen diese Genehmigung hat der NABU Widerspruch eingelegt. Weiterlesen
Am 20. März ist Welttag der Spatzen. Er soll darauf aufmerksam machen, dass der einstmals allgegenwärtige Haussperling seltener wird. Auch in Leipzig führen rücksichtslose Bauprojekte, die auf die Bedürfnisse der Stadtnatur und der Wildtiere in der Stadt zu wenig Rücksicht nehmen, dazu, dass dem Sperling Nistplätze und Nahrung verloren gehen. Betroffen sind davon auch andere gebäudebewohnende Tierarten wie Fledermäuse und Mauersegler. Um Spatzen zu beobachten, über ihre Gefährdung und über ihren Schutz zu sprechen, lädt der NABU Leipzig immer am 20. März zum „SPATZiergang“ ein. 2025 trafen sich die Spatzenfreunde in Schönefeld. Die Teilnehmenden erfuhren, welche Bedürfnisse Haussperlinge haben und welchen Anforderungen ihr Lebensraum entsprechen muss.
Außerdem ruft der NABU Leipzig wieder dazu auf, Spatzennistplätze zu melden, insbesondere auch Beobachtungen von Feldsperlingen in Leipzig, deren Bestand sehr stark zurückgegangen ist. Und der
NABU Leipzig bietet ganz spezielles „Vogelfutter“ an, das man selbst aussäen kann. Mit der Pflanzenvielfalt fördert man Insekten, die zur Brutzeit für fast alle Vogelarten in unserem
Siedlungsraum wichtige Nahrungsgrundlage sind. Auch später im Jahr sind die Pflanzen ein wichtiges Nahrungsangebot, wenn sich an den verblühten Stängeln Samen bilden, die von Finken und
Sperlingen gefressen werden. Weiterlesen
Seit mehr als 10 Jahren kämpft der NABU Leipzig nun schon mit allen Mitteln für den Erhalt der Stadtnatur am Wilhelm-Leuschner-Platz. Zunächst mit Hinweisen zu den geschützten Arten, dann mit Stellungnahmen zu den Bauplänen, inzwischen auch mit mehreren Gerichtsverfahren. Die Zerstörung der Natur schreitet jedoch weiter fort, wobei nach wie vor die Belange von Lebensstätten-, Arten- und Klimaschutz ignoriert werden. Im Februar 2025 wurden erneut ökologisch wertvolle Strauchbestände beseitigt. Der Vorfall ist bereits der dritte Eingriff, bei dem ökologisch wertvolle Gehölze auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz ersatzlos entfernt wurden. Dazu gehört auch eine Feuerdornhecke, die gerade jetzt im Winter vielen Tieren Schutz vor Witterung und Kälte bietet. Nach den Daten aus dem Artenschutzfachbeitrag von 2018 sind durch die neuerlichen Rodungen Kohlmeise, Klappergrasmücke und Haussperling betroffen. Sie haben ihre durch das Gutachterbüro erfassten Brutplätze ersatzlos verloren. Zuvor hatten bereits 16 weitere nachgewiesene Brutvogelpaare ihre Reviere auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz durch Rodungen und Fällungen verloren.
Die Gehölze wurden rücksichtslos mit einem Bagger entfernt, das bestätigt erneut, dass Gehölzeingriffe in Leipzig ohne die notwendige Artenschutzprüfung weiter fortgesetzt werden. Der Wilhelm-Leuschner-Platz ist dabei nur ein Beispiel von vielen. Mit der Klage vor Gericht möchte der NABU solche naturschutzrechtlichen Versäumnisse, die in Leipzig immer wieder passieren, für die Zukunft verhindern. Auch mit dem aktuellen Fall ist bereits ein Anwalt beauftragt.
Der NABU Leipzig wird dranbleiben und bei den Behörden nachfragen, wieso der gesetzliche Artenschutz in Zeiten des globalen Artensterbens noch immer nicht berücksichtigt wird und wie die nötige Anpassung an den Klimawandel mit dem Kahlschlag vereinbar sein soll. Für die nach Baumschutzsatzung geschützten Gehölze ist außerdem ein Ausgleich erforderlich, den der NABU Leipzig ebenfalls einfordern wird. Weiterlesen
Am 1. März 2025 hatte der NABU Leipzig wieder zur Müllsammelaktion im Wäldchen an der Kleinmesse eingeladen. Bereits seit drei Jahren finden hier immer wieder Arbeitseinsätze statt, trotzdem kam auch diese Mal wieder eine große Menge Müll zusammen. Nach zweieinhalb Stunden Schleppen, Bücken und Hin- und Herlaufen war der Wald wieder ein Stück sauberer. Mit der Aktion möchte der NABU Leipzig auch auf die ökologische Bedeutung dieses Wäldchens hinweisen. Es ist Teil des sensiblen Biotopverbunds zwischen nördlicher und südlicher Aue. Weiterlesen
Am 18. Januar 2025, zum Auftakt der „Grünen Woche“ und kurz vor der richtungsweisenden Bundestagswahl, hatte ein breites gesellschaftliches Aktionsbündnis auch in diesem Jahr wieder zur Großdemonstration in Berlin aufgerufen. Aus ganz Deutschland kamen nach Angaben der Veranstalter rund 9.000 Menschen, darunter auch Mitglieder von NAJU und NABU aus Leipzig. Gemeinsam forderten sie unter dem Motto „Mutige Agrarpolitik wählen“ eine soziale und ökologische Wende der Landwirtschaftspolitik. Weiterlesen
Der NABU Leipzig beantwortet Fragen, wie man Wildtieren in der Stadt helfen kann oder wie Konflikte vermieden werden können. Fotos: NABU Leipzig
Wildtiere sind unsere Nachbarn. Im Stadtpark, auf Friedhöfen aber auch zwischen unseren Häusern erfreuen wir uns an tierischen Begegnungen. Tagsüber lassen sich vor allem Vögel, Eichhörnchen oder
auch Amphibien beobachten. Fuchs, Igel oder Marder trifft man eher nachts oder sie hinterlassen Spuren, die der geübte Kenner zuordnen kann. Beim NABU nehmen die Fragen zu, ob und wie Wildtieren
geholfen werden kann. Sollten wir uns überhaupt in natürliche Abläufe einmischen? Andere erkundigen sich, wenn es Konflikte zwischen Menschen und den tierischen Nachbarn gibt. Aufgrund der
Vielzahl von Hilfesuchenden ist es kaum möglich, alle Fragen am Telefon oder per E-Mail zu beantworten. Der NABU Leipzig bietet 2025 daher auch eine monatliche Beratung direkt in der
Naturschutzstation an. Fragen rund um die Tierwelt in unserer Stadt kann man jeden 2. Mittwoch im Monat von 18 bis 20 Uhr bei der Wildtierberatung stellen. Die erste Beratung findet am 8. Januar
2025 ab 18 Uhr in der NABU-Naturschutzstation, Corinthstraße 14, statt. Weiterlesen
Der NABU ruft zur großen winterlichen Vogelzählung auf, bei der jeder mitmachen kann. Man nimmt sich eine Stunde Zeit, beobachtet die Tiere in der unmittelbaren Umgebung, notiert die Anzahl und die Vogelarten und meldet alles dem NABU. Dabei lernt man etwas über die heimische Vogelwelt und hilft beim Vogelschutz; denn die zahlreichen Daten aus ganz Deutschland liefern wertvolle Informationen über die Bestandsentwicklung bei Vogelarten im Siedlungsraum. Gerade diese Arten sind mehr und mehr bedroht. 2025 findet die Zählung vom 10. bis 12. Januar statt.
Der NABU Leipzig bietet Führungen an, bei denen man sich zusammen mit anderen an der Aktion beteiligen und Informationen über die Vögel bekommen kann: Am 10. Januar im Park Freiligrathplatz, am 11. Januar im Mariannenpark und am 12. Januar auf dem Friedhof Connewitz. Am Aktionswochenende wird der NABU Leipzig über die Aktionen und Zwischenergebnisse berichten. Weiterlesen
Fotos: NABU Leipzig
Gemeinsam mit der Initiative „Leipzig pflanzt“ hat der NABU Leipzig an neun verschiedenen Standorten insgesamt 70 Bäume und 2.064 Sträucher gepflanzt und auf 1.170 m² Einsaaten für Blühwiese und Kräuterrasen ausgebracht. Weiterlesen
Der NABU darf gegen die Baumfällungen auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz klagen. Das hat das Sächsische Oberverwaltungsgericht entschieden und dem NABU im Oktober 2024 mitgeteilt. Auch die Berufung des NABU gegen ein Urteil des Leipziger Verwaltungsgerichts wurde zugelassen.
Die Leipziger Richter hatten in den Versäumnissen am Wilhelm-Leuschner-Platz nur einen Einzelfall gesehen. Zudem wurde die Klage des NABU als „unzulässig“ abgewiesen, weil gegen die Entscheidungen der Stadt hier keine Klagebefugnis bestehe. Gegen diese Entscheidung gebe es auch keine Berufungsmöglichkeit, hatte das Gericht entschieden. Beim Oberverwaltungsgericht sahen das die Richter nun anders.
Der Wilhelm-Leuschner-Platz war ein Ort der Biologischen Vielfalt mitten in der Stadt. Dass hier ohne die gesetzlich nötige Prüfung von Artenschutz Bäume und Sträucher gerodet wurden, ist nur ein Beispiel von vielen solchen Bauprojekten. An diesem Beispiel klagte deshalb der NABU 2021 zum Schutz der Stadtnatur. Dass es hier naturschutzrechtliche Versäumnisse gab und dass dies in Leipzig immer wieder passiert, sollte mit der Klage festgestellt und für die Zukunft verhindert werden.
Das Verwaltungsgericht Leipzig wies die Klage des NABU 2023 zurück, der NABU sei nicht klagebefugt und es sei ein Einzelfall, dass ohne Artenschutz gefällt wurde. Deshalb hatte der NABU beim Oberverwaltungsgericht einen Antrag auf Berufungszulassung gestellt.
Das Sächsische Oberverwaltungsgericht teilte nun mit, dass es ernstliche Zweifel an der Richtigkeit des Urteils des Verwaltungsgerichtes Leipzig hat. Der NABU sei klagebefugt und es handle sich angesichts der vom NABU vorgelegten zahlreichen Beweise offenbar auch nicht um einen Einzelfall. Die Berufung wurde zugelassen. Nun hofft der NABU Leipzig, dass sich das Oberverwaltungsgericht endlich auch inhaltlich mit der Klage auseinandersetzt. Weitere Informationen
Der NABU möchte mit der Klage gegen die Baumfällungen auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz erreichen, dass in Zukunft Biotop- und Artenschutz beachtet werden, bevor Lebensstätten gesetzlich geschützter Arten in Leipzig zerstört werden. Der NABU beschreitet aber noch einen zweiten juristischen Weg, denn nach Auffassung des NABU ist auch der Bebauungsplan nicht vereinbar mit den Anforderungen des Naturschutzrechts. Deshalb hat der NABU einen Normenkontrollantrag beim Sächsischen Oberverwaltungsgericht eingereicht. Obwohl auch andere Unzulänglichkeiten erkennbar sind, beschränkt sich der NABU in seiner Argumentation auf die naturschutzrechtlichen und ökologischen Probleme.
Auf diese hatte der NABU Leipzig bereits lange vor diesen rechtlichen Schritten hingewiesen. Unter anderem hatte der NABU Leipzig 2021 den Entwurf des Bebauungsplans kritisiert und hatte dem Stadtrat eine Stellungnahme übermittelt. Nachdem der Stadtrat dessen ungeachtet den B-Plan beschlossen hatte, hatte der NABU Sachsen in einer Stellungnahme auch den beschlossenen B-Plan kritisiert. In dem nachfolgenden Abwägungsprozess wurde ein großer Teil der Kritikpunkte jedoch von den zuständigen Behörden nicht berücksichtigt. Nun möchte der NABU gerichtlich klären lassen, ob es in dem B-Planverfahren Versäumnisse beim Biotop- und Artenschutz gab. Zugleich wurde der Stadtverwaltung eine sogenannte Rüge übermittelt, um ihr die Möglichkeit zu geben, den Bebauungsplan doch noch nachzubessern.
Die Beauftragung eines Rechtsanwalts und Gerichtsverfahren sind mit erheblichen Kosten verbunden. Der NABU ist für solche Ausgaben auf Spenden angewiesen. Bitte
unterstützen Sie den Kampf für den Erhalt der Stadtnatur mit einer Spende – Herzlichen Dank!
Leider führen die juristischen Schritte, die keine aufschiebende Wirkung haben, nicht dazu, dass die Natur auf dem Leuschnerplatz vor weiterer Zerstörung unmittelbar bewahrt wird. Anliegen des NABU ist es, die mutmaßlichen Rechtsverstöße gerichtlich feststellen zu lassen, um sie für die Zukunft bei weiteren Baumaßnahmen in Leipzig zu verhindern.
Der Kiebitz, Vogel des Jahres 2024, hat es schwer in unserer Kulturlandschaft, wo ihm immer mehr geeignete Brutplätze verloren gehen, insbesondere durch das Trockenfallen von Feuchtgebieten und durch intensivlandwirtschaftliche Nutzung. Der NABU Leipzig bemüht sich, die letzten Brutareale zu erhalten und ihren Zustand möglichst zu verbessern. Das schönste Ergebnis dieser Bemühungen ist eine erfolgreiche Brut. 2024 war in unserer Region eine gute Brutsaison für die Kiebitze. Nachdem im Februar/März zeitweise über 100 Kiebitze an den Gärnitzer Lachen Rast machten, blieben bis zu fünf Paare während der Brutsaison im Gebiet. Trotz der relativ hohen Anzahl an Kiebitzen, die sich gegenseitig helfen, wurden einige Nester von Prädatoren ausgeraubt, weshalb der NABU Leipzig um Spenden bittet, um einen elektrischen Schutzzaun aufstellen zu können. Weiterlesen
Am Ende der Brutsaison des Kiebitzes Anfang Juli konnte ein Kiebitzweibchen mit ihrem Nachwuchs gefilmt werden. Video: Tony Ranis
Der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) ist Vogel des Jahres 2025 und löst damit den Kiebitz ab. Bei der fünften öffentlichen Wahl haben 143.390 Menschen ihre Stimmen abgegeben – so viele wie bisher noch nie. Rund 30 Prozent der Stimmen entfielen dabei auf den Hausrotschwanz, 28,2 Prozent auf die Waldohreule, 15,8 Prozent auf den Schwarzspecht, 14,5 Prozent auf den Schwarzstorch und 11,3 Prozent auf den Kranich.
Der Hausrotschwanz ist ein graziler Singvogel, der häufig in menschlichen Siedlungen unterwegs ist, weil er hier gute Bedingungen zum Brüten findet. Den Winter verbringt der Hausrotschwanz meist in Nordafrika oder dem Nahen Osten. Einige Vögel bleiben auch den Winter über bei uns. Als Insektenfresser ist der Hausrotschwanz vom Insektenrückgang durch die intensive Landwirtschaft und naturferne Gärten stark betroffen. Außerdem gehört er zu den Gebäudebrütern, die es durch Sanierungen immer schwerer haben, Nistmöglichkeiten zu finden. Der Hausrotschwanz war darum mit dem Wahlslogan angetreten: „Mut zur Lücke!“ Der NABU Leipzig engagiert sich mit seinem Gebäudebrüterprojekt für den Schutz dieser Tiere, die „Tür an Tür“ mit den Menschen in der Stadt leben. Weiterlesen
Seit vielen Jahren betreut der NABU Leipzig das ökologisch wertvolle Gebiet der Papitzer Lachen. Hier konnte der NABU Flächen erwerben und kümmert sich um den Erhalt der Lebensräume, unter anderem auch mit jährlichen Arbeitseinsätzen zur Wiesenmahd oder zur Gehölzentnahme. 2023 wurde vom NABU Leipzig die Artenvielfalt im Gebiet erfasst – Spinnen-, Pflanzen- und Insektenarten wurden untersucht, insgesamt wurden dabei 148 verschiedenen Tierarten festgestellt. Mitarbeiterinnen der NABU-Naturschutzstation „Stadt und Aue Leipzig“ gelang dabei auch ein ganz besonderer Fund: Der Nachweis der Zahntrost-Sägehornbiene (Melitta tricincta). Diese Wildbienenart galt in Sachsen als ausgestorben. Anlässlich des außergewöhnlichen Fundes besuchten am 8. März 2024 der Sächsische Umweltminister Wolfram Günther und der Schkeuditzer Oberbürgermeister Rayk Bergner die Papitzer Lehmlachen und machten sich vor Ort ein Bild von den Erfolgen der jahrzehntelangen Naturschutzarbeit des NABU. Weiterlesen
Am 13. Juli 2022 fand die zweite mobile Mahnwache gegen den Grünflächenschwund in Leipzig statt. Diesmal fanden sich NABU-Mitglieder und Anwohner bei der Brachfläche an der Bremer Straße ein, die von Bebauung bedroht ist. 14 Hektar strukturreicher Lebensraum mit einer außergewöhnlichen Artenvielfalt sollen hier zerstört werden. Auf dem Gelände haben NABU-Mitglieder bis jetzt 130 Arten nachgewiesen. Nach dem Redebeitrag gab es für die Teilnehmer Gelegenheit, die Resolution zum Erhalt der ökologisch wertvollen Fläche zu unterschreiben, die dann abschließend bei einer Exkursion näher vorgestellt wurde. Weiterlesen
Leipzig wächst für die Menschen. Demnächst wird die Stadt wohl mehr als 580.000 Einwohner haben, bis 2030 werden gar 720.000 erwartet. An den vielen Baustellen ist gerade zu sehen, wie sich ein solches Wachstum auswirkt. Neue Wohnungen, Einkaufsmärkte und Gewerbegebiete werden gebaut.
Aber Leipzig schrumpft für die Wildtiere! Während die Stadt wächst, haben diese Stadtbewohner immer weniger Platz. Viele Brachflächen und Grünanlagen gibt es nicht mehr, Sträucher und Bäume wurden gerodet. Damit einher geht der Verlust von potenziellen Lebensräumen der Tiere. Immer mehr Menschen fällt auf, dass es beispielsweise weniger Sperlinge und Amseln gibt. Igel, Fledermaus, Schmetterling und Nachtigall, die zum lebendigen Stadtbild von Leipzig gehörten, werden immer seltener.
Darauf weist der NABU Leipzig hin, der allein im Jahr 2016 einen Flächenverlust von über 50 Hektar erfasst hat. Das sind Flächen, die lange von unseren tierischen Mitbewohnern genutzt wurden und die nun nicht mehr existieren. Eine Karte gibt einen entsprechenden Überblick über diese vom NABU registrierten Flächen – viele weitere sind in dieser Übersicht noch gar nicht enthalten.
Der NABU wirbt für einen verantwortungsvollen Umgang mit vorhanden Flächen. Bei Bauplanungen sollte man Lebensräume für tierische Nachbarn von Anfang an berücksichtigen.
WEITERE THEMEN
Im November 2020 sprach die Initiative HYBRID ART LAB für den Oikos-Umweltpodcast „Natur für Städter“ mit René Sievert vom NABU Leipzig über die Arbeit des NABU für Mensch und Natur in Leipzig und Umgebung. Dabei ging es um Biotop-, Arten- und Klimaschutz. Die gemeinnützige Arbeit für diese Lebensgrundlagen des Menschen ist wichtig, aber auch recht mühsam. Jetzt anhören
Der Wilhelm-Leuschner-Platz hat eine größere Artenvielfalt als umliegende Parkflächen. Mit großer Sorge beobachtet der NABU, dass auch diese Oase dem Bauboom geopfert werden soll. Es deutet nichts darauf hin, dass der Naturschutz bei den Planungen berücksichtigt wird, obwohl der NABU Leipzig dazu frühzeitig Hinweise gegeben hat. mehr
Tagtäglich werden in Leipzig bei Bau- oder Gehölzpflegearbeiten Tiere getötet, Nistplätze schwinden, Orte für die Nahrungssuche gehen verloren. In vielen Fällen handelt es sich um Verstöße gegen das Naturschutzrecht, was jedoch oft folgenlos bleibt. Bürger verstehen nicht, warum die Behörden nicht einschreiten. Auch Arbeiten im Auftrag der Stadt selbst sind keineswegs vorbildlich. mehr
Bei Gebäudesanierungen werden Nistplätze zerstört, der gesetzliche Artenschutz wird aus Unkenntnis oder vorsätzlich missachtet. Das führt zum Verlust von Nistplätzen, in manchen Fällen auch zum Tod von Tieren. Auf Leipziger Baustellen! Der NABU fordert Einhaltung der Artenschutzgesetze! mehr
Wie man mit geringem Aufwand Vogelnistplätze und Fledermausquartiere in Gebäudeneubauten integrieren kann, zeigt die kleine Broschüre. Sie basiert auf einer Bachelorarbeit an der HTWK. mehr
Bundesweit kommt ein silikonartiger Kleber zum Einsatz, um Vögel von Gebäuden zu vertreiben. Diese Abwehrpaste wird als harmlos angepriesen, doch sie hat für Vögel und andere Tiere tödliche Folgen. Die Verwendung ist nach Auffassung des NABU gesetzeswidrig. Der NABU Leipzig fordert deshalb alle auf, dieses Mittel keinesfalls einzusetzen und Einsatzorte des Klebers zu melden. mehr
Von Anglern achtlos liegen gelassene oder ins Wasser geworfene Angelschnüre sind eine ernste Gefahr für Wasservögel. Wenn sie sich am Körper verfangen, endet der Überlebenskampf mit Verletzungen, manchmal auch tödlich. Leider werden dem NABU Leipzig immer wieder solche Fälle gemeldet. Bitte keine Haken und Schnüre am Gewässer zurückzulassen! mehr
Der NABU setzt sich für eine naturnahe Pflege von Kleingärten, Parkanlagen und Grünflächen ein, unterstützt Garten- und Grundstücksbesitzer, Inhaber von Firmengeländen oder von Wohnanlagen, Sträucher zu pflanzen oder Blumenwiesen anzulegen und zu erhalten. Machen Sie mit: Schaffen Sie Lebensräume in der Stadt! mehr
Die Mitmachaktion „mein Biotop“ soll dem Verlust natürlicher Lebensräume etwas entgegensetzen, jeder kann einen praktischen Beitrag für den Erhalt der Biodiversität leisten. Mit dem Projekt soll gezeigt werden, wie bereits mit einfachen Mitteln wichtige Biotope entstehen können. Jeder kann mitmachen und so können sich an vielen Stellen in Leipzig Lebensräume und Biotoptrittsteine entwickeln. mehr
Die leider verbreitete Meinung, es dürfen in Kleingärten nur kleine Obstbäume gepflanzt werden, ist nicht richtig und hat dazu geführt, dass in vielen Gartenanlagen das Leben auf und in Obstbäumen auf rasantem Rückgang ist. Besser sind Halbstämme, die eine Höhe von etwa 5 Metern erreichen und laut Bundeskleingartengesetzt erlaubt sind. Natürliche Bruthöhlen entstehen erst bei größeren und älteren Bäumen, die zudem mit ihren Blüten zahlreichen Insekten Nektar und Pollen bieten. mehr
Fachleute und Vertreter aus Umweltverbänden, Behörden und der Wissenschaft haben ein gemeinsames Positionspapier mit einer Vision für den Schutz des Leipziger Auenökosystems entwickelt. Das Papier betont vor allem die überragende und alle anderen Ziele befördernde Rolle des Wasserdargebots und der Wasserdynamik und es werden Leitlinien vorgestellt, auf deren Grundlage Konzepte für die Wiederbelebung der Auen erarbeitet werden können mehr
Das Auenökosystem ist auf periodische Hochwasserereignisse angewiesen, sie wieder zu ermöglichen, ist deshalb eins der wichtigsten Naturschutzziele. Neben dieser Auenrevitalisierung gilt es, den Auwald als artenreiche Kulturlandschaft zu erhalten. Ihre große Biodiversität verdankt sie auch einer naturverträglichen Forstbewirtschaftung. Der NABU setzt sich dafür ein, dass dabei ökologische Zusammenhänge und der Artenschutz beachtet werden. mehr