Der Stadtrat hat am 15.06.2022 einen Antrag „Glasklar für Vogelschutz“ beschlossen. Der NABU Leipzig begrüßt diesen Beschluss und hofft auf eine konsequente und rasche Umsetzung. Der NABU bedauert allerdings, dass mit diesem Beschluss eine zeitnahe Lösung des Problems nicht erreicht werden kann. Der Beschluss beinhaltet nur einen Auftrag an den Oberbürgermeister. Dieser soll sich auf Landesebene dafür einsetzen, den Prüfkatalog bei Erteilung von Baugenehmigungen zum Thema Vogelschlag zu erweitern. Damit geht das Sterben an Leipzigs Glasflächen vorerst unverändert weiter, dabei wäre es ein Leichtes, vogelsicheres Glas zu verwenden bzw. eine solche Verwendung zu verlangen. Leider gibt es dafür offenbar keine verwaltungsrechtliche Möglichkeit, weshalb nun dieser kleinstmögliche Beschluss gefasst wurde, wofür der Stadtrat rund anderthalb Jahre benötigte. Sehr bedenklich findet der NABU Leipzig, dass Oberbürgermeister Burkhard Jung in dieser Stadtratssitzung gegen den Antrag gestimmt hat.
Weil dieser junge Buntspecht nach einem Scheibenanflug mit einer Gehirnerschütterung immer wieder auf den Rücken kippt, muss er bei der stündlichen Fütterung beim Fressen festgehalten werden. Das geprellte Auge wird dreimal täglich mit Augentropfen versorgt. Die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig lädt den Oberbürgermeister, der im Stadtrat gegen den Antrag „Vogelschutz an Glas“ gestimmt hat, ein, sich die aufwendige Pflege der verletzten Vögel anzuschauen. Video: NABU Leipzig
Abgesehen davon reicht der Beschluss des Stadtrates nicht aus, um das Vogelsterben an Glas zu stoppen. Nur wenn der NABU aufwändige Nachweise erbringt und immer wieder nachhakt, wird die zuständige Behörde aktiv. Gegenwärtig dauert es ein Jahr, bis die Stadtverwaltung eine funktionale Nachrüstung an Glasfassaden beauflagt, in dieser Zeit sterben die Vögel unvermindert weiter. Und die beauflagten Nachrüstungen sind für Bauherren um ein Vielfaches teurer als eine frühzeitige Berücksichtigung bereits auf Planungsebene. Deshalb fordert der NABU Leipzig einen 4-Punkte-Plan gegen Vogelschlag, welcher kurzfristig umzusetzende Maßnahmen enthält:
Zweimal im Jahr ruft der NABU zur großen Insektenzählung auf, bei der jeder mitmachen kann. Beobachten und zählen kann man fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Gezählt wird eine Stunde lang, das Beobachtungsgebiet soll einen Umkreis von 10 Metern bilden, aber auch eine Erkundungstour auf kleinstem Raum ist möglich, zum Beispiel beim Blick in die Blumentöpfe auf dem Balkon. Ein warmer, trockener und windstiller Tag ist zum Insektenzählen am besten geeignet. Es gibt zwei Zählphasen: Die erste ist im Frühsommer vom 3. bis 12. Juni, die zweite folgt im Hochsommer vom 5. bis 14. August. Die Beobachtungen kann man dem NABU online melden. Im besonderen Blickpunkt stehen in diesem Jahr beim Insektensommer Acker-, Erd- und Steinhummel, die man gut an Farbe und Zeichnung unterscheiden kann. Weiterlesen
Um die Welt der Insekten vorzustellen und gemeinsam die Sechsbeiner zu zählen, bietet der NABU Leipzig zum Insektensommer wieder öffentliche Veranstaltungen an – die ersten fanden am 11. Juni im Clara-Zetkin-Park und am 12. Juni im Deutschen Kleingärtnermuseum statt. Weitere Insektenzählungen gab es unter anderem am Sächsischen Krankenhaus Altscherbitz, am Schloss Schönefeld und auf der Biotoppfläche in der Rietzschkeaue Sellerhausen. Weiterlesen
Fotos: Daniela Dunger, Sophia Eden
Das Wave-Gotik-Treffen in Leipzig konnte pandemiebedingt in den vergangenen zwei Jahren nicht stattfinden. 2022 jedoch versammelte sich am Pfingstwochenende wieder „die schwarze Szene“ in Leipzig – rund 15.000 Teilnehmer besuchten das 29. WGT. Im Rahmenprogramm war auch der NABU Leipzig wieder dabei mit der inzwischen traditionellen Abendführung über den Südfriedhof, die am 3. Juni stattfand. Dabei wurden die Biodiversität auf dem parkartigen Friedhofsgelände, das Projekt „Lebendige Friedhöfe“ sowie die Arbeit des NABU vorgestellt. Nach dem einstündigen Rundgang waren alle zum Fledermausabend eingeladen. Dabei wurden die heimlichen nachtaktiven Tiere ausführlich und hautnah vorgestellt. Rund 200 Teilnehmer des WGT sowie einige andere Naturfreunde kamen zu den NABU-Angeboten auf den Friedhof. Erst weit nach Sonnenuntergang, als es auch kräftig anfing zu regnen, endete der informative und stimmungsvolle Abend. Weiterlesen
Um sie vor Verbuschung zu schützen, mäht der NABU Leipzig seit vielen Jahren regelmäßig eine Feuchtwiese an den Papitzer Lachen. Seit 2021 findet zusätzlich zur Mahd im Herbst eine Frühmahd vor dem 1. Juni statt. Damit sollen die Bestände des Großen Wiesenknopfs gefördert werden, die essenziell sind für den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling, dessen Larven auf diese Pflanzen angewiesen sind. Am 28. Mai 2022 haben sich für diesen Arbeitseinsatz elf Naturschutzmacher des NABU Leipzig versammelt. Weiterlesen
Bei Bauarbeiten in der Brutzeit kommt es leider jedes Jahr vor, dass Vögel lebendig eingemauert werden. Es handelt sich um einen Verstoß gegen das Bundesnaturschutz- und gegen das Tierschutzgesetz. Die eingeschlossenen Tiere müssen qualvoll sterben. Der NABU Leipzig war jetzt bei einem weiteren „Einzelfall“ im Einsatz. Die traurige Bilanz: 8 Stare wurden vor Verhungern und Ersticken gerettet, 1 Star ist gestorben, aus 6 Eiern werden keine Jungvögel mehr schlüpfen. Weiterlesen
Die wiederkehrenden Gesetzesverstöße sind ein Skandal! Jahr für Jahr macht der NABU Leipzig darauf aufmerksam, doch die Durchsetzung des Gesetzes bleibt weiterhin aus. Es wird der Eigenverantwortung der Bauherren überlassen, Brutplätze den Behörden zu melden und sie zu schützen. Daher fordert der NABU Leipzig, dass vor Bauarbeiten immer der Artenschutz professionell im Rahmen einer Begutachtung geprüft werden muss. Bauherren und Gebäudebesitzer werden aufgefordert, bei Sanierungs- und Abrissvorhaben die artenschutzrechtlichen Bestimmungen einzuhalten und frühzeitig(!) in die Planungen einzubeziehen. Zur Information darüber hat der NABU Leipzig eine „Checkliste“ verfasst, die zum Download zur Verfügung steht.
Am 22. Mai ist der Internationale Tag der Biologischen Vielfalt. Der NABU Leipzig hat den Tag genutzt, um auf den fortschreitenden Verlust der Biodiversität aufmerksam zu machen. Noch gibt es in
der Stadt Orte der Biologischen Vielfalt, doch einer nach dem anderen ist von rücksichtsloser Bebauung bedroht. Seit 2016 hat der NABU Leipzig bereits mehr als 300 Flächen erfasst, auf denen die
Stadtnatur dem Bauboom geopfert wurde. Ein weiterer bedrohter Lebensraum befindet sich in Gohlis – hier soll das „Stadtquartier östlich Bremer Straße“ entstehen.
NABU-Mitglieder haben dort bereits 130 Arten nachgewiesen (40 Vogelarten, 23 Tagfalter, 10 Nachtfalter, 8 Käfer, 8 Wildbienenarten u.a.m.). Am 22. Mai 2022, dem Tag der Biologischen Vielfalt hat
der NABU Leipzig auf diese Artenvielfalt aufmerksam gemacht und fordert: „Rettet die Bremer Stadtmusikanten“. Gerade jetzt im Mai sind diese „Musikanten“ zu hören – die Vögel, die hier zuhause
sind. Das Gelände ist nicht nur der Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, sondern dient auch den Anwohner zur Erholung und ist ein Beitrag zum Klimaschutz. Es handelt sich um 14 Hektar
artenschutzfachlich wertvoller, strukturreicher Landschaft.
Zunächst wurde das artenreiche Gelände bei einer Exkursion vorgestellt, anschließend fand eine Protestkundgebung statt, zu der rund 30 Menschen kamen, auch Anwohner gesellten sich hinzu und kamen mit NABU-Mitgliedern ist Gespräch. Der NABU hofft, dass Anwohner und Politik auf das Problem aufmerksam werden und eine Änderung der Pläne erreicht wird. Weiterlesen
Vom 13. bis zum 15. Mai 2022 fand die 18. „Stunde der Gartenvögel“ statt. Der NABU hatte wieder zur deutschlandweiten Vogelzählung aufgerufen. Die Beobachtungen können dem NABU noch bis zum 23. Mai 2022 gemeldet werden, erst danach erfolgt eine Endauswertung und bis dahin sind alle Auswertungen nur Momentaufnahmen.Die Daten aus ganz Deutschland können von Jahr zu Jahr verglichen werden, das erlaubt Rückschlüsse auf die Entwicklung der Vogelbestände und auf notwendige Schutzmaßnahmen. Weil die „Stunde der Gartenvögel“ bereits seit 2006 stattfindet, können die Ornithologen beim NABU bereits auf einen umfangreichen Datenschatz zurückgreifen.
Ein besonderes Augenmerk galt in diesem Jahr den Schwalben. Ihr Bestand hat in den vergangenen Jahrzehnten stark abgenommen. Sie leiden unter Klimawandel, Insektensterben, Flächenversiegelung und Nistplatzmangel. Wichtig ist es Insekten zu fördern und Brutmöglichkeiten an Gebäuden zu schaffen.
Nachdem der NABU Leipzig in den vergangenen Jahren aufgrund der Corona-Pandemie keine Exkursionen zur gemeinsamen Vogelbeobachtung anbieten konnte, waren 2022 Vogelfreunde wieder herzlich dazu eingeladen. NABU-Vogelzählungen fanden unter anderem auf einer Brachfläche an der Max-Liebermann-Straße, in der Kleingartenanlage „Schönauer Lachen“ sowie im Park an der Emmauskirche statt. Weiterlesen
Zur Leipziger Naturschutzwoche 2022 bietet der Naturschutzbund NABU Leipzig einen „Hörspaziergang zur Stadtnatur“ an. Er soll interessante Fakten und kritische Blicke auf die Stadtentwicklung und Stadtgestaltung sowie deren Auswirkungen auf unsere heimischen Wildtiere aufzeigen. Denn leider findet aus Sicht des NABU Leipzig die Stadtnatur noch immer viel zu wenig Beachtung. Wer selbst aktiv werden möchte, findet in den jeweiligen Hörbeiträgen konkrete Mitmachangebote. Der Hörspaziergang umfasst 7 Stationen im Innenstadtbereich zwischen dem Bayerischen Bahnhof und dem Johannapark, er dauert etwa eine Stunde. In dieser Zeit erfahren Interessierte beispielsweise etwas zum Verlust von Freiflächen oder zur Situation der Vogelwelt. Die Audiodateien zu den einzelnen Stationen können vorab heruntergeladen werden oder direkt vor Ort abgerufen werden. Während der Leipziger Naturschutzwoche 2022 kann dafür an den einzelnen Stationen ein QR-Code gescannt werden. Die Leipziger Naturschutzwoche 2022 findet statt vom 16. bis zum 22. Mai unter dem Titel „Bürgerbeteiligung und Citizen Science im Naturschutz – Wie Prozesse gemeinsam gestaltet werden können“. Weiterlesen
In Leipzig verschwinden viele Grünflächen, Stadtnatur fällt der Flächenversiegelung zum Opfer. Eine erfreuliche Ausnahme ist die sogenannte Rietzschke-Aue Sellerhausen. Nach anderthalb Jahren Bauzeit ist hier auf rund 18.000 Quadratmetern eine neue öffentliche Grünfläche entstanden, die wichtige Funktionen für Stadtklima, Biodiversität und Hochwasserschutz erfüllt. Der NABU Leipzig hat bei der Ausgestaltung beraten und konnte Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität einbringen. Am 12. Mai 2022 wurde das Areal feierlich eröffnet. Weiterlesen
Förderung der Biodiversität in der Rietzschke-Aue Sellerhausen. Fotos: NABU Leipzig
Am 7. Mai 2022 hatte der NABU Leipzig zur Mitgliederversammlung eingeladen. Treffpunkt war dieses Mal die „Völkerfreundschaft“ in Grünau. Es war die erste Mitgliederversammlung nach vier Jahren, denn die reguläre Versammlung 2020 musste aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen, und auch 2021 ließ das Infektionsgeschehen noch kein Treffen zu. Entsprechend umfangreich fiel der Tätigkeitsbericht des Vorstands aus. Die umfangreiche Arbeit ist nur aufgrund des enormen Engagements der Mitglieder möglich. Einige der besonders aktiven wurden bei der Mitgliederversammlung mit der NABU-Ehrennadel in Bronze ausgezeichnet.
Im weiteren Verlauf der Versammlung wurden der neue Vorstand gewählt sowie zwei Rechnungsprüfer und die dreizehn Delegierten des NABU Leipzig für die Landesvertreterversammlung des NABU Sachsen, außerdem stand eine Neufassung der Vereinssatzung auf der Tagesordnung. Nach dem Ende der Mitgliederversammlung, waren alle noch zu einer kleinen Exkursion durch Grünau eingeladen. Weiterlesen
Lange Zeit war es Praxis in Leipzig, den Bewuchs von Baumscheiben rigoros zu entfernen. Dadurch gehen wertvolle kleine Lebensräume und damit Biodiversität in der Stadt verloren. 2021 hatte der
NABU Leipzig deshalb ein Positionspapier zum Thema veröffentlicht, andere Umweltverbände schlossen sich an und der Stadtrat das Thema aufgegriffen. Im Oktober 2021 wurde dann endlich beschlossen,
dass Pflanzen auf Baumscheiben bleiben dürfen.
Nun ruft der NABU Leipzig dazu auf, Baumscheiben zu bepflanzen und zu pflegen. Mit seinem eigenen kleinen Biotop kann man dann an einem Wettbewerb teilnehmen, den der NABU Leipzig zum „Tag des Baumes“ am 25. April 2022 initiiert hat. Gesucht wird „Die schönste Baumscheibe Leipzigs“! Weitere Informationen
Um Baumscheiben zu beleben, kann man auch die Saatgutmischung mit heimischen Wildkräutern verwenden, die der NABU Leipzig kostenfrei ausgibt. Zudem bietet die Naturschutzjugend des NABU Leipzig
ein Schild an,
das man verwenden kann, um eine Baumscheibe in Pflege zu kennzeichnen. Weiterlesen
Fotos: NABU Leipzig
Die Fließgewässer in der Leipziger Innenstadt sind naturfern gestaltet, sie fließen mit starker Strömung durch einen Steinkanal mit steilen Wänden und verschwinden streckenweise in Rohren. Für die Küken von Teichrallen, Blässrallen, Stockenten, Mandarinenten und Schellenten ist das lebensgefährlich. Sie werden oftmals von der Strömung abgetrieben, wenn das Gewässer im Untergrund verschwindet, können die Mütter nicht folgen und verlieren die Jungvögel. Jedes Jahr zur Brutzeit wird deshalb der NABU Leipzig zu Rettungseinsätzen gerufen. Im Abschnitt vor dem Bundesverwaltungsgericht hatte der NABU Leipzig bereits 2017 zwei temporäre kleine Rettungsinseln gebaut, die in den letzten Jahren die Küken der Teichrallen nutzten. An der Wundtstraße kam im Jahr 2020 eine Ausstiegshilfe für die Mandarinenten hinzu. Auch im Gewässerabschnitt ab Otto-Schill-Straße sind die Küken in großer Not, denn ab Gottschedstraße verläuft Fluss nach der Offenlegung wieder unterirdisch weiter. In diesem Gewässerabschnitt hatte der NABU 2020 eine erste Insel installiert, jetzt kam eine weitere im Bereich „Alter Amtshof“ hinzu. Weiterlesen
www.Wildbienen-Leipzig.de heißt die neue Webseite, die der NABU Leipzig pünktlich zum Frühjahr
startet, um für Wildbienen zu sensibilisieren. Denn diese Insekten zählen zu den gefährdeten Arten und spielen eine zentrale Rolle für das Funktionieren unserer Ökosysteme. Mit der Webseite wird
ein leicht verständlicher Zugang zum Thema bereitgestellt, denn Wildbienen sind Sympathieträger für das Anliegen des Insektenschutzes. Für den Schutz von Insektenlebensräumen und damit für den
Biotopschutz insgesamt können Wildbienen als Schirmart dienen: Geht es ihnen gut, profitieren davon auch viele andere Arten. Durch die leicht verständliche und spielerisch zu entdeckende
Internetseite mit anschaulichen Bildern soll ein Zugang zu ökologischen Zusammenhängen zwischen Wildbienen und Nahrungspflanzen aufgezeigt werden.
Zugleich veröffentlicht der NABU Leipzig die Broschüre „Artenvielfalt im Botanischen Garten“. Darin sind die Ergebnisse einer Insektenerhebung im Jahr
2021 dokumentiert. Insgesamt wurden 653 verschiedene Insektenindividuen aus 9 Artengruppen gefunden. Inmitten der immer dichter bebauten Stadt ist der Botanische Garten Leipzig also ein Ort der
Artenvielfalt. Weiterlesen
Wildbienen in Leipzig. Video: MDR um 4, Sendung vom 31.03.2022
Der NABU Leipzig bietet für Menschen unterschiedlichen Alters Umweltbildungsveranstaltungen zu den verschiedensten Themen an – wie zum Beispiel den SPATZiergang zum Weltspatzentag. Das Interesse von Schulen, Kindergärten, Jugend- und Erwachsenengruppen ist groß – die personelle Kapazität dagegen nicht. Deshalb hat der NABU Leipzig eine ehrenamtliche Arbeitsgruppe „AG Umweltbildung“ gegründet. Interessierte können bei der Umweltbildung unterstützen, Spiele austesten und anderen die Schätze der Natur nahebringen. Es gibt die Möglichkeit sich selbst, je nach Kapazitäten, aktiv einzubringen und eigene Konzepte zu entwickeln. Mitstreiter lernen dabei auch selbst immer weiter hinzu. Weiterlesen
Mit Beschluss vom 2.02.2022 hat das
Verwaltungsgericht Leipzig einen Eilantrag des NABU Sachsen gegen die auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz geplanten Baumfällarbeiten weitgehend abgelehnt.
Dies betrifft jedoch nicht das eigentliche Klageverfahren gegen die Fällgenehmigung, sondern nur den Eilantrag des NABU Sachsen vom 22.12.2021.
In dem noch ausstehenden Hauptverfahren geht es dem NABU vor allem um eine grundsätzliche Klärung der fragwürdigen Genehmigungsverfahren, die den Biotop- und Artenschutz nicht ausreichend oder
gar nicht berücksichtigen. Denn der Wilhelm-Leuschner-Platz ist nur ein Beispiel von vielen vergleichbaren Genehmigungsverfahren, für die eine solche Klärung wünschenswert wäre. Diese Aspekte
wurden und konnten im Eilverfahren leider nicht ausreichend berücksichtigt werden. Pressemitteilung
Die Beauftragung eines Rechtsanwalts und mögliche Gerichtsverfahren sind mit
erheblichen Kosten verbunden. Der NABU ist für solche Ausgaben auf Spenden angewiesen. Bitte unterstützen Sie den Kampf für den Erhalt der Stadtnatur mit einer Spende – Herzlichen Dank!
Jenseits der rechtlichen Fragen findet es der NABU allerdings sehr bedauerlich, mit welchem Nachdruck in der Stadt Leipzig die Fällung von Bäumen, die Rodung von Hecken und die Versiegelung von Freiflächen vorangetrieben wird. Diese Flächen verlieren damit nicht nur (ohne den gesetzlich erforderlichen Ausgleich!) ihre Funktion als Lebensräume, sondern auch ihre Rolle für den Klimaschutz und für die Gesundheit der Menschen. Dies widerspricht der Notwendigkeit, auf Klimakrise und Artensterben mit einer zeitgemäßen Stadtplanung zu reagieren. Hier passiert leider genau das Gegenteil! Weiterlesen
Nachdem der Eilantrag des NABU Sachsen weitgehend erfolglos war, gingen am 11. Februar 2022 die Baumfällungen auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz weiter. Der NABU Leipzig war vor Ort, um zu protestieren und um die Arbeiten zu dokumentieren. Weitere Informationen
Angesichts der Rodungsarbeiten auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz haben sich Anwohner und die Bürgerinitiative Leipziger Stadtnatur an die Öffentlichkeit gewandt. Sie bitten darum, ihr Bürgerbegehren zu unterstützen. Unterschriftenlisten liegen an vielen Stellen in Leipzig aus, beispielsweise in Geschäften und Cafés. Zudem sind die Unterschriftenlisten online abrufbar, man kann sie ausdrucken und selbst Unterschriften sammeln. Ziel sind mindestens 25.000 Unterschriften; 5.000 sind bereits gesammelt. Mit dem Bürgerbegehren soll die massive Bebauung des Wilhelm-Leuschner-Platzes und die Rodung der Gehölze aufgehalten werden. Dieser Platz mitten in Leipzig steht auch stellvertretend für viele andere Baumbestände in der Stadt, die für eine nicht mehr zeitgemäße Stadtentwicklung überplant und gerodet werden. Es geht – auch angesichts des Klimawandels – um die Frage, wie die Menschen in Leipzig künftig leben wollen. Weitere Informationen
Um gegen die Rodungen auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz zu protestieren, auf den Verlust der Stadtnatur an vielen Stellen in Leipzig aufmerksam zu machen und um eine natur- und klimaschutzverträgliche Stadtplanung einzufordern, versammelten sich am 17. Februar 2022 Mitglieder von NABU und NAJU, Anwohner und andere Naturfreunde zur Mahnwache. Symbolträchtig fand sie vor der Glas- und Betonfassade des Bahnhofs Wilhelm-Leuschner-Platz statt. Die Baupläne sehen vor, auch den Rest des Platzes auf ähnliche Art zu gestalten. Bäume, Sträucher, Versickerungsflächen, Lebensräume für Mensch und Natur werden dafür achtlos und ohne den gesetzlich geforderten Ersatz geopfert.
Über den Verlauf der Kundgebung informiert auch die Leipziger Zeitung. mehr
Eine weitere Mahnwache ist am 24. Februar an gleicher Stelle geplant. mehr
Redebeiträge bei der Mahnwache des NABU Leipzig am 17. Februar 2022. Video: LZ
Mit viel Mühe und unterstützt von der Freiwilligen Feuerwehr Plaußig wurde die Webcam am Storchennest installiert. Fotos: Steffen Ettrich
Wenn die Weißstörche in Plaußig im Frühling aus dem Winterquartier heimkehren, landen sie direkt im Internet: Man kann ihnen jetzt mit Hilfe einer Webcam ins Nest schauen. Der Blick von unten hinauf zur hohen Esse war schon immer interessant, nur was drin passierte, blieb bisher unerkannt, bis die Jungvögel über den Nestrand schauten. Jetzt ist das komfortabler und in vielerlei Hinsicht vorteilhaft: Das gesamte Brutgeschehen kann von Beginn an in Echtzeit verfolgt werden. Dafür hat der NABU Leipzig in Kooperation mit Experten und Unterstützern im Januar 2022 mit viel Mühe eine Webcam am Storchennest installiert. Wer Lust und Muße hat, kann sich nun von zu Hause aus über das Internet einklinken und die Plaußiger Störche im Livestream beobachten. Weiterlesen
In Leipzig wird gebaut – oft ohne Rücksicht auf die heimische Tierwelt. Viele Sanierungsmaßnahmen werden den Behörden nicht bekannt, weshalb der gesetzliche Schutz für die betroffenen Lebensstätten oft nicht durchgesetzt wird. Um dem wenigstens ein Stück weit vorzubeugen, erfasst der NABU Leipzig jedes Jahr Vogel-Nistplätze an Gebäuden. Die Daten werden regelmäßig an die Naturschutzbehörde und das Amt für Bauordnung und Denkmalpflege geschickt. Bei Baumaßnahmen sollen die zuständigen Behörden ein Artenschutzgutachten beauftragen und bei Verlust der Nistplätze den Anbau von Ersatznistkästen fordern. Zum Ende des Jahres 2021 hat sich die Zahl der ehrenamtlich erfassten Beobachtungsorte auf 965 erhöht. Das ist ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz in der Stadt; beispielsweise konnte Leipzigs größte Mauerseglerkolonie aufgrund der NABU-Initiative gerettet werden. In einigen Stadtteilen gibt es vergleichsweise wenige nachgewiesene Nistplätze. Daher startet der NABU Leipzig einen Aufruf: Von Ende März bis Ende Juni sollen Vogelfreunde die Gebäude im eigenen Stadtteil beobachten, ob Vögel in Nischen an der Fassade, unter Fensterbrettern, hinter Dachrinnen oder irgendwo am Dach einfliegen und vielleicht auch Nistmaterial eintragen. Die Beobachtungen kann man dann per E-Mail an den NABU melden. Weiterlesen
Am 28. April wurde entgegen der Ablehnung des Ortschaftsrates Seehausen die Bebauung der ehemaligen Deponie mit Photovoltaik im Stadtrat beschlossen. Der NABU Leipzig kritisiert diese
Entscheidung und hat ein Positionspapier verfasst.
Artensterben und Klimawandel sind eine Doppelkrise, die uns vor große Herausforderungen stellt. Bei allen Planungen und Bebauungen sollten Arten- und Klimaschutz stets besonders berücksichtigt
werden. Der Ausbau von Photovoltaik gehört zu den essenziellen Pfeilern bei der Umsetzung der Klimaziele. Ein Ausbau von Solarenergie ist daher auch im Interesse des Natur- und Artenschutzes,
denn der Klimawandel zählt zu den größten Bedrohungen für Mensch und Natur. Es ist jedoch kontraproduktiv, wenn ein Ausbau von Photovoltaik so erfolgt, dass Natur- und Artenschutz ignoriert
werden. Deshalb sollten Photovoltaikanlagen möglichst auf bereits versiegelten Flächen oder auf Dächern errichtet werden, nicht jedoch auf ökologisch wertvollen Flächen. Positionspapier
MEDIENECHO
Am 14. Juni 2022 fand in unmittelbarer Nähe zum „Energieberg“ Seehausen eine Mahnwache statt. Gemeinsam mit dem NABU Leipzig demonstrierten Anwohner und die Initiative Stadtnatur für den Erhalt des Waldes auf der ehemaligen Deponie, für Klimaschutz und für den Schutz der Biologischen Vielfalt in Leipzig. Immer mehr Flächen werden versiegelt, Stadtnatur geht den Menschen verloren und damit auch die Funktion dieser Flächen für das Klima und als Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt. Ausgleich findet nicht statt und ist oft auch gar nicht möglich, denn die Menschen lassen der Natur immer weniger Platz.
Leipzig wächst für die Menschen. Demnächst wird die Stadt wohl mehr als 580.000 Einwohner haben, bis 2030 werden gar 720.000 erwartet. An den vielen Baustellen ist gerade zu sehen, wie sich ein solches Wachstum auswirkt. Neue Wohnungen, Einkaufsmärkte und Gewerbegebiete werden gebaut.
Aber Leipzig schrumpft für die Wildtiere! Während die Stadt wächst, haben diese Stadtbewohner immer weniger Platz. Viele Brachflächen und Grünanlagen gibt es nicht mehr, Sträucher und Bäume wurden gerodet. Damit einher geht der Verlust von potenziellen Lebensräumen der Tiere. Immer mehr Menschen fällt auf, dass es beispielsweise weniger Sperlinge und Amseln gibt. Igel, Fledermaus, Schmetterling und Nachtigall, die zum lebendigen Stadtbild von Leipzig gehörten, werden immer seltener.
Darauf weist der NABU Leipzig hin, der allein im Jahr 2016 einen Flächenverlust von über 50 Hektar erfasst hat. Das sind Flächen, die lange von unseren tierischen Mitbewohnern genutzt wurden und die nun nicht mehr existieren. Eine Karte gibt einen entsprechenden Überblick über diese vom NABU registrierten Flächen – viele weitere sind in dieser Übersicht noch gar nicht enthalten.
Der NABU wirbt für einen verantwortungsvollen Umgang mit vorhanden Flächen. Bei Bauplanungen sollte man Lebensräume für tierische Nachbarn von Anfang an berücksichtigen.
WEITERE THEMEN
Im November 2020 sprach die Initiative HYBRID ART LAB für den Oikos-Umweltpodcast „Natur für Städter“ mit René Sievert vom NABU Leipzig über die Arbeit des NABU für Mensch und Natur in Leipzig und Umgebung. Dabei ging es um Biotop-, Arten- und Klimaschutz. Die gemeinnützige Arbeit für diese Lebensgrundlagen des Menschen ist wichtig, aber auch recht mühsam. Jetzt anhören
Der Wilhelm-Leuschner-Platz hat eine größere Artenvielfalt als umliegende Parkflächen. Mit großer Sorge beobachtet der NABU, dass auch diese Oase dem Bauboom geopfert werden soll. Es deutet nichts darauf hin, dass der Naturschutz bei den Planungen berücksichtigt wird, obwohl der NABU Leipzig dazu frühzeitig Hinweise gegeben hat. mehr
Tagtäglich werden in Leipzig bei Bau- oder Gehölzpflegearbeiten Tiere getötet, Nistplätze schwinden, Orte für die Nahrungssuche gehen verloren. In vielen Fällen handelt es sich um Verstöße gegen das Naturschutzrecht, was jedoch oft folgenlos bleibt. Bürger verstehen nicht, warum die Behörden nicht einschreiten. Auch Arbeiten im Auftrag der Stadt selbst sind keineswegs vorbildlich. mehr
Bei Gebäudesanierungen werden Nistplätze zerstört, der gesetzliche Artenschutz wird aus Unkenntnis oder vorsätzlich missachtet. Das führt zum Verlust von Nistplätzen, in manchen Fällen auch zum Tod von Tieren. Auf Leipziger Baustellen! Der NABU fordert Einhaltung der Artenschutzgesetze! mehr
Wie man mit geringem Aufwand Vogelnistplätze und Fledermausquartiere in Gebäudeneubauten integrieren kann, zeigt die kleine Broschüre. Sie basiert auf einer Bachelorarbeit an der HTWK. mehr
Bundesweit kommt ein silikonartiger Kleber zum Einsatz, um Vögel von Gebäuden zu vertreiben. Diese Abwehrpaste wird als harmlos angepriesen, doch sie hat für Vögel und andere Tiere tödliche Folgen. Die Verwendung ist nach Auffassung des NABU gesetzeswidrig. Der NABU Leipzig fordert deshalb alle auf, dieses Mittel keinesfalls einzusetzen und Einsatzorte des Klebers zu melden. mehr
Von Anglern achtlos liegen gelassene oder ins Wasser geworfene Angelschnüre sind eine ernste Gefahr für Wasservögel. Wenn sie sich am Körper verfangen, endet der Überlebenskampf mit Verletzungen, manchmal auch tödlich. Leider werden dem NABU Leipzig immer wieder solche Fälle gemeldet. Bitte keine Haken und Schnüre am Gewässer zurückzulassen! mehr
Der NABU setzt sich für eine naturnahe Pflege von Kleingärten, Parkanlagen und Grünflächen ein, unterstützt Garten- und Grundstücksbesitzer, Inhaber von Firmengeländen oder von Wohnanlagen, Sträucher zu pflanzen oder Blumenwiesen anzulegen und zu erhalten. Machen Sie mit: Schaffen Sie Lebensräume in der Stadt! mehr
Die Mitmachaktion „mein Biotop“ soll dem Verlust natürlicher Lebensräume etwas entgegensetzen, jeder kann einen praktischen Beitrag für den Erhalt der Biodiversität leisten. Mit dem Projekt soll gezeigt werden, wie bereits mit einfachen Mitteln wichtige Biotope entstehen können. Jeder kann mitmachen und so können sich an vielen Stellen in Leipzig Lebensräume und Biotoptrittsteine entwickeln. mehr
Die leider verbreitete Meinung, es dürfen in Kleingärten nur kleine Obstbäume gepflanzt werden, ist nicht richtig und hat dazu geführt, dass in vielen Gartenanlagen das Leben auf und in Obstbäumen auf rasantem Rückgang ist. Besser sind Halbstämme, die eine Höhe von etwa 5 Metern erreichen und laut Bundeskleingartengesetzt erlaubt sind. Natürliche Bruthöhlen entstehen erst bei größeren und älteren Bäumen, die zudem mit ihren Blüten zahlreichen Insekten Nektar und Pollen bieten. mehr
Fachleute und Vertreter aus Umweltverbänden, Behörden und der Wissenschaft haben ein gemeinsames Positionspapier mit einer Vision für den Schutz des Leipziger Auenökosystems entwickelt. Das Papier betont vor allem die überragende und alle anderen Ziele befördernde Rolle des Wasserdargebots und der Wasserdynamik und es werden Leitlinien vorgestellt, auf deren Grundlage Konzepte für die Wiederbelebung der Auen erarbeitet werden können mehr
Das Auenökosystem ist auf periodische Hochwasserereignisse angewiesen, sie wieder zu ermöglichen, ist deshalb eins der wichtigsten Naturschutzziele. Neben dieser Auenrevitalisierung gilt es, den Auwald als artenreiche Kulturlandschaft zu erhalten. Ihre große Biodiversität verdankt sie auch einer naturverträglichen Forstbewirtschaftung. Der NABU setzt sich dafür ein, dass dabei ökologische Zusammenhänge und der Artenschutz beachtet werden. mehr