Die nächste Küste ist zwar weit entfernt, doch alljährlich beteiligt sich auch der NABU Leipzig am Internationalen Küstenreinigungstag ICCD. Denn dabei wird Müll nicht nur weltweit an Stränden, sondern auch an Flussufern aufgesammelt. Am 16. September 2023 hatte der NABU Leipzig zur Müllsammlung am Elsterbecken eingeladen. 14 Erwachsene und 4 Kinder trafen sich, um im Wasser und an den Ufern illegal entsorgten Unrat aus der Natur zu entfernen, auch zwei Kanus kamen zum Einsatz. Weiterlesen
Streuobstwiesen sind in unserer Kulturlandschaft ein Hotspot der Biodiversität, leider werden sie immer seltener. Da sie meist nicht mehr wirtschaftlich genutzt werden, kümmern sich vorwiegend Naturschützer um Pflege und Erhalt. Das gilt auch für die Streuobstwiese Knauthain, die der NABU Leipzig mehrerer Jahre insektenfreundlich gepflegt hat, auch um Pflege und Erhalt des Baumbestandes hat sich der NABU Leipzig gekümmert. Somit sind Streuobstwiesen nicht nur wichtig für die Artenvielfalt, sondern sie haben auch leckeres Obst zu bieten. Um zu ermitteln, welche Sorten auf dem Gelände wachsen, hatte der NABU Leipzig am 10. September 2023 wieder den Experten Jens Franke eingeladen. Bei einer kleinen Exkursion stellte er verschiedene Kernobstsorten vor, die teilweise auch verkostet werden konnten. Weiterlesen
Am 13. September 2023 wurde Christian Leu im NABU Leipzig als neues Mitglied begrüßt. Der Naturschutzbund freut sich über den Zuwachs! Christian Leu ist zugleich das 30.000. Mitglied des NABU Sachsen, der inzwischen in Ostdeutschland der mitgliederstärkste NABU-Landesverband ist. Die Mitglieder sind die entscheidende Grundlage dafür, dass sich der NABU erfolgreich für Mensch und Natur einsetzen kann. Sie unterstützen den Verein finanziell oder sogar aktiv die praktische Naturschutzarbeit vor Ort. Im NABU-Regionalverband Leipzig sind derzeit mehr als 5.700 Mitglieder organisiert.
Jubiläumsmitglied Christian Leu wurde im Juli angesprochen und spontan für eine Mitgliedschaft gewonnen. Nun möchte der 33-jährige Leipziger die Gelegenheit nutzen, für die Natur aktiv zu werden, beispielsweise bei einer Wiesenmahd mit der Sense mitzumachen. Zur Begrüßung erhielt er eine Patenschaft für eines der beliebten NABU-Leineschafe, die als tierische Landschaftsgärtner für mehr Biodiversität an den Kulkwitzer Lachen sorgen. Weitere Informationen
Der junge Storch hat die tödliche Menge von rund 600 Gramm Gummibändern in seinem Magen leider nicht überlebt. Fotos: NABU Leipzig
Bei Bad Dürrenberg haben Storcheneltern offenbar ihren Nachwuchs mit großen Mengen Gummibändern gefüttert. Ein junger Storch ist daran verstorben, ein zweiter wird nach seinem Erstflug vermisst und ist sehr wahrscheinlich in Lebensgefahr oder ebenfalls verstorben. Ein dritter Jungvogel wurde zur Wildvogelhilfe des NABU Leipzig gebracht und dann in die Uniklinik für Vögel und Reptilien eingeliefert. Der Storch konnte dort leider nicht gerettet werden. Die Untersuchung des Mageninhalts offenbarte die schreckliche Todesursache.
Die Störche verwechseln Gummibänder von Form und Konsistenz mit Regenwürmern und nehmen diese als vermeintliche Nahrung auf. Das ist leider inzwischen ein verbreitetes Phänomen, das immer wieder zu Notfällen führt. Doch eine so große Menge von Gummibändern war auch für die Tierärztin überraschend. Es handelte sich um 300 Gummibänder mit Gewicht von ca. 600 Gramm.
Der NABU hat inzwischen eine Suchaktion gestartet, um die Quelle der Gummibänder zu finden und bittet dabei um Unterstützung! Weiterlesen
Diese 20 unterschiedlich großen Gummibänder (gelb, beige, grün, schwarz, rot) waren in Gesamtzahl 300 Stück in dem untersuchten Storch. Die Bänder sind mit Wasser gespült, damit die Farbe besser erkennbar wird. Die Darstellung der verschiedenen Gummitypen kann vielleicht helfen, die Quelle zu ermitteln. Hinweise bitte an den NABU Leipzig. Foto: NABU Leipzig
Batnight im Stünzer Park. Fotos: NABU Leipzig
Am 26. August 2023 hatte der NABU Leipzig wieder zur Fledermausnacht eingeladen. Dieses Mal fand die Batnight im Stünzer Park statt. Kurz vor Einsetzen der Dämmerung wurden als Einstieg ins Thema verschiedene Info-Stationen zu Fledermausthemen angeboten, darunter auch die „Beringungsstation“, an der es Informationen zum Thema Netzfang gab. Andere Stationen informierten über die Fledermausarten oder über praktische Hilfsmaßnahmen. Anschließend gab es einen Einführungsvortrag und einen kleinen Film zu Fledermausbeobachtungen. Als Höhepunkt der Batnight sollte der Ausflug einer Kolonie von Abendseglern beobachtet werden, doch die Tiere hatten ihr Quartier schon vorzeitig verlassen. In der Dunkelheit konnte man dann aber zahlreiche Fledermäuse im Park fliegen sehen und per Detektor identifizieren. Weiterlesen
Zweimal im Jahr ruft der NABU zur großen Insektenzählung auf, bei der jeder mitmachen kann. Beobachten und zählen kann man fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder
Fluss. Gezählt wird eine Stunde lang, das Beobachtungsgebiet soll einen Umkreis von 10 Metern bilden, aber auch eine Erkundungstour auf kleinstem Raum ist möglich, zum Beispiel beim Blick in die
Blumentöpfe auf dem Balkon. Ein warmer, trockener und windstiller Tag ist zum Insektenzählen am besten geeignet. Es gibt zwei Zählphasen: Nach der ersten Runde im Frühsommer folgt nun im
Hochsommer vom 4. bis 13. August 2023 die zweite Zählperiode. Die Beobachtungen kann man dem NABU online melden. Weiterlesen
Um die Welt der Insekten vorzustellen und gemeinsam die Sechsbeiner zu zählen, bietet der NABU Leipzig zum Insektensommer auch in der zweiten Zählphase öffentliche Veranstaltungen an:
am 5. August in der Kleingartenanlage „Fortschritt“ und
am 13. August im Kleingärtnermuseum.
Ein Fußballverein hat viel Grün. Der Rasen auf dem Spielfeld ist natürlich dem Fußball vorbehalten, aber im Umfeld gibt es auf dem Areal der BSG Chemie Platz zur Förderung der Biodiversität. Auf Initiative eines Mitglieds beider Vereine kam in diesem Jahr ein Kontakt zwischen Fußball- und Naturschutzverein zustande. Mit dem Ziel, die Randbereiche des Alfred-Kunze-Sportparks ökologisch zu gestalten, gab es Beratungsgespräche mit dem NABU Leipzig. Dabei wurde empfohlen, Vogelschutzhecken, Obstbäume und Naschecken zu pflanzen, außerdem hat der NABU eine Beweidung durch Ziegen und Schafe angeregt. Die Idee der Beweidung wurde zur großen Freude des NABU schnell in die Tat umgesetzt. Am 21. Juli 2023 berichtete darüber auch das MDR-Fernsehen:
Ziegen als moderne Bio-Mäh-Roboter bei Chemie Leipzig. Video: MDR um 4, 21.07.2023
Am 3. Juni 2023 war der NABU Leipzig beim Familienfest der BSG Chemie mit einem Stand vertreten. Im Herbst ist eine gemeinsame Pflanzaktion geplant. Weiterlesen
Lebensräume geschützter und bedrohter Arten, darunter Orchideen, Vögel und Insekten, sind durch die geplante Photovoltaikanlage bedroht.
Die renaturierte Deponie Seehausen in Leipzig soll trotz natur- und artenschutzfachlicher Bedenken nach Beschluss des Stadtrats mit Photovoltaik bebaut werden. Bereits 2022 hat der NABU zu dem Vorhaben Stellung bezogen und den Solarpark abgelehnt. Auch in diesem Jahr hat der NABU die Möglichkeit genutzt, sich zum Zielabweichungsverfahren für den Bau der Photovoltaikanlage ablehnend zu äußern. Weitere Informationen
Die Deponie Seehausen in Leipzig ist ein trauriges Beispiel für fehlgeleiteten Klimaschutz. Hier soll ausgerechnet ein Naturraum mit Photovoltaik bebaut werden, obwohl in direkter Nachbarschaft gleich drei Gewerbegebiete mitsamt Parkplätzen sowie zahlreichen Freiflächen und eine Autobahn zur Verfügung stehen. Eine über Jahrzehnte zum Erfolg geführte Ausgleichsmaßnahme wird so im Hauruckverfahren zunichte gemacht, um bei der lange verschleppten Energiewende aufzuholen. Dabei wird vergessen, dass diese letztlich dem Schutz der Natur und damit unserer Lebensgrundlage dienen soll. Mit einem Brief an die Genehmigungsbehörde und mit einer Pressemitteilung hat sich der NABU Sachsen am 7. Juli 2023 noch einmal zum Prozess geäußert. Weiterlesen
Der NABU Sachsen fordert:
Am 14. Juli 2023 hat Radio Blau das Thema in einem Interview mit René Sievert vom NABU Leipzig aufgegriffen:
Obwohl es zwischen 1. März und 30. September verboten ist, Hecken so weit zurückzuschneiden, dass Nester freigelegt werden, bekommt der NABU Leipzig jedes Jahr solche Fälle gemeldet. Oft werden dabei Jungvögel obdachlos, schwer verletzt oder getötet. Die Überlebenden landen dann oft in der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig.
So wurden nun Neuntöter Opfer eines Heckenschnitts, bei dem das Nest der Familie freilegt wurde. Oft springen die noch nicht flugfähigen Nestlinge bei einem solchen Heckenschnitt ängstlich aus dem Nest. Eigentlich haben Neuntöter 5 bis 6 Junge, leider konnten in diesem Fall aber nur zwei gefunden werden. Wenige Tage zuvor erfuhr der NABU von einem weiteren Heckenschnitt, bei dem mindestens zwei Nestlinge von Dorngrasmücken zu Schaden kamen. Beide Fälle werden angezeigt. Es handelt sich um rücksichtslose Zerstörungen der gesetzlich geschützten Lebensstätten. Der NABU Leipzig appelliert dringend an alle, bei der Grünpflege an die Tierwelt zu denken und die gesetzlichen Schutzvorschriften zu beachten!
Für die beiden jungen Neuntöter war der Heckenschnitt und der Verlust von Eltern und Wohnung ein Schockerlebnis, infolgedessen wollten sie nicht fressen. Sie wurden daher in einer Ersatzbehausung untergebtracht, die so natürlich wie möglich eingerichtet wurde. Im neuen Nest aus trockenen Halmen, überbaut mit Dornenzweigen, lassen sie sich nun Grillen, Mehlwürmer und Wachsmaden schmecken. Weitere Informationen
Diese zwei Neuntöter haben beim Heckenschnitt ihre Wohnung verloren. Video: NABU Leipzig
Um über die Lebensweise und Bedürfnisse der Mauersegler aufzuklären und ihre Brutstätten besser zu schützen, veranstaltet der NABU Leipzig jedes Jahr am 7.7. den Mauersegler-Aktionstag mit verschiedenen Informations-Angeboten. 2023 fand er zum 10. Mal statt. Der NABU Leipzig hatte zur Exkursion nach Mockau eingeladen, um das abendliche Treiben an einer Mauersegler-Brutkolonie zu beobachten. Außerdem gab es Informationen zum Gebäudebrüterschutz, zur Arbeit des NABU Leipzig und seiner Wildvogelhilfe, die sich in den Sommermonaten alljährlich auch mit vielen hilfsbedürftigen Mauerseglern beschäftigen muss. Außerdem sind die Menschen aufgerufen, sich an der stadtweiten Zählung von Mauerseglern und Schwalben zu beteiligen. Ergebnisse kann man noch bis Ende August dem NABU Leipzig melden. Weiterlesen
Nachdem bereits seit Januar 2021 auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz durch umfangreiche Baumfällungen vorfristig Fakten geschaffen wurden, ist nun am 5. Juli 2023 vom Stadtrat der Bebauungsplan beschlossen worden. Nach jahrelangen weitgehend vergeblichen Bemühungen für eine naturverträgliche Bebauung und für den – eigentlich gesetzlich vorgeschriebenen – Ausgleich des Lebensraumverlustes, hatte der NABU Leipzig vor der Stadtratssitzung noch einmal zu einer Protestkundgebung aufgerufen. Dabei forderte der NABU gemeinsam mit anderen Leipziger Natur- und Klimaschutzgruppen wenigstens den Erhalt der noch vorhandenen Gehölze, insbesondere der alten Bäume auf dem Platz. Die Fraktion Bündnis90/Die Grünen hatte noch einen ähnlichlautenden Änderungsantrag in den Stadtrat eingebracht, er fand jedoch keine Mehrheit. Somit hat der Stadtrat den vollständigen Kahlschlag beschlossen, anschließend soll das Areal mit Asphalt und Beton versiegelt werden, was in Zeiten von Artensterben und Klimakrise an Unverstand kaum zu überbieten ist. Die versprochenen neuen Grünflächen werden nur eine Alibifunktion haben. Sie können die verlorenen alten Bäume, wilden Strauchflächen, Rohboden, Blühflächen und Lebensräume nicht ersetzen – die Klimaschutzfunktionen, vor allem aber die Lebensraumfunktionen, werden – wie eigentlich immer bei Bauprojekten in Leipzig – verloren gehen. Die politischen Bekenntnisse zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung sowie die Ausrufung des Klimanotstands sind offenbar nichts wert. Um den Forderungen nach einer naturverträglichen Bebauung noch einmal Ausdruck zu verleihen, hatte der NABU Leipzig vor der Stadtratssitzung am 5. Juli zu einer Protestkundgebung aufgerufen, an der sich rund 40 Menschen beteiligten, die mit ihrer Anwesenheit und mit Redebeiträgen noch einmal an die eintreffenden Stadträte appellierten, für einen Erhalt der Stadtnatur zu stimmen. Stadträte, die für diese Anliegen Interesse zeigten, kann man an einer Hand abzählen.
Der NABU Leipzig nutzt auch juristische Möglichkeiten, um die Stadtnatur zu
retten. Die Beauftragung eines Rechtsanwalts und mögliche Gerichtsverfahren sind mit erheblichen Kosten verbunden. Der NABU ist für solche Ausgaben auf Spenden angewiesen. Bitte unterstützen
Sie den Kampf für den Erhalt der Stadtnatur mit einer Spende – Herzlichen Dank!
MEDIENECHO
MDR | Leipziger Zeitung |
TAG24 | Leipziger Volkszeitung |
Streuobstwiesen sind Orte mit großer Biologischer Vielfalt, sie benötigen aber auch die entsprechende Pflege. Das betrifft vor allem die Bäume und die Wiese. Um die Biodiversität auf der Fläche zu fördern und für die nötige Pflege zu sorgen, hat der NABU Leipzig vor kurzem die Betreuung der Streuobstwiese Virchowstraße übernommen. Die Pflege dieser Fläche ergänzt die anderen regelmäßigen Biotoppflegeinsätze des NABU Leipzig auf verschiedenen Blühwiesen im Stadtgebiet, auf zwei Biotoppflächen in Plaußig, auf der Streuobstwiese Knauthain und auf einer Feuchtwiese an den Papitzer Lachen. Die Streuobstwiese im Einzugsgebiet der Nördlichen Rietzschke ist eine wertvolle Bereicherung der Natur mitten in der Stadt. Für die neue Biotopfläche wird das Pflegekonzept erst nach und nach Gestalt annehmen, ein erster kleiner Arbeitseinsatz fand aber schon am 28. Juni 2023 statt, dabei waren haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen der NABU-Naturschutzstation „Stadt und Aue Leipzig“ im Einsatz.
Wiesenmahd auf der Streuobstwiese Virchowstraße. Fotos: Beatrice Jeschke
Bei der Aktion wurde ein Teil der Wiesenfläche mit Handsensen gemäht und etwas Müll eingesammelt. Zuvor hatte eine NABU-Mitarbeiterin die Fläche untersucht, um möglichst auszuschließen, dass Brutvögel durch die Arbeit gestört werden. Zu den festgestellten Bewohnern der Wiese zählen ein Neuntöter und ein Fuchs. Vor allem aber waren viele Tagfalter zu beobachten, darunter Schachbrett und Großes Ochsenauge. Unter anderem solchen Schmetterlingen kommt eine insektenfreundliche Wiesenpflege zugute.
Tierwelt auf der Streuobstwiese. Fotos: Beatrice Jeschke
Pünktlich vor dem kalendarischen Sommeranfang hat der NABU Leipzig Vogeltränken am Promenadenring aufgehängt. In den nächsten zwei Monaten werden sie von ehrenamtlichen Vogelhelfern regelmäßig befüllt und gereinigt.
Fotos: NABU Leipzig
In der Innenstadt gibt es am wenigsten Wasser für die Tiere. Immer weitere Flächenversiegelungen und die jahrelange Dürre verschärfen den Wassermangel, weil sich kaum noch Pfützen bilden. Dagegen helfen die Vogeltränken des NABU nur ein kleines Bisschen – Naturfreunde sind daher aufgerufen, selbst der Tierwelt Trinkmöglichkeiten anzubieten – auf dem Balkon, im Garten oder im Hof kann man Tränken aufstellen. Sie helfen nicht nur den Vögeln, sondern beispielsweise auch Insekten. Weitere Informationen
Trinkhilfe für durstige Vögel. Video: NABU Leipzig
Der NABU Leipzig freut sich, dass die Trinkstellen für durstige Vögel am Promenadenring in der Leipziger Innenstadt angenommen werden. Weitere Trinkhilfen hat der NABU Leipzig in den Modellgärten des Projekts „mein Biotop“ installiert sowie im Garten der Wildvogelhilfe Leipzig. Der NABU Leipzig ruft dazu auf, Trinkhilfen für die Vögel anzubieten. Außerdem sollte man auch Schalen aufstellen, die anderen Tieren als Trink- und Bademöglichkeit dienen. Im Video sieht man eine durstige Blaumeise und eine Wespe, die sich hier ebenfalls mit Wasser versorgen kann. Weitere Informationen
Fotos: NABU Leipzig
Achtlos liegen gelassene oder abgeschnittene Haken und Schnüre am Gewässerufer führen immer wieder zu lebensbedrohlichen Situationen für Wasservögel, die sich in dem Unrat verfangen und verletzen. Am 13. Juni 2023 wurde der NABU Leipzig benachrichtigt, dass im Bogensee in Paunsdorf bei einer jungen Gans ein Angelhaken mit einer langen Schnur im Bein steckt. Die Wildvogelhilfe machte sich auf den Weg zum See, wo die Gans gefangen werden konnte. Der Haken wurde vor Ort entfernt und das Jungtier konnte zur Gänsefamilie zurückkehren. Der NABU Leipzig appelliert an die Angler, ihren Müll wegzuräumen! Weiterlesen
Wie soll es weitergehen mit dem Gelände der Kleinmesse? Darüber wird in Leipzig diskutiert, und das war Anlass für den NABU Leipzig, die Brutvogelfauna auf dem Gelände und den angrenzenden
Flächen zu untersuchen. Dabei kam heraus, dass das Waldstück westlich des Kleinmessegeländes eine herausragende Bedeutung für den Biotopverbund zwischen nördlichem und südlichem Auwald hat. Auch
für die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) ist das Areal ein potenzieller Korridor. Der NABU Leipzig fordert deshalb, die „Sonderbaufläche mit hohem Grünanteil“ aus dem
Flächennutzungsplan der Stadt Leipzig zu streichen und die ökologische Funktion des Areals für den Biotopverbund zu erhalten.
Die Ergebnisse der Brutvogelkartierung hat der NABU Leipzig am 22. Mai 2023 an die Stadtverwaltung und die Ratsfraktionen übergeben – am Internationalen Tag der Biologischen Vielfalt. Ein
symbolischer Tag, um darauf hinzuweisen, dass Leipzig seinen Verpflichtungen zum Schutz der Biodiversität nachkommen muss. Weiterlesen
Lange Zeit wurde der Bewuchs von Baumscheiben in Leipzig rigoros entfernt, doch der NABU hat sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass diese Praxis geändert wurde, denn Baumscheiben und Stadtbäume erfüllen viele ökologisch wertvolle Funktionen. Der NABU Leipzig möchte erreichen, dass möglichst viele Baumscheiben zur Förderung der Biodiversität gestaltet werden und gibt dafür Tipps mit Hilfe von Informationsmaterialien, die in diesem Jahr nach und nach veröffentlicht werden. Im Herbst wird außerdem eine Samenmischung angeboten, die speziell für die naturschutzgerechte Begrünung von Baumscheiben entwickelt wurde. Zudem ruft der NABU Leipzig, nach dem Start des Wettbewerbs im vorigen Jahr, auch 2023 wieder dazu auf, „Die schönste Baumscheibe Leipzigs“ zu melden. Wer eine Baumscheibe pflegt, kann sich am Wettbewerb beteiligen. Am 17. Mai 2023 lädt der NABU Leipzig zu einem Vortrag ein, bei dem es Informationen zu Baumscheiben geben wird, verbunden mit Tipps für die Pflege und zum Wettbewerb. Die Idee für das Projekt hatte die Naturschutzjugend NAJU Leipzig entwickelt und dafür den eku-Preis 2022 gewonnen. Weiterlesen
Im Südraum von Leipzig befindet sich inmitten einer Ackerfläche ein 5,83 Hektar großes Gebiet, das eine optimale Chance bietet, für den Kiebitz eine Art Hotspot zu schaffen, damit dieser wieder erfolgreich brüten kann. Bis vor circa fünf Jahren befand sich auf dieser aus der Nutzung genommenen Fläche regelmäßig Wasser und hier war eines der wichtigsten Kiebitzbrutgebiete in Sachsen, mit bis zu 20 Brutpaaren. Aufgrund verschiedener Ursachen ist die Fläche trockengefallen. Da sie aber nicht mehr landwirtschaftlich genutzt wird, bot sich hier die sehr gute Möglichkeit, durch ein Vernässungsprojekt wieder Wasser in die Fläche zu bekommen. Der NABU-Regionalverband Leipzig hat deshalb einen Plan zur Wiedervernässung entwickelt, der Ende 2022 in die Tat umgesetzt wurde.
Als zentraler Punkt entstand eine Kiebitzinsel von circa 20 Quadratmetern. Um diese Kiebitzinsel herum wurden verschieden tiefe Senken mit flach auslaufenden Ufern angelegt. Nach einigen
Regentagen hat sich bereits Wasser in einigen der ausgehobenen Flächen gesammelt und es ist zu hoffen, dass es im Winter und Frühjahr ausreichend regnet.
Für eine dauerhafte Ansiedlung der Kiebitze sind aber weitere Maßnahmen notwendig, beispielsweise der Bau eines Schutzzauns, der die gesamte Fläche schützen und mindestens für 10 Jahre bestehen
bleiben soll. Die Planung und die Finanzierung für diesen zweiten Teil des Kiebitzschutzprojektes hat bereits begonnen. Zur Sicherstellung der Finanzierung bittet der NABU Leipzig um Spenden.
Weiterlesen
Das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) hat die Wahl zum Vogel des Jahres 2023 gewonnen. Der Vogel ist ein Botschafter für wilde Wiesen, die leider aufgrund der intensiven Landwirtschaft immer seltener zu finden sind. Sein Lebensraum sind feuchte Wiesen, Brachen und Feldränder. Wichtig sind einzelne Büsche, hohe Stauden oder Zaunpfähle, welche die Vögel als Sing- und Ansitzwarte nutzen. Das Braunkehlchen ist 12 bis 14 Zentimeter groß und hat seinen Namen von seiner braun-orangen Brust und Kehle. Zur Nahrung gehören Insekten, Spinnen und Würmer, im Herbst auch Beeren. Das Braunkehlchen ist ein Langstreckenzieher, fliegt im September rund 5.000 Kilometer ins Winterquartier südlich der Sahara. Im April kehren die Vögel zurück in die heimischen Brutgebiete, von denen es aber leider immer weniger gibt. In Deutschland leben noch 19.500 bis 35.000 Brutpaare, Tendenz stark fallend. Schon 1987 führte der alarmierende Rückgang des Braunkehlchens zu seiner Wahl zum Vogel des Jahres, leider hat sich seitdem nichts am Lebensraumverlust geändert – eine Agrarwende ist dringend nötig. Weiterlesen
Dem Leipziger Stadtrat wurde der „Maßnahmenkatalog zum Schutz von Wild- und Honigbienen in Leipzig“ zum Beschluss vorgelegt. Angesichts des dramatischen Insektensterbens und dem damit Hand in Hand gehenden Verlust von Biodiversität sind Maßnahmen zum Insektenschutz dringend erforderlich, der nach über 4 Jahren vorgelegte Maßnahmenkatalog ist damit mehr als überfällig. Mit dem vorgelegten Entwurf nach umfangreicher Beteiligung Leipziger Naturschutzverbände war der NABU zufrieden und freute sich, dass die „Kommune der Biologischen Vielfalt“ endlich einmal einen Schritt in die richtige Richtung gehen wollte. Dass nicht nur die Bienen, sondern alle Insekten im Fokus sein sollen und Insektenschutz bei Planungs- und Pflegeprozessen berücksichtigt werden soll, bewertete der NABU positiv. Leider wurde in der entscheidenden Stadtratssitzung sehr kurzfristig ein Änderungsantrag eingebracht, der die mühsam erkämpften Inhalte wieder aufgeweicht. Weiterlesen
Am 13. Juli 2022 fand die zweite mobile Mahnwache gegen den Grünflächenschwund in Leipzig statt. Diesmal fanden sich NABU-Mitglieder und Anwohner bei der Brachfläche an der Bremer Straße ein, die von Bebauung bedroht ist. 14 Hektar strukturreicher Lebensraum mit einer außergewöhnlichen Artenvielfalt sollen hier zerstört werden. Auf dem Gelände haben NABU-Mitglieder bis jetzt 130 Arten nachgewiesen. Nach dem Redebeitrag gab es für die Teilnehmer Gelegenheit, die Resolution zum Erhalt der ökologisch wertvollen Fläche zu unterschreiben, die dann abschließend bei einer Exkursion näher vorgestellt wurde. Weiterlesen
Leipzig wächst für die Menschen. Demnächst wird die Stadt wohl mehr als 580.000 Einwohner haben, bis 2030 werden gar 720.000 erwartet. An den vielen Baustellen ist gerade zu sehen, wie sich ein solches Wachstum auswirkt. Neue Wohnungen, Einkaufsmärkte und Gewerbegebiete werden gebaut.
Aber Leipzig schrumpft für die Wildtiere! Während die Stadt wächst, haben diese Stadtbewohner immer weniger Platz. Viele Brachflächen und Grünanlagen gibt es nicht mehr, Sträucher und Bäume wurden gerodet. Damit einher geht der Verlust von potenziellen Lebensräumen der Tiere. Immer mehr Menschen fällt auf, dass es beispielsweise weniger Sperlinge und Amseln gibt. Igel, Fledermaus, Schmetterling und Nachtigall, die zum lebendigen Stadtbild von Leipzig gehörten, werden immer seltener.
Darauf weist der NABU Leipzig hin, der allein im Jahr 2016 einen Flächenverlust von über 50 Hektar erfasst hat. Das sind Flächen, die lange von unseren tierischen Mitbewohnern genutzt wurden und die nun nicht mehr existieren. Eine Karte gibt einen entsprechenden Überblick über diese vom NABU registrierten Flächen – viele weitere sind in dieser Übersicht noch gar nicht enthalten.
Der NABU wirbt für einen verantwortungsvollen Umgang mit vorhanden Flächen. Bei Bauplanungen sollte man Lebensräume für tierische Nachbarn von Anfang an berücksichtigen.
WEITERE THEMEN
Im November 2020 sprach die Initiative HYBRID ART LAB für den Oikos-Umweltpodcast „Natur für Städter“ mit René Sievert vom NABU Leipzig über die Arbeit des NABU für Mensch und Natur in Leipzig und Umgebung. Dabei ging es um Biotop-, Arten- und Klimaschutz. Die gemeinnützige Arbeit für diese Lebensgrundlagen des Menschen ist wichtig, aber auch recht mühsam. Jetzt anhören
Der Wilhelm-Leuschner-Platz hat eine größere Artenvielfalt als umliegende Parkflächen. Mit großer Sorge beobachtet der NABU, dass auch diese Oase dem Bauboom geopfert werden soll. Es deutet nichts darauf hin, dass der Naturschutz bei den Planungen berücksichtigt wird, obwohl der NABU Leipzig dazu frühzeitig Hinweise gegeben hat. mehr
Tagtäglich werden in Leipzig bei Bau- oder Gehölzpflegearbeiten Tiere getötet, Nistplätze schwinden, Orte für die Nahrungssuche gehen verloren. In vielen Fällen handelt es sich um Verstöße gegen das Naturschutzrecht, was jedoch oft folgenlos bleibt. Bürger verstehen nicht, warum die Behörden nicht einschreiten. Auch Arbeiten im Auftrag der Stadt selbst sind keineswegs vorbildlich. mehr
Bei Gebäudesanierungen werden Nistplätze zerstört, der gesetzliche Artenschutz wird aus Unkenntnis oder vorsätzlich missachtet. Das führt zum Verlust von Nistplätzen, in manchen Fällen auch zum Tod von Tieren. Auf Leipziger Baustellen! Der NABU fordert Einhaltung der Artenschutzgesetze! mehr
Wie man mit geringem Aufwand Vogelnistplätze und Fledermausquartiere in Gebäudeneubauten integrieren kann, zeigt die kleine Broschüre. Sie basiert auf einer Bachelorarbeit an der HTWK. mehr
Bundesweit kommt ein silikonartiger Kleber zum Einsatz, um Vögel von Gebäuden zu vertreiben. Diese Abwehrpaste wird als harmlos angepriesen, doch sie hat für Vögel und andere Tiere tödliche Folgen. Die Verwendung ist nach Auffassung des NABU gesetzeswidrig. Der NABU Leipzig fordert deshalb alle auf, dieses Mittel keinesfalls einzusetzen und Einsatzorte des Klebers zu melden. mehr
Von Anglern achtlos liegen gelassene oder ins Wasser geworfene Angelschnüre sind eine ernste Gefahr für Wasservögel. Wenn sie sich am Körper verfangen, endet der Überlebenskampf mit Verletzungen, manchmal auch tödlich. Leider werden dem NABU Leipzig immer wieder solche Fälle gemeldet. Bitte keine Haken und Schnüre am Gewässer zurückzulassen! mehr
Der NABU setzt sich für eine naturnahe Pflege von Kleingärten, Parkanlagen und Grünflächen ein, unterstützt Garten- und Grundstücksbesitzer, Inhaber von Firmengeländen oder von Wohnanlagen, Sträucher zu pflanzen oder Blumenwiesen anzulegen und zu erhalten. Machen Sie mit: Schaffen Sie Lebensräume in der Stadt! mehr
Die Mitmachaktion „mein Biotop“ soll dem Verlust natürlicher Lebensräume etwas entgegensetzen, jeder kann einen praktischen Beitrag für den Erhalt der Biodiversität leisten. Mit dem Projekt soll gezeigt werden, wie bereits mit einfachen Mitteln wichtige Biotope entstehen können. Jeder kann mitmachen und so können sich an vielen Stellen in Leipzig Lebensräume und Biotoptrittsteine entwickeln. mehr
Die leider verbreitete Meinung, es dürfen in Kleingärten nur kleine Obstbäume gepflanzt werden, ist nicht richtig und hat dazu geführt, dass in vielen Gartenanlagen das Leben auf und in Obstbäumen auf rasantem Rückgang ist. Besser sind Halbstämme, die eine Höhe von etwa 5 Metern erreichen und laut Bundeskleingartengesetzt erlaubt sind. Natürliche Bruthöhlen entstehen erst bei größeren und älteren Bäumen, die zudem mit ihren Blüten zahlreichen Insekten Nektar und Pollen bieten. mehr
Fachleute und Vertreter aus Umweltverbänden, Behörden und der Wissenschaft haben ein gemeinsames Positionspapier mit einer Vision für den Schutz des Leipziger Auenökosystems entwickelt. Das Papier betont vor allem die überragende und alle anderen Ziele befördernde Rolle des Wasserdargebots und der Wasserdynamik und es werden Leitlinien vorgestellt, auf deren Grundlage Konzepte für die Wiederbelebung der Auen erarbeitet werden können mehr
Das Auenökosystem ist auf periodische Hochwasserereignisse angewiesen, sie wieder zu ermöglichen, ist deshalb eins der wichtigsten Naturschutzziele. Neben dieser Auenrevitalisierung gilt es, den Auwald als artenreiche Kulturlandschaft zu erhalten. Ihre große Biodiversität verdankt sie auch einer naturverträglichen Forstbewirtschaftung. Der NABU setzt sich dafür ein, dass dabei ökologische Zusammenhänge und der Artenschutz beachtet werden. mehr