Foto: Doris Wolst/UFZ
Foto: Doris Wolst/UFZ

Schutz der artenreichen Auenlandschaft

 

Das Auenökosystem ist auf periodische Hochwasserer­eignisse angewie­sen, sie wieder zu ermöglichen, ist deshalb eins der wichtigsten Natur­schutzziele. Neben dieser Auenrevitalisierung gilt es, den Auwald als artenreiche Kulturlandschaft zu erhalten. Ihre große Biodiversi­tät verdankt sie auch einer naturverträg­lichen Forstbewirtschaftung. Der NABU setzt sich dafür ein, dass dabei ökologische Zusam­menhänge und der Artenschutz beachtet werden. Wissenswertes



Das Kleinmesse-Areal ist unverzichtbar für den Biotopverbund

NABU-Gutachten zum Tag der Biologischen Vielfalt

Im Rahmen der Erfassung auf dem 11 Hektar großen Untersuchungsgebiet wurden 38 Vogelarten festgestellt.
Im Rahmen der Erfassung auf dem 11 Hektar großen Untersuchungsgebiet wurden 38 Vogelarten festgestellt.

Wie soll es weitergehen mit dem Gelände der Kleinmesse? Darüber wird in Leipzig diskutiert, und das war Anlass für den NABU Leipzig, die Brutvogelfauna auf dem Gelände und den angrenzenden Flächen zu untersuchen. Dabei kam heraus, dass das Waldstück westlich des Kleinmessegeländes eine herausragende Bedeutung für den Biotopverbund zwischen nördlichem und südlichem Auwald hat. Auch die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) nutzt das Areal als Korridor. Der NABU Leipzig fordert deshalb, die „Sonderbaufläche mit hohem Grünanteil“ aus dem Flächennutzungsplan der Stadt Leipzig zu streichen und die ökologische Funktion des Areals für den Biotopverbund zu erhalten.

Die Ergebnisse der Brutvogelkartierung hat der NABU Leipzig am 22. Mai 2023 an die Stadtverwaltung und die Ratsfraktionen übergeben – am Internationalen Tag der Biologischen Vielfalt. Ein symbolischer Tag, um darauf hinzuweisen, dass Leipzig seinen Verpflichtungen zum Schutz der Biodiversität nachkommen muss. Weiterlesen


Rettungsplan für die Leipziger Aue

Gemeinsames Positionspapier von Umweltverbänden, Behörden und Wissenschaft

Ein Hauptproblem des Auwalds ist die Neue Luppe. Der künstlich angelegte Kanal sorgt für eine Entwässerung der Auenlandschaft. Foto: André Künzelmann/UFZ
Ein Hauptproblem des Auwalds ist die Neue Luppe. Der künstlich angelegte Kanal sorgt für eine Entwässerung der Auenlandschaft. Foto: André Künzelmann/UFZ

Maßgeblich auf Initiative von Prof. Dr. Christian Wirth vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) hat der NABU Sachsen zusammen mit anderen Verbänden sowie Vertretern aus zuständigen Kommunal- und Fachbehörden eine „Vision“ als naturschutzfachliches Leitbild für die Auenentwicklung in und um Leipzig entwickelt. Das Ergebnis ist ein 63-seitiges Diskussionspapier mit dem Titel „Dynamik als Leitprinzip zur Revitalisierung des Leipziger Auensystems“. Sachsens Umweltminister Günther würdigte das Papier als fundierte Grundlage und kündigte weitere Schritte an. In zehn Thesen stellen die Autoren Leitlinien vor, auf deren Grundlage detaillierte Konzepte für die Wiederbelebung der Auen erarbeitet werden können. Denn das Auensystem entlang der Weißen Elster, Pleiße und Luppe ist seit Jahrzehnten von seinem wichtigsten Element abgeschnitten: dem Wasser. Der Wald trocknet buchstäblich aus, verliert seine charakteristischen Baumarten und deren Bewohner. Weiterlesen


Wassertourismus statt Naturschutz

Umweltverbände verlassen den Runden Tisch zum WTNK

Die Umweltverbände NABU Leipzig, BUND Leipzig und Ökolöwe sowie der Bürgerverein Pro Leipzig haben ihren Rücktritt vom sogenannten Runden Tisch zur Fortschreibung des Wassertouristischen Nutzungs­konzepts (WTNK) erklärt. Die Verbände kritisieren, dass Verwaltung und Politik die Gewässer ausschließlich aus dem Blickwinkel betrachten, Boots- und Schiffsverkehr zu verstärken. Weder der Gesamtplan noch Abschnitte oder Einzelprojekte sowie Folgen der Umsetzung stehen wirklich zur Debatte. Da andere Entwicklungslinien gar nicht betrachtet werden, ist konstruktives Arbeiten an gemeinsamen Lösungen unmöglich. Unter diesen Umständen sehen die Verbände es als nicht zielführend an, weiterhin am Runden Tisch teilzunehmen.  Weiterlesen  

 

Rücktrittserklärung der Verbände     Pressemitteilung 


Auenrevitalisierung ist dringend nötig

NABU-Position zum Sächsischen Auenprogramm

Für Sachsen hat der Freistaat im Juni 2019 ein „Auenprogramm“ veröffentlicht, das sich mit den Anforderungen des Hochwasser-, Gewässer-, Natur- und Klimaschutzes sowie einer nachhaltige Landnutzung beschäftigt. Der NABU begrüßt das, denn es ist überfällig! Doch an vielen Stellen ist das Programm zu unkonkret, ein klares Bekenntnis zu naturnahen Auenlandschaften mit Weich- und Hartholzaue und lebendigen, Hochwasser führenden Flüssen fehlt. Dem Schriftstück müssen dringend Taten folgen, denn die Auen sind in einem alarmierend schlechten Zustand und Der Freistaat Sachsen war bisher im Bereich des Auenschutzes weitgehend untätig. Weiterlesen


Schutz, Erhalt und Entwicklung der Leipziger Auenlandschaft

Gesamtkonzept des NABU

Das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) Leipziger Auensystem ist trotz unübersehbarer menschlicher Nutzung und Überprägung ein ökologisch wertvolles, artenreiches Auenökosystem. Doch es muss jetzt gehandelt werden, um es vor dem Verschwinden zu schützen!

Foto: Arne Weiß, Jan Bäss / 360bit.com
Foto: Arne Weiß, Jan Bäss / 360bit.com

In den letzten 100 Jahren haben wasserbauliche Maßnahmen zu einer massiven Bedrohung der Flusslandschaft geführt. Vor allem der Bau der Neuen Luppe und der damit verbundene Grundwasserentzug sowie die weitreichenden Eindeichungen haben die Flüsse von ihrer Aue getrennt und führen zu einer schleichenden Austrocknung. 2018 hat die Stadt Leipzig den Dialog mit den Naturschutzverbänden aufgenommen, um ein Konzept zur Rettung des Leipziger Auwaldes zu erstellen. Ein Jahr später hat sich auch das Land Sachsen des Themas angenommen und ein Auenprogramm veröffentlicht. Schutz, Erhalt und Entwicklung der sächsischen Auenlandschaften müssen zukünftig in der Region eine zentrale Rolle beim Erhalt der Biodiversität, beim Klimaschutz und Hochwasserschutz spielen, zudem dienen solche Maßnahmen den Zielen der EU-Wasserrahmenrichtlinie und sind daher auch gesetzlich vorgeschrieben.

Der NABU hat für die Leipziger Auenlandschaft konkrete Forderungen formuliert, die über das Wasserregime hinausgehen. Denn in einer urbanen Auenlandschaft, wie in Leipzig und Schkeuditz, spielen auch Faktoren wie Infrastruktur, Besiedlung, Tourismus und wirtschaftliche Nutzung eine große Rolle. Weiterlesen


Exkursion für Stadträte

Diskussion über Forstwirtschaft und Auenökologie

Foto: Doris Wolst/UFZ
Foto: Doris Wolst/UFZ

Kurz bevor der Stadtrat über den Forstwirtschaftsplan entscheidet, hatte der NABU Leipzig Stadträte und Fachpolitiker zu einer Auwaldexkursion eingeladen. Ziel war es, den Politikern im Vorfeld ihrer Entscheidungen einen Einblick in ökologische Zusammenhänge, naturwissenschaftliche Forschung und naturschutzfachliche Ziele im Leipziger Auenökosystem zu geben. Wissenschaftler und Naturschützer haben die Teilnehmer durch die Burgaue geführt und vor Ort Fragen beantwortet.

 

Pressemitteilung     Weiterlesen


Leipzigs Fließgewässer sind keine Straßen!

Gewerblicher Bootsverleih darf nicht die Natur schädigen

Seit vielen Jahren sind auf den Leipziger Gewässern nicht nur Freizeitpaddler und -ruderer unterwegs, es gibt auch mehrere Anbieter von Verleihboten. Leider arbeiten diese bisher ohne eine wasserrechtliche Genehmigung, und die Umweltverträglichkeit dieser gewerblichen Nutzung des Leipziger Auenökosystems wurde nicht untersucht. Aus wirtschaftlichen Gründen möchte die Stadtverwaltung die Benutzung der Fließgewässer durch Boote aber sogar noch steigern, ohne zu wissen, welche negativen Folgen das für die Auwald- und Unterwassernatur haben würde. Es handelt sich zudem um Gebiete, die nach dem nationalen und nach EU-Naturschutzrecht geschützt sind. Hier sollte es keine Diskussion darüber geben, ob in derart ökologisch sensiblen und naturschutzrechtlich geschützten Gebieten, Verschlechterungen durch gesteigerte Bootsnutzung akzeptabel sind. Sie sind es nicht!

Nicht zuletzt wünschen sich auch Einwohner und Gäste in erster Linie einen Naturgenuss und eine gute Fließgewässerqualität. Eine verstärkte touristische Nutzung lehnen viele Menschen ab. Auch der NABU hat gemeinsam mit anderen Naturschutzverbänden immer wieder davor gewarnt. Erste negative Folgen der intensiven Freizeitnutzung durch Boote sind bereits feststellbar.

Foto: Claudia Tavares
Foto: Claudia Tavares

Erst nach Anfragen im Landtag und Vorgaben der Landesdirektion hat die Stadt Leipzig nun ein Gutachten vorgelegt, das die Auswirkungen des gewerblichen Bootsverleihs analysiert. Es kommt zu dem Schluss, dass die Stadt die Nutzung der Fließgewässer für 434 Verleihboote genehmigen kann.

 

Der NABU hat in einer ausführlichen Stellungnahme das Gutachten kritisiert. Der NABU lehnt die Genehmigung des Bootsverleihs in diesem riesigen Umfang ab. Der NABU wirbt hingegen seit vielen Jahren für ein naturverträgliches Nutzungskonzept für die Gewässer, aber auch für die übrigen Auwaldareale, worauf die Stadtverwaltung bisher jedoch nicht eingegangen ist. Dazu gehört auch das Positionspapier zum Floßgraben, das der NABU gemeinsam mit anderen Naturschutzverbänden bereits 2014 an die Stadtverwaltung übergeben hatte.

 

Ein Nutzungskonzept müsste in erster Linie den Biotop- und Artenschutz berücksichtigen, zudem müsste es ein Informations- und Lenkungskonzept enthalten, um besonders sensible Auenbereiche vor zu starker Freizeitnutzung zu schützen.Gleichzeitig müssten die Menschen über die ökologischen Hintergünde und über naturverträgliche Nutzungsmöglichkeiten informiert werden. Ziel müsste es sein, den Naturschutz im sensiblen und einzigartigen Leipziger Auwald zu fördern, nicht den Tourismus und wirtschaftliche Einzelinteressen. Naturschutz ist eine staatliche Aufgabe, die Förderung von Bootsverleihen hingegen nicht.

 

Stellungnahme des NABU


Neue Sorge um Eisvogellebensraum

Stadt will Motorbootverkehr wieder zulassen

Am 16. März 2017 hat das Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport der Stadt Leipzig zur Pressekonferenz eingeladen. Dabei wurde erklärt, dass es dem Eisvogel gut geht.


Die schlechte Nachricht: Die Behörde, die eigentlich für seinen Schutz zuständig ist, plant neue Störungen seines Lebensraums: "Unser Ziel ist es, möglicherweise elektromotor-angetriebene Boote auf dem Floßgraben zu bestimmten Zeiten fahren zu lassen", sagte Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal dem MDR-Fernsehen. Dabei müsste doch eigentlich das Ziel der Naturschutzbehörde sein, die Natur zu schützen, wundert sich der NABU Leipzig. Ruhe und klares Wasser im Floßgraben will nicht nur der Eisvogel. Motorboote würden hingegen das Gewässer trüben. Das war deutlich zu beobachten, als im Floßgraben solche Fahrten noch stattfanden. Unter anderem wird dadurch der Jagderfolg der Eisvögel verringert.

Wassertrübung im Floßgraben nach Durchfahrt eines Motorboots mit Elektroantrieb. Foto: NABU Leipzig
Wassertrübung im Floßgraben nach Durchfahrt eines Motorboots mit Elektroantrieb. Foto: NABU Leipzig

Dass es dem Eisvogel im Europäischen Vogelschutzgebiet Leipziger Auwald gut geht, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Dafür existiert ja dieses Schutzgebiet. Um die sensible Natur im Floßgraben zu schützen, wäre es nötig, die Anzahl der Boote hier grundsätzlich zu begrenzen. Motorboote sind hingegen kein Beitrag zur naturverträglichen Auwaldnutzung.

 

Der Floßgraben ist ein wertvoller Teil des Auenökosystems und beliebt bei Paddelbootfahrern. Seine Nutzung als Wasserstraße für Motorboote lehnt der NABU ab. Es gibt für Bootstouren ausreichend Möglichkeiten, der Floßgraben hingegen ist für Motorboote ungeeignet. Mit gutem Gewissen kann hier kein Motorbootfahrer durch den Auwald fahren.


Durch den Bootsverkehr wird nicht nur der Eisvogel gestört, sondern die sensible Natur am Floßgraben insgesamt beeinträchtigt. So haben zum Beispiel auch Zaunkönig und Gebirgsstelze zu leiden, die hier ebenfalls brüten. Durch Motorboote würde zudem die Unterwasserflora stärker beeinträchtigt.

 

Wenn eine gesetzlich geschützte Tierart sich in einem Schutzgebiet gut entwickelt, darf das kein Anlass sein, den Schutz aufzuweichen. Leipzig könnte den Erfolg sogar vergrößern und das am Floßgraben existierende Naturschutzgebiet ausweiten. Das wäre mal wirklich eine gute Nachricht, ein echter Erfolg und ein echter Grund für eine Pressekonferenz. Pressemitteilung


Tourismus-Konzept im Leipziger Auwald

Gemeinsame Beschwerde der Naturschutzverbände

Der NABU Leipzig hat gemeinsam mit den Naturschutzverbänden BUND Sachsen, NuKLA und Ökolöwe bei der Landesdirektion Sachsen Beschwerde gegen das Wassertouristische Nutzungskonzept in der Region Leipzig (WTNK) eingelegt. Dass es ohne Umweltverträglichkeitsprüfung und ohne die notwendige Beteiligung der Öffentlichkeit realisiert wird, obwohl es erhebliche ökologische Auswirkungen hat, halten die Verbände für rechtswidrig.

 

Für das Leipziger Auenökosystem ist nur eine naturverträgliche Nutzung möglich, um es in seiner einzigartigen Bedeutung für Mensch und Natur zu erhalten. Das WTNK ist ohne Umweltverträglichkeitsprüfung entstanden, der fachliche und gesellschaftliche Diskurs fand nicht ausreichend statt. Angesichts der vorwiegend wirtschaftlichen Ziele bringt das WTNK die ohnehin bedrohte Artenvielfalt im Leipziger Auwald noch weiter in Bedrängnis. Damit diese Vorhaben unsere Auenlandschaft nicht zerstören und die grüne Vielfalt erhalten bleibt, haben die Naturschutzverbände die Landesdirektion Sachsen darum gebeten, die Rechtmäßigkeit des WTNK zu prüfen.

Der Leipziger Auwald als grünes Juwel in der wachsenden Großstadt ist für viele Leipzigerinnen und Leipziger ein Ort der Ruhe und Erholung. Gerade deswegen erfordert das WTNK eine angemessene Öffentlichkeitsbeteiligung. Daran fehlt es bislang.  

Prüfantrag     Pressemitteilung


Kein Freifahrtschein für Motorboote

Erfolg für Leipziger Naturschutzinitiativen

Die Landesdirektion Sachsen hat das Verfahren zur Erklärung der Schiffbarkeit auf den Leipziger Stadtgewässern eingestellt. Ausschlaggebend für diese Entscheidung sind nach Angaben der Landesdirektion naturschutzrechtliche Fachgutachten, die zu dem Ergebnis kommen, dass es nicht für jedermann möglich sein wird, die Gewässer im Leipziger Stadtgebiet mit motorisierten Wasserfahrzeugen zu befahren. Der NABU begrüßt diese Entscheidung außerordentlich. Immer wieder hatte der Naturschutzbund darauf hingewiesen, dass die ausufernde Gewässerübernutzung zu Schäden in der Natur führt. Eine private Motorbootnutzung für jedermann wäre deshalb unvereinbar mit dem geltenden Naturschutzrecht. Die bisher auf Motorboot-Tourismus ausgerichteten Planungen für die Gewässer der Region sollten nun nach Auffassung das NABU Leipzig zugunsten einer naturverträglichen Naherholung aufgegeben werden! |||

 

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Junge Eisvögel in Gefahr

Schutz im Floßgraben ist ganzjährig nötig

Um die im Floßgraben brütenden Eisvögel zu schützen, hat die Stadt Leipzig für die Brutzeit 2015 die Nutzung mittels Allgemeinverfügung eingeschränkt. Verglichen mit dem Vorjahr wurden jedoch die erlaubten Öffnungszeiten deutlich ausgeweitet, was der NABU Leipzig bereits zu Beginn der Brutsaison kritisiert hat. Das Amt für Umweltschutz hat nun mitgeteilt, dass die Floßgrabensperrung wieder aufgehoben wird, und zwar nicht erst Ende des Monats, sondern bereits am 5. September. Zur Begründung heißt es, dass die Brutsaison abgeschlossen ist.


Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist es jedoch verboten, „wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören“. Der Schutz muss also keineswegs nur zur Brutsaison sichergestellt sein, sondern ganzjährig. Eine verfrühte Öffnung kann die Eisvögel gefährden, insbesondere die unerfahrenen Jungvögel.


Der NABU engagiert sich für ein nachhaltiges, naturverträgliches Nutzungskonzept für den Floßgraben, um den Eisvogelschutz hier dauerhaft zu gewährleisten. |||

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Eisvogelbruterfolg gefährdet

Schutzbestimmungen im Floßgraben werden missachtet und nicht wirksam kontrolliert

Der Floßgraben ist Nahrungs- und Brutgebiet des gesetzlich besonders geschützten Eisvogels. Da das Gewässer als touristische Verbindung zwischen der Stadt Leipzig und den angrenzenden Seen ausgewiesen und beworben wird, entsteht durch individuellen und kommerziellen Bootsverkehr erhebliche Gefahr für die Bruten dieser Vögel. Besonders an Feiertagen, wie am vergangenen Himmelfahrtstag, wurden durch den NABU Leipzig solche erheblichen Störungen festgestellt, dass im Prinzip keine Möglichkeit für die Elterntiere bestand, ihren Nachwuchs zu erreichen und zu ernähren. Der NABU-Regionalverband Leipzig sieht die Belange des Naturschutzes im FFH-Gebiet Leipziger Auensystem und im Europäischen Vogelschutzgebiet Leipziger Auwald grob verletzt. |||

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Eisvogelbrut im Floßgraben ist 2015 gefährdet

Allgemeinverfügung zum Floßgraben ist nicht ausreichend

2014 hatte das Amt für Umweltschutz die Nutzung des Floßgrabens und der Ufer eingeschränkt, um Störungen des Brutgeschäfts zu verhindern. Oftmals wurden die Vorschriften aber nicht eingehalten. Der NABU ist deshalb der Ansicht, dass man 2015 konsequentere Kontrollen sicherstellen muss. Stattdessen aber will die Stadtverwaltung die Öffnungszeiten sogar noch ausweiten und auch in den besonders sensiblen Abendstunden Bootsverkehr zulassen. Die entsprechende Allgemeinverfügung wurde am 6. Dezember 2014 im Amtsblatt veröffentlicht. Der NABU kritisiert sie als unlogisch und halbherzig. Die Stadt wird damit nach Auffassung des NABU Leipzig ihrer naturschutzrechtlichen Aufgabe nicht gerecht. Weiterlesen


Leipzig verstößt im Floßgraben gegen eigene Naturschutzanordnungen

Ökolöwe, NABU und NuKLA reichen Widerspruch gegen Motorboote im Auwald ein

Seit Monaten hält nun die Auseinandersetzung um die Nutzung des Floßgrabens an. Das kleine Flüsschen stellt ein begehrtes Verbindungsstück zwischen Leipzig und den Tagebaufolgeseen im Süden der Großstadt dar. Unterstützt von NABU Leipzig und NuKLA hat die Grüne Liga Sachsen, Dachverband des Ökolöwen, nun einen Einspruch gegen Ausnahmen von der Allgemeinverfügung zum Schutz des Eisvogels im Floßgraben eingereicht. Dieser entfaltet aufschiebende Wirkung und unterbindet dadurch den Motorbootsbetrieb im Floßgraben.

 

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Der Floßgraben für Eisvogel und Paddler

Naturschutzverbände haben Schutz- und Nutzungskonzept erarbeitet

Der ökologisch sensible Floßgraben ist Lebensraum und Brutrevier des Eisvogels und muss deshalb wirksam geschützt werden. Foto: NABU/Bernd Birkhahn
Der ökologisch sensible Floßgraben ist Lebensraum und Brutrevier des Eisvogels und muss deshalb wirksam geschützt werden. Foto: NABU/Bernd Birkhahn

Den besonders schönen, aber ökologisch sensiblen Floßgraben wollen viele Leipziger und Touristen als Wasserweg erkunden, das kann aus Naturschutzgründen aber nur unter gewissen Voraussetzungen stattfinden. Die Leipziger Naturschutzverbände NABU, Ökolöwe und BUND haben deshalb zusammen mit dem NuKLA e.V. und zahlreichen anderen Leipziger Vereinen ein Konzept erarbeitet, das aus ihrer Sicht eine noch tolerable Nutzung dieses ökologisch besonders wertvollen Gewässers darstellt. Zusammen haben diese elf Akteure jetzt der Leipziger Stadtverwaltung einen entsprechenden Forderungskatalog übergeben.

 

 

Informationen zum Eisvogel     Pressemitteilung     Positionspapier


Hochwasserschutz und Revitalisierung der Burgaue

Gemeinsames Positionspapier der Leipziger Naturschutzverbände

Auenlandschaften sind geprägt von der Dynamik des Wassers. Überschwemmungen und schwankende Grundwasserspiegel gehören zu diesem wertvollen Ökosystem. Diese Dynamik ist im Leipziger Auwald aber seit Jahrzehnten unterbunden. Deichbau, Flussregulierungen und die Entwässerung durch den Braunkohletagebau haben die Aue weitgehend trockengelegt. Mit verschiedenen Maßnahmen wird versucht, die verlorene Wasserdynamik wenigstens zum Teil wieder herzustellen und die Aue mit mehr Wasser zu versorgen. Diese Revitalisierung der Auennatur könnte mit einem ökologischen Hochwasserschutzkonzept ideal verbunden werden. Leider werden solche Möglichkeiten zu wenig und nicht entschlossen genug genutzt.


Für die Burgaue im Leipziger Nordwesten gibt es aber eine Chance: Einerseits soll dort das Projekt „Lebendige Luppe“ trockengefallene, ehemalige Flussbetten der Luppe wieder mit Wasser versorgen, andererseits wird dort das Nahleauslassbauwerk saniert. Beide Maßnahmen könnten genutzt werden, die Wasserdynamik in diesem Ökosystem wieder zu verbessern und die Burgaue als Polder in ein ökologisches Hochwasserschutzkonzept einzubinden.


Die Leipziger Naturschutzverbände haben deshalb ein gemeinsames Positionspapier erarbeitet und wollen erreichen, dass alle Hochwasser- und Naturschutzprojekte in der Nordwestaue an den ökologischen Entwicklungszielen ausgerichtet werden.

Positionspapier     Weiterlesen


Keine Motorboote im Leipziger Auwald

Leipziger Naturschützer zu Gespräch bei der Landesdirektion

„Auwaldschutz jetzt!“ - so hieß die Petition verschiedener Leipziger Initiativen, welche 2012 gegen kraftstoffbetriebene Motorboote und für die naturverträgliche Nutzung der Gewässer in Leipzig und Umgebung gerichtet war. Mehr als 11.000 Menschen hatten sie unterschrieben. Infolgedessen fand am 5. März 2014 in den Räumen der Landesdirektion Leipzig eine umfassende Beratung mit Vertretern Leipziger Naturschutzverbänden statt. Die meisten sind Mitglied in der von NuKLA und NABU Leipzig gegründeten AULA-Arbeitsgemeinschaft.
Die Landesdirektion hat bei dem Gespräch zugesichert, dass es für Gewässerstrecken, die in NATURA 2000-Gebieten liegen und natürliche Gewässerprofile aufweisen, keine Schiffbarkeitserklärungen geben wird. Das betrifft den Floßgraben und auch sonstige Fließgewässer im Leipziger Auwald. Der NABU begrüßt die klaren Aussagen der Landesdirektion. Es ist notwendig, die Konzepte für die wassertouristische Nutzung der Region grundlegend zu überarbeiten und alle Ausnahmegenehmigungen für kraftstoffbetriebene Motorboote kritisch zu hinterfragen!

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Vom NABU Leipzig unterstützte Onlinepetition brachte 11.231 Unterschriften

Der Leipziger Auwald ist ein in seiner Art fast einzigartiger Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, er ist aber auch Wirtschaftswald und Erholungsgebiet für die Menschen, sodass es immer wieder zu Konflikten kommt. So locken die zahlreichen Fließgewässer im Auwald Wassersportler und Touristen an, welche die herrliche Natur genießen wollen und auch die neu entstandene Leipziger Seenlandschaft. Der NABU setzt sich für einen naturverträglichen Wassertourismus ein und ist gegen Motorbootverkehr.

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Vorschriften zum Schutz der Fließgewässer und Ufer werden immer wieder ignoriert und kaum kontrolliert. Hier liegt ein Motorboot vertäut am Ufer der Pleiße, obwohl das Anlegen ebenso wie das Befahren des Flusses mit kraftstoffbetriebenen Motorbooten verboten ist. Foto: NABU Leipzig


Leipziger Oberflächengewässern fehlt die Naturnähe

Im Leipziger Amtsblatt vom 24. September 2011 ist ein Artikel erschienen, der sich mit der Qualität der Leipziger Gewässer befasst. Deren Zustand ist auf der Grundlage der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie bewertet worden mit dem Ergebnis, dass 15 von 18 geprüften Oberflächengewässern Leipzigs einen guten chemischen Zustand aufweisen, der ökologische Zustand infolge fehlender Naturnähe aber unbefriedigend ist. Es bleibt also noch viel zu tun, um die von der Wasserrahmenrichtlinie der EU vorgegebenen Ziele zu erreichen. |||

Leipziger Amtsblatt Nr. 17/2011


Eröffnung des Wasserweges zwischen Leipzig und Neuseenland

Aktion gegen Motorbootnutzung

Am 11. Juli, während der offiziellen Eröffnung der ersten Gewässerverbindung vom Leipziger Stadthafenareal zur Seenlandschaft im Süden von Leipzig, erlebten Oberbürgermeister Burkhard Jung, Landrat Gerhard Gey und Bürgermeister Heiko Rosenthal eine Überraschung: Umweltverbände luden zu einer „entschleunigten Naturführung gegen die weiterhin zu befürchtende Motorisierung des Floßgrabens“ ein; die Einladung wurde allerdings erst am Veranstaltungstag selbst, vor Ort und persönlich, ausgesprochen. Als nämlich die Leipzig-Boote mit den Honoratioren der Region von der Pleiße in den sensiblen Floßgraben einbiegen wollten, wurden sie plötzlich – zu Wasser – von Leipziger Umweltschützern gestoppt. Der Zwischenfall endete damit, dass die Politiker ins Paddelboot umstiegen. Bei der nunmehr gemeinsamen Fahrt konnten die Umweltschützer die bereits mehrfach vorgetragenen Bedenken gegen eine Nutzung des Floßgrabens mit Motorbooten nochmals erläutern. Ob ihre Botschaft angekommen ist, bleibt abzuwarten. |||

Pressemitteilung     Weitere Informationen


Mangelhafte Bergbausanierung

Leipzigs Aue droht schwerer ökologischer Schaden

Die Pleiße wird immer brauner. Das hat seine Ursachen in den Braunkohlenbergbau-folgelandschaften. Während des Bergbaus gelangten auch Erdmassen aus dem Tertiär an die Oberfläche. Diese enthalten Pyrit, ein Eisen-Schwefelkies, welches an der Oberfläche durch Mikroorganismen unter Einwirkung von Wasser und Sauerstoff zu schwefeliger Säure und Eisenhydroxid oxidiert wird. Dieses Eisenhydroxid sehen wir als rostigen Schwebstoff in der Pleiße.


Nun ist auch die Flutung des Tagebaurestloches Zwenkau im Gange. Das Kippengelände des ehemaligen Tagebaus hat einen besonders hohen Pyritgehalt, was auch an der dunkel rostroten Färbung des Wassers im Restloch zu sehen ist. Bisher hat noch keiner ein fertiges Konzept, wie der See zu neutralisieren ist. Die bisherigen Planungen gefährden extrem den Floßgraben im Leipziger Auwald und insgesamt das FFH-Gebiet Leipziger Auensystem. Im Moment gehört der Floßgraben in Leipzig zu einem der besten Fließgewässer mit klarem Wasser sowie z. B. reichlich Fischfauna und hoher Eisvogeldichte. Diese Lebensraumqualität ist bedroht! |||

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