Spenden für Mauersegler in Not

Vielen Dank an Culton Ticket

Das Team von Culton Ticket sammelt an der Ladenkasse Spenden für die Wildvogelhilfe. Kunden können Wechselgeld in die Spendendose des NABU stecken, das dann den hungrigen Notfällen zugute kommt. Anlässlich des Leipziger Mauerseglertags am 7.7. wurde das aktuell gesammelte Spendengeld an den NABU übergeben.

Herzlichen Dank für die großartige Unterstützung!

 

Ein Mauersegler frisst pro Tag rund 80 Heimchen für 1,60 Euro. Die Wildvogelhilfe betreut seit Ende Juni 48 junge Mauersegler, größtenteils bleibt jeder rund 20 Tage in Pflege. Die Gesamtkosten allein für Fütterung und Pflege der Mauersegler betragen also bis zur Auswilderung über 1.000 Euro. Deshalb bittet der NABU sehr herzlich um weitere Unterstützung. Spenden kann man auf das Konto des NABU Leipzig, bitte Verwendungszweck „Wildvogelhilfe“ angeben.

 

Gerne stellt der NABU auch weitere Spendendosen zur Verfügung, falls sich noch weitere Geschäfte entschließen, sie an der Theke aufzustellen.

 

Spendengeld für hungrige Mauersegler. Fotos: NABU Leipzig  


Das alljährliche Hitzedrama

Junge Mauersegler stürzen aus überhitzten Nestern

Hitzeopfer: Dieser junge Mauersegler wird in der Wildvogelhilfe Leipzig gepflegt. Foto: NABU Leipzig
Hitzeopfer: Dieser junge Mauersegler wird in der Wildvogelhilfe Leipzig gepflegt. Foto: NABU Leipzig

Wie jedes Jahr bei Sommerhitze, stürzen junge Mauersegler aus ihren überhitzten Brutplätzen unter den Dächern, die sich nach tagelanger Sonnenbestrahlung auf 60 bis 80 Grad aufheizen. Das hält kein Vogel aus. Die Küken klettern an den Nestrand, um Abkühlung zu suchen und stürzen dabei häufig in die Tiefe. Leider sind es mehr Vögel, als die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig betreuen kann. Die Kapazität der ehrenamtlich arbeitenden Pflegestellen liegt bei rund 100 Mauerseglern, da zusätzlich auch  viele andere Vogelarten betreut werden. 2018 wurden dennoch insgesamt 191 Mauersegler gepflegt.

 

Verstärkt wird das Problem durch den Klimawandel. Bei großer Hitze im Hochsommer sind die Jungvögel schon fast flügge, immer häufiger gibt es aber nun auch Rekordhitze im Juni, sodass die betroffenen Jungvögel verletzlicher sind und längere Pflege bis zur Auswilderung benötigen.

 

Leider herrscht auch zunehmend Wohnungsnot bei den Mauerseglern. Wenn sie durch Sanierungsarbeiten Nistplätze verlieren, suchen sie sich andere Nischen, die aber oft ungeeignet sind, falls sie an modernen Gebäuden überhaupt noch vorhanden sind. Besser wäre es, wenn die Vögel an den Gebäuden Nisthilfen finden würden. Leider werden sie im Zuge von Sanierungsarbeiten aber nur ausnahmsweise angebracht, obwohl es in den meisten Fällen gesetzlich vorgeschrieben wäre, sofern bestehende Nistplätze „wegsaniert“ werden. Leider passiert das vielfach unbemerkt, weshalb der NABU die Bürger darum bittet, bekannte Nistplätze von Gebäudebrütern zu melden. Nisthilfen für Mauersegler sollten immer nur an Ost- oder Nordfassaden angebracht werden, um sie vor der Sonneneinstrahlung zu schützen, die mittags an der Südseite und nachmittags/abends an der Westseite eines Hauses zu intensiv ist.  


Aufnahmestopp

Die Wildvogelhilfe kann vorübergehend keine weiteren Vögel aufnehmen

Erst war es die Hitze, die nestjunge Haussperlinge flüchtend aus den überhitzten Dächern zu elternlosen Findlingen auf Straßen und Wegen machte. Dann kam Sturm, und mit umgestützten Bäumen lagen auch Nester von Eichelhäher und Krähen am Boden. Eine Rauchschwalbe wurde völlig verklebt aus einem Fliegenfänger befreit. Solche Klebefallen sollten nicht in für Vögel zugängliche Räume gehängt werden! Einige Vögel wurden von Katzen schwer verletzt. Jungvögel, die erst außerhalb des Nestes fliegen lernen und dabei häufig am Boden sitzen, haben keine Chance gegen jagende Hauskatzen. Auch Handwerker legen Nester frei, weil sie häufig ignorieren oder nicht wissen, dass Vögel an Gebäuden verschiedene Nischen nutzen. Der NABU Leipzig fordert daher, dass Hausbesitzer bei Gebäudesanierungen, Fachleute hinzuzuziehen, die rechtzeitig vor Bauplanungen die Gebäude auf tierische Untermieter untersuchen. Solche artenschutzfachlichen Untersuchungen sind immer nötig, denn nach Erfahrungen des NABU Leipzig werden bei nahezu allen Bauarbeiten heimische Tiere geschädigt. Weitere Informationen

 

Die Hütte ist voll

Anfang Juni wurden in der Wildvogelhilfe Leipzig die folgenden Vögel betreut:

10 Haussperlinge, 2 Gartenrotschwänze, 4 Amseln, 1 Singdrossel, 2 Buntspechte, 5 Fitisse, 1 Buchfink,
1 Schwanzmeise, 2 Eichelhäher, 3 Kohlmeisen, 2 Stare, 2 Rauchschwalben, 1 Mehlschwalbe, 2 Rabenkrähen.

 

Der NABU bittet um Spenden

Arbeit in der Wildvogelhilfe Leipzig. Fotos: NABU Leipzig

 

Die Wildvogelhilfe wird aus Spenden finanziert. Die meisten Vogelarten sind Insektenfresser, für die Futterinsekten in speziellen Zuchtbetrieben gekauft werden. Wöchentlich entstehen gegenwärtig Futterkosten von 150 bis 200 Euro. Wer helfen will, kann auf das Konto des NABU Leipzig spenden. Bitte Verwendungszweck „Wildvogelhilfe“ angeben! Jeder Betrag hilft – vielen Dank! Spenden 

 

Trotz Aufnahmestopp 45 Neuzugänge

Auch Ende Juni ist die Wildvogelhilfe bis an die Kapazitätsgrenze belegt und der Aufnahmestopp muss bestehen bleiben. Dennoch herrscht „Kommen und Gehen“ bei den Pflegevögeln. Allein in der zweiten Junihälfte gab es 45 Neuzugänge: 4 Hausrotschwänze, 2 Buntspechte, 1 Waldohreule, 3 Turmfalken, 2 Mäusebussarde, 5 Mauersegler, 3 Kohlmeisen, 3 Buchfinken, 6 Amseln, 3 Rauchschwalben, 2 Grünspechte und 11 Haussperlinge sind die aktuellen Pflegevögel in den Volieren.

 

Pflegevögel in der Wildvogelhilfe Leipzig. Fotos: NABU Leipzig

 

Die meisten Vogelarten sind Insektenfresser, für die Futterinsekten in speziellen Zuchtbetrieben gekauft werden. Gegenwärtig entstehen wöchentlich Futterkosten von 150 bis 200 Euro. Deshalb bittet der NABU dringend um Spenden, bitte als Verwendungszweck „Wildvogelhilfe“ angeben! Jeder Euro hilft. Spenden 

  

Sorgfältige Vorbereitung der Futterinsekten. Foto: NABU Leipzig
Sorgfältige Vorbereitung der Futterinsekten. Foto: NABU Leipzig

Von früh bis spät im Dauereinsatz

Die Arbeit in der Wildvogelhilfe übernehmen freiwillige NABU-Mitstreiter in ihrer Freizeit, Pausen gibt es kaum: Untersuchung der Gesundheit der Fundtiere ... Futter abholen in der Insektenfarm ... Vorbereitung der Futtertiere ... Volieren und Boxen reinigen ... stündlich füttern ... zum Tierarzt fahren ... zu verschiedenen Vogelrettungsaktionen fahren ... Entenfamilien auf Flachdächern, Balkonen und Innenhöfen einfangen und zu einem geeigneten Gewässer bringen ... Baustellen inspizieren und Gebäudebruten an die Naturschutzbehörde melden, weil sie auf Baustellen durch Sanierungen gefährdet sind ... und daneben klingelt im Minutentakt das Telefon!

 

Menschen, die einen Vogel gefunden haben bitten um Beratung. Leider kann die Wildvogelhilfe aber nicht allen helfen! Allein die Anfragen aus Leipzig sind nicht alle zu schaffen, es kommen aber auch Anrufe aus anderen Teilen der Republik. Die Mitstreiter rufen zurück und beraten, sobald es möglich ist, dabei gehen sie auch nach Dringlichkeit vor nicht nach der 


Reihenfolge der Anrufe. Einige Hilfesuchende haben dafür leider kein Verständnis, doch der NABU kann nur soweit helfen, wie Kapazität, Arbeitskraft und Finanzmittel das zulassen. Wir bitten dafür um Verständnis!

 

Hinzu kommt, dass viele Tierfinder den Tieren nicht selbst helfen können, sondern davon ausgehen, dass sie die Pfleglinge schnell und kostenfrei an Profis abgeben können. Das ist nicht möglich! Es gibt Mitmenschen, die sich freiwillig und ehrenamtlich um Tiere in Not kümmern, aber man kann es nicht von ihnen „verlangen“. Darum bittet der NABU darum, sich vorher zu informieren und beraten zu lassen. Außerdem bittet der NABU dringend um Spenden (bitte Verwendungszweck „Wildvogelhilfe“ angeben). 

 

Unkostenbeitrag

Nur selten sind Vogelfinder bereit, selbst für die Versorgung der Tiere ein paar Euro dazu zu geben und sich an den Futterkosten zu beteiligen. Die Wildvogelhilfe sieht sich deshalb gezwungen, einen Unkostenbeitrag von 10 Euro zu erbitten, wenn jemand einen Vogel abgeben möchte. Damit ist wenigstens die Versorgung der Vögel einige Tage gewährleistet. Die Wildvogelhilfe Leipzig arbeitet kostenfrei und ehrenamtlich, aber Futterkosten und Benzin für Rettungseinsätze und andere Fahrkosten können die Mitstreiter nicht aus eigener Tasche bezahlen.

 

Der NABU bedankt sich herzlich bei allen Menschen, die die Arbeit der Wildvogelhilfe Leipzig bereits durch ehrenamtliche Mitarbeit oder durch Spenden unterstützt haben!

 

Arbeit von früh bis spät in der Wildvogelhilfe Leipzig. Fotos: NABU Leipzig  


Wer zahlt für die Katzenopfer?

Wer zahlt für die Rettung der kleinen Vögel?

Wohin mit Vögeln, die von Katzen angegriffenen und verletzt wurden? Diese Frage bekommt die Wildvogelhilfe Leipzig  täglich über das Notfalltelefon gestellt. Derzeit sitzen viele Jungvögel nach dem verlassen des Nestes noch unbeholfen am Boden, von wo sie über mehrere Tage fliegen lernen müssen, so werden sie häufig Opfer von Katzen. 

 

Im Fall dieser keinen Fitislaubsänger war es so, dass die Katze das Nest erspähte, sie hat die Eltern gefangen und getötet. Das Nest mit den fünf kleinen Fitisküken konnte schnell geborgen werden. Sie landeten in der Wildvogelhilfe Leipzig. Hier wurden sie aufgezogen, in der Voliere auf die Freilassung vorbereitet und schließlich ausgewildert.

 

Täglich hat jeder Fitis zwischen 45 und 55 kleine Insekten gefressen, die Futterkosten betragen 1 Euro pro Vogel und Tag, nach 17 Tagen also 85 Euro. Wer bezahlt diese Kosten für die Katzenopfer? Die Katzenhalter sind dazu leider oft nicht bereit. Die Wildvogelhilfe bekommt keine staatliche Unterstützung und finanziert alles aus Spenden
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Hilfe für einen jungen Falken

Dieser junge Wanderfalke landete bei seinen ersten Ausflügen immer wieder in einer Großbaustelle, wovon es derzeit in Leipzig reichlich gibt. Damit haben es die Eltern und der junge Bruchpilot schwer, sich in ihrem Lebensraum im Leipziger Zentrum wiederzufinden. Dieses Jungtier konnte am Fundort nicht mehr versorgt werden und ist abgemagert. Nach einigen Tagen gutem Futter kann er hoffentlich bald wieder freigelassen werden. Pflege und Auswilderung werden mit der AG Wanderfalkenschutz koordiniert.  



Besorgte Enten-Mutter: Ihre Jungen können das Gewässer nicht verlassen.
Besorgte Enten-Mutter: Ihre Jungen können das Gewässer nicht verlassen.

Kletterhilfe für Mandarin-enten

Stadtgewässer sind häufig gefährliche Tierfallen

Der Pleißemühlgraben führt durch das Leipziger Zentrum durch ein hohes Betonbett. Enten, die ihre Küken vom Brutort zum Wasser führen wollen erkennen solche Fallen häufig nicht und sind in solchen Gewässern verloren. Je nach Strömung gehen immer wieder Küken verloren, häufig an Stellen, wo der Flusslauf unterirdisch im Nirgendwo endet. Junge Enten sind erst nach 6 bis 7 Wochen flugfähig. Fallen sie in einen solchen Kanal und haben keine Möglichkeit eine trockene Stelle zu finden, unterkühlen sie. Am Pleißemühlgraben hat der NABU Leipzig deshalb eine Austiegstelle gebaut. Mit einem Holzbrett, einem Bohrer, um die glatte Fläche rau zu kratzen, einen Betonstein um das Brett, gegen Auftrieb durch Wasser, zu befestigen und zwei Schrauben vor dem Stein, dass dieser nicht verrutscht. Nach 5 Minuten war das erledigt.  

 


Wer Wildtiere in Not beobachtet, kann den NABU Leipzig benachrichtigen. Kontakt

Bau der Ausstiegshilfe für Enten am Pleißemühlgraben. Fotos: NABU Leipzig


Wieder Vögel bei lebendigem Leib eingemauert

In vier von acht verschlossenen Nisthöhlen gab es Brutgeschehen

Für diese vier Vogelküken kam die Hilfe leider zu spät.
Für diese vier Vogelküken kam die Hilfe leider zu spät.

Wie kann es passieren, dass in der Brutsaison Nisthöhlen verschlossen werden, obwohl Anwohner mehrfach darauf hingewiesen haben, dass darin gebrütet wird? So geschehen am 28. Mai 2019 in einem Plattenbau in Leipzig-Grünau. Obwohl der NABU mit Polizei und Feuerwehr zu Hilfe eilte und bis 22 Uhr die verschlossenen Niststätten freilegte, kam für einige Jungvögel leider die Hilfe zu spät: Vier Nestlinge verendeten – man hatte sie zusammen mit ihrer Mutter in einer Nisthöhle lebendig eingemauert. Dabei war Dämmmaterial derart in das Loch gestopft, dass die Mutter nicht mehr auf dem Nest sitzen und die Jungen wärmen konnte. Sie war vom Dämmmaterial in eine Ecke gepresst, die nicht größer war als der Vogel selbst, in letzter Minute wurde sie vom NABU befreit.

 

In einer anderen Nisthöhle wurde ein Haussperling auf den Eiern sitzend lebendig eingeschlossen. Die verklebte Höhle wurde vom NABU mühsam geöffnet, sodass auch dieser Vogel befreit werden konnte. In einer Höhle daneben befand sich ein weiteres Starengelege. Die Altvögel versuchten den ganzen Nachmittag verzweifelt, wieder hinein zu gelangen und verklebten sich an dem Material den Schnabel. Beide Nistplätze werden nun wieder beflogen, und der NABU wird beobachten, ob sich auch ein Bruterfolg einstellt.

 

Vögel, wie dieser Star, konnten nicht mehr zu den Nistplätzen. Die Bruthöhlen waren verschlossen. Fotos: NABU Leipzig
Vögel, wie dieser Star, konnten nicht mehr zu den Nistplätzen. Die Bruthöhlen waren verschlossen. Fotos: NABU Leipzig
Einsatz von NABU und Feuerwehr zur Öffnung der verschlossenen Nisthöhlen und Rettung der eingeschlossenen Tiere.
Einsatz von NABU und Feuerwehr zur Öffnung der verschlossenen Nisthöhlen und Rettung der eingeschlossenen Tiere.

Das Bundesnaturschutzgesetz § 44 regelt die Vorschriften für den Umgang mit besonders geschützten Tier- und Pflanzenarten. Alle europäischen Wildvogelarten sind besonders geschützt, einige sogar streng. So ist es verboten, ihnen nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören. Sie dürfen während Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten nicht gestört werden, die Fortpflanzungs- und Ruhestätten dürfen nicht zerstört werden. So steht es auf dem Papier - die Praxis sieht leider anders aus: Fassadenlöcher werden ohne ökologische Baubegleitung verputzt, Bäume und Hecken werden in der Zeit von März bis September zurückgeschnitten, obwohl das verboten ist, Rücksicht auf die dort lebenden Tiere gibt es nicht. 

 

Der NABU kämpft gegen solch gedankenloses Vorgehen. Nach der Rettungsaktion in Grünau hat der NABU Leipzig die Verstöße angezeigt. Weitere Informationen

 

Es geht auch anders, man muss es nur wollen. So wurden zum Beispiel nach Beratung durch den NABU Reparaturarbeiten auf einem Sendemast auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, um Rabenkrähen nicht zu stören, die ihr Nest dort errichtet und gerade Jungvögel hatten. Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit. Lassen wir uns von diesen Worten Albert Schweitzers leiten!

 

Der NABU fordert alle Bauherren und Genehmigungsbehörden auf, die Gesetze zum Tier- und Naturschutz einzuhalten und zudem sensibel vorzugehen, um Leib und Leben unserer tierischen Mitbürger zu schützen. Zudem sollten Hinweise von Bürgern ernst genommen werden. Singvögel sind keine Schädlinge, sondern nach EU-Gesetzen geschützte Tierarten! Ihr Schutz und schnelles Eingreifen bei Gesetzesverstößen sind dringend geboten! Zudem verweist der NABU erneut auf seine Petition „Bauen und Natur erhalten“: Natur- und Artenschutz muss grundsätzlich bei allen Bauarbeiten und Planungen von Anfang an berücksichtigt werden! Petition 


Bitte keine Experimente an hilfebedürftigen Vögeln!

Foto: NABU Leipzig
Foto: NABU Leipzig

Der Finder dieses Haussperling-Nestlings hat es gut gemeint, aber er hat einen ungeeigneten Brei gemischt, um das Tier zu füttern. Der Brei wurde mehrfach in den offenen Schnabel des Vogel gepresst. Der Nestling, der von seinen Eltern immer nur soviel Nahrung bekommt wie der Vogel auch schlucken kann, war nicht in der Lage diese Menge Brei zu schlucken. Für den Vogel endete das leider tödlich, der Vogel ist erstickt und kam bereits tot in der Wildvogelhilfe an.

 

Jeder unerfahrene Vogelfinder muss bitte darauf verzichten Wasser oder Futter zu geben! Man sollte erfahrene Tierfreunde kontaktieren, die sich im Umgang mit solchen empfindlichen Jungtieren auskennen. Der Gesundheitszustandes eines Fundtieres sollte zunächst von einem vogelkundlichen Tierarzt oder eine Pflegestelle für Wildvögel untersucht werden.  

 

Wildvogel gefunden?


Platz in der Wildvogelhilfe erschöpft

Seit Anfang Mai wurden 41 Vögel betreut

Der NABU Leipzig bittet um Verständnis, dass die Wildvogelhilfe nicht unbegrenzt Vögel aufnehmen kann. Alle hier arbeiten ehrenamtlich und unentgeltlich in ihrer Freizeit für die hilfsbedürftigen Tiere und können nur soweit helfen, wie Unterbringungskapazitäten, Arbeitskraft und Geld für Futter ausreichen. Da sich Anrufer im Minutentakt melden, kann auch leider nicht jeden Anruf sofort entgegengenommen werden. Alle Vogelfinder werden gebeten, die Wildvogelhilfe nach Möglichkeit mit einer Spende zu unterstützen. Wöchentlich fallen Futterkosten für den Kauf von Insekten von 150 bis 200 Euro an. Die Wildvogelhilfe freut sich über jede Spende, jeder Betrag hilft. Spenden sind auf das Konto des NABU Leipzig möglich, bitte Verwendungszweck „Wildvogelhilfe“ angeben.

 

Fotos: NABU Leipzig

 

Die folgenden Tiere wurden im Mai in der Wildvogelhilfe Leipzig aufgenommen:

9 Haussperlinge, 1 Kuckuck, 1 Turmfalke, 7 Stockentenküken, 1 Kernbeißer, 1 Rabenkrähe, 1 Feldsperling, 3 Mauersegler, 2 Amseln, 3 Blaumeisen, 7 Kohlmeisen, 1 Mönchsgrasmücke, 1 Grünfink, 1 Kleiber, 1 Singdrossel, und 1 Türkentaube.

Außerdem ist die Wildvogelhilfe täglich zu Rettungseinsätzen ausgerückt um Tieren in Not zu helfen.  


Bruchlandung in Mölkau

Ästlinge bitte nicht voreilig mitnehmen!

Junge Waldkäuze, aber auch andere Jungvögel, werden gerade öfter am Boden sitzend gefunden. Sie sind meist nicht in Not und werden weiterhin von den Eltern versorgt. Häufig werden solche Jungvögel aber voreilig mit nach Hause genommen. 

 

Auch dieser kleine Waldkauz-Ästling ist beim ersten Ausflug im Gutspark Mölkau auf dem Boden gelandet und saß direkt an einem Spielplatz denkbar ungünstig und unruhig. Doch in diesem Fall lief alles richtig: Die Finder haben Rat gesucht und bei der Polizei angerufen und von dort die Nummer der Wildvogelhilfe Leipzig bekommen. Die NABU-Mitstreiter haben die Situation vor Ort im Umfeld als ungefährlich eingeschätzt, das Käuzchen war unverletzt und gut genährt. Nach kurzer Untersuchung wurde es zum Schutz vor freilaufenden Hunden, Füchsen und Waschbären wieder an einen Baum mit grober Borke gesetzt, wo die jungen Käuze, 


wenn sie gesund sind mit Hilfe ihrer scharfen Krallen und Flügelschlag gut wieder in die sicheren Baumkronen klettern.  

 

Fotos: NABU Leipzig

  

Ästlinge sind Jungvögel, die gerade das Nest verlassen haben, noch nicht richtig fliegen können und außerhalb des Nestes noch einige Zeit von ihren Eltern versorgt werden. Häufig denken hilfsbereite Menschen, dass diese Tiere verwaist sind, nur weil sie am Boden oder in Sträuchern sitzen. Oft werden sie dann aus falsch verstandener Tierliebe ihren Eltern weggenommen.

 

Bitte nehmen Sie Jungvögel nicht mit nach Hause! Beobachten Sie die Situation mit großem Abstand, meist kümmern sich die Vogeleltern um die Jungtiere. Im Zweifelsfall benachrichtigen Sie bitte die Wildvogelhilfe Leipzig: 0341 927 62 027! Wir beraten Sie gerne und kümmern uns um das Tier, wenn es wirklich nötig ist.


Tägliche Rettungseinsätze

Hilfe für Enten in der Stadt

Immer mehr Enten brüten auf Gebäuden, weil ihre natürlichen Lebensräume knapper werden. Die Entenfamilie gerät aber auf dem Weg zu einem Gewässer fast immer in Lebensgefahr oder kann den Brutplatz gar nicht verlassen. Wie jedes Jahr zur Entenbrutzeit, muss die Wildvogelhilfe deshalb wieder täglich für Rettungsaktionen ausrücken. Der NABU Leipzig bittet dafür um Spenden (Verwendungszweck: "Wildvogelhilfe"), um die Fahrtkosten zu bezahlen, denn nur so ist die ehrenamtliche Tierrettung möglich.

Wer ungewöhnliche Brutplätze mit Stockenten entdeckt, kann gerne die Wildvogelhilfe Leipzig informieren: 0341 927 62 027.

 

 

Am 11. April 2019 sind 6 Entenküken in einen Kellerschacht gefallen. Die Mitstreiter der Wildvogelhilfe haben die kleinen in eine Box gesetzt, um die Mutter anzulocken. Beim Fangen und Umsiedeln von Enten ist immer wichtig, die Mutter gemeinsam mit den Küken zu fangen. Die Entenmutter lief aufgeregt um die Box mit den Küken und folgte auch, als ihre Jungen in einen schmale Lücke zwischen zwei Gebäude gestellt wurden. Dort konnte man die Mutter dann mit einem Kescher gut fangen.

 

Wichtig ist, dass man ohne Erfahrung lieber keine eigenen Fangversuche macht. Wenn die Mutter wegfliegt, kann es passieren, dass sie sich nicht mehr einfangen lässt.

 

Kurz nach dem ersten Einsatz ging es gleich zum nächsten: In der Innenstadt brütetet die Ente auf einer efeubegrünten Mauer in einem Hinterhof. Der Hof war rundum geschlossen, sodass die Tiere dort nicht wieder raus kamen. Die Entenmutter wurde dann mit ihren 10 Küken in den Hausflur getrieben, wo man sie gut einfangen konnte. Enten in der Stadt 

 

Schellenten im Großstadtbeton

Am 27. April 2019 wurde die Wildvogelhilfe Leipzig zum zu einer verirrten Schellentenfamilie gerufen. Die Küken waren in einen Schacht gefallen und kamen dort nicht wieder raus. Schellenten brüten eigentlich in Baumhöhlen in Gewässernähe. Weil alte Bäume mit Höhlen in unserer aufgeräumten Landschaft immer seltener zu finden sind, brüten die Enten zum Teil in großer Entfernung zum Wasser. Der lange Weg vom Brutbaum mit den Küken zum Wasser ist eine gefährliche Wanderung durch die dicht bebaute und von Straßenverkehr überfüllte Stadt.

Die Naturschutzmacher des NABU konnten die Mutter mit 10 Küken einfangen und an der Elster wieder frei lassen.

Fotos: NABU Leipzig

 

Die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig rückt täglich mehrmals zur Tierrettung aus. Die Einsätze sind ehrenamtlich und kostenfrei. Der NABU bittet die Vogelfinder um kleine Spenden, um wenigstens die Fahrkosten finanzieren zu können. Der NABU bittet um Verständnis, dass die Wildvogelhilfe ohne Bezahlung der Fahrtkosten nicht überall hinfahren kann, die Kapazitäten der ehrenamtlichen Freizeitarbeit sind begrenzt.

Der NABU bittet um Spenden für die Arbeit der Wildvogelhilfe (bitte Verwendungszweck "Wildvogelhilfe" angeben).


Vögel in Not

Viel Arbeit bereits im April

Ungewöhnlich viele junge, noch nackte Haussperlinge sind 2019 seit 16. April hilflos am Boden gefunden worden. Nachdem in einigen Fällen beobachtet wurde, dass "schwarze Vögel" an Nistplätze einflogen und danach die jungen Spatzen am Boden lagen war klar, dass die ersten Mauersegler zurück sind. Mauersegler nutzen die selben Nistplätze wie Haussperlinge und es kommt nicht selten vor, dass sie die von Sperlingen besetzten Nester leerräumen, um sie selbst zu nutzen. So früh kommen immer einzelne Mauersegler zurück aber von Tag zu Tag gab es mehr solche Meldungen. An etwa 30 Stellen wurden zwischen 16. und 21. April Mauersegler in Leipzig beobachtet. Eine so hohe Zahl ist dem NABU Leipzig in keinem anderen Jahr bekannt geworden. Fünf Haussperlinge hat die Wildvogelhilfe aufgenommen, außerdem wurden versorgt: eine Mönchsgrasmücke, die nach Katzenangriff alle Schwanzfedern verloren hat, ein junger Grünfink, der verlassen gefunden wurde, eine Singdrossel, die nach Scheibenanflug schwer verletzt war, sich aber gut erholt hat, eine junge Türkentaube, die vorher bei der Wildvogelhlfe Saalekreis aufgenommen wurde und bis zur Fertigstellung der Volieren dort in Leipzig ausgewildert wird. Wildvogel gefunden – Was tun? 

  

Die Brutsaison hat kaum begonnen, da erreichen die Wildvogelhilfe Leipzig bereits mehr Anfragen zu Fundvögeln als beantwortet werden können. Die Wildvogelhilfe kämpft jeden Tag von früh bis spät für den Schutz der Vögel und nimmt auch so viele hilfebedürftige Vögel auf, wie die Kapazitäten ermöglichen, aber wir können nicht alle nehmen! Der NABU Leipzig bittet um Verständnis.

Wenn keine geeignete Pflegestelle gefunden werden kann, die Tiere bitte draußen lassen. Mit nach Hause nehmen und dort nicht fachgerecht versorgen, ist keine Lösung!


Vogelschlag an Glas

Foto: NABU Leipzig
Foto: NABU Leipzig

Immer wieder kollidieren Vögel mit Glasscheiben, die für sie nicht wahrnehmbar sind. Ein Ergebnis rücksichtsloser Architektur, denn man könnte Glasflächen sicherer gestalten. Viele Opfer dieser Anflugunfälle kommen in die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig.

 

Diese Singdrossel hat es am 31. März 2019 heftig erwischt. Sie hat innere Verletzungen und blutet aus dem Schnabel. Das linke Auge ist geschwollen. Gleich nach dem Foto und Gabe von Augentropfen wurde sie ruhig und dunkel untergebracht.

 

Die Kollegen vom BUND geben auf ihrer Projektseite Vogelschlag an Glas viele wichtige Informationen mehr   


Ausgeschlafene Igel

Obwohl die Wildvogelhilfe mit der Hilfe für Vögel bereits ausgelastet ist, konnte sie dennoch im Herbst auch einigen Igeln helfen, die den Winter in der Pflegestation verbringen konnten. Sie hatten Glück in einer Notsituation, viele Artgenossen hingegen wurden in ihrem natürlichen Lebensräumen im Winterschlaf getötet. Der NABU Leipzig hat Fotos, die das belegen und hat die Straftaten angezeigt, was die Igel aber leider nicht wieder lebendig macht.

 

Getötete Igel.

 

In einigen Fällen wurden die Tiere sogar vorsätzlich von Menschen getötet, denn es gab bei vielen Baustelllen in Leipzig Hinweise auf die tierischen Mitbewohner. Weil häufig trotzdem ohne Rücksicht auf Natur gebaut wird, sterben immer wieder Tiere in unserer Stadt, indem beispielsweise Igelquartiere mit Baggern einfach platt gewalzt werden. Der NABU bittet daher um Unterstützung für die Petition "Bauen und Natur erhalten"!  Alle Grünflächen müssen vor der Bauplanung auf Lebensstätten unserer Wildtiere untersucht werden, Augleichsflächen müssen geschaffen werden! Petition 

 

Ein Beispiel von vielen: Dieser Igelunterschlupf fiel dem Bagger zum Opfer, die überwinternden Tiere wurden getötet.

 

Die zehn Igel, die den Winter in der Wildvogelhilfe verbrachten, sind Mitte März aus dem Winterschlaf erwacht. Alle sind erfreulicherweise wohlauf.

 

Ein ungewöhnlicher Gast in der Wildvogelhilfe. Foto: NABU Leipzig
Ein ungewöhnlicher Gast in der Wildvogelhilfe. Foto: NABU Leipzig

 

Bei ihrer Ankunft sind sie als Jungtiere mit einem Gewicht von etwa 650 Gramm in den Winterschlaf gegangen, nun wiegen sie zwischen 450 und 520 Gramm, die Igel haben von ihren Fettreserven gezehrt und haben 20 bis 30 Prozent ihres Körpergewichtes verloren. Bis die Igel kräftig genug sind, um selbstständig in den Frühling entlassen zu werden, müssen sie noch bis Mitte April bleiben und stärken sich täglich mit gutem Futter. Der NABU Leipzig bittet dafür um Futterspenden. Bitte bei Verwendungszweck „Wildvogelhilfe“ oder "Igelfutter" angeben. Vielen Dank! Weitere Informationen

 

Täglich stärken sich die Igel mit gutem Futter. Fotos: NABU Leipzig 


Rettungsaktion für einen Höckerschwan

Auf ihrem heimatlichen See lebt "Swanhild" nach der Therapie wieder in Freiheit. Foto: NABU Leipzig
Auf ihrem heimatlichen See lebt "Swanhild" nach der Therapie wieder in Freiheit. Foto: NABU Leipzig

Eigentlich ist die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig nur in Leipzig im Einsatz. Doch es gab zahlreiche Hilferufe aus Roitzsch bei Wurzen, und so waren die NABU-Mitstreiter aus Leipzig Anfang März dort, um einen Höckerschwan einzufangen, der dann zur Untersuchung in die Vogelklinik der Universität Leipzig gebracht wurde. Wie sich herausstellte, hatte die Schwanendame Swanhild, wie sie liebevoll von Naturfreunden aus Roitzsch genannt wurde, eine ältere Flügelverletzung, die Klinik entschied sich für eine Amputation, damit sich der Schwan schmerzfrei und ungehindert fortbewegen kann. Neun Tage wurde die Schwanendame in der Leipziger Vogelklinik behandelt, dann wurde Swanhild wieder auf dem Roitzscher Schwanensee freigelassen. Bei einer Nachkontrolle wurde festgestellt, dass sie sich verhält als sei nichts gewesen.

  

Um die Kosten für die aufwändige Rettungsaktion, Klinikaufenthalt und Freilassung bezahlen zu können, hatte der NABU Leipzig via Facebook um Spenden gebeten. Der NABU bedankt sich herzlich bei allen, die dem Aufruf folgten, sodass die Behandlungskosten finanziert werden konnten. Weiterlesen 

 

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