Foto: Beatrice Jeschke
Foto: Beatrice Jeschke

Wiesenmahd mit Sensenkurs

Arbeitseinsatz auf der Schmetterlingswiese

Die NABU-Streuobstwiese in Knauthain wird im Rahmen des NABU-Tagfalterprojekts „Puppenstuben gesucht“ insektenfreundlich gepflegt. Dazu gehört auch eine insektenfreundliche Mahd, die in diesem Jahr am 30. September stattfand. Nach einem Sensenkurs wurde ein Teil der Wiese mit Handsensen gemäht, um sie für die Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten. Zehn Sensenmänner und -frauen kamen zum Arbeitseinsatz, auch ein Admiral, zwei Zitronenfalter, eine Gammaeule und Kleine Kohlweißlige sowie mehrere Libellen und Hornissen waren dabei, Äpfel, auf deren Ernte sich die Teilnehmer gefreut hatten, waren allerdings nicht mehr an den Bäumen. Weiterlesen



Heilpflanzen auf der Schmetterlingswiese

Nützliche Kräuter zwischen den Obstbäumen

Am 26. August 2018 standen auf der NABU-Streuobstwiese Knauthain nicht die Obstbäume im Mittelpunkt, sondern die Kräuter. Zwölf Pflanzen, die durch ihre Heilwirkung bekannt sind, hat Exkursionsleiter Jens Franke bei einem kurzen Gang über die Wiese gefunden. Sechs davon zeigte er auf der Führung. Dabei waren die vorgestellten Pflanzen keine Exoten, sondern sind auf einer Wiese durchaus häufiger zu finden; einzig das Seifenkraut stellte eine Besonderheit dar, da es nicht sehr häufig ist. Seine Wurzeln enthalten Saponine, die für die reinigende Wirkung zuständig sind. Sie helfen aber auch bei Husten und anderen Leiden.

Brennessel, Klette und Seifenkraut gehören zu den Heilpflanzen auf der NABU-Streuobstwiese Knauthain. Fotos: Maria Vlaic

 

Wem die Brennnessel nicht zu stachelig war, der konnte direkt die Samen naschen, die - unter anderem - vor Müdigkeit schützen. Aber auch Klette, Karde und Schafgarbe fehlten nicht auf der Reise durch die Pflanzenapotheke. Überraschend war das Portrait der Kanadischen Goldrute, handelt es sich doch hierbei um einen Neophyt. Aber wie auch die einheimische Goldrute wirkt der kanadische Vertreter harntreibend und hilft so bei der Entgiftung. Auch bei der Frage nach der Art der Anwendung konnte geholfen werden, egal ob Aufguss oder Alkoholextrakt, Blätter, Blüten oder Wurzel. Aber wie immer gilt auch hier: Die Pflanzenheilkunde ersetzt nicht unbedingt sie Schulmedizin, darauf wies auch Jens Franke nochmals hin.


Tag der offenen Schmetterlingswiese

Um über das Projekt "Puppenstuben gesucht - Blühende Wiesen für Sachsens Schmetterlinge" zu informieren, hatten die Projektpartner in ganz Sachsen vom 17. bis zum 19. August zum "Tag der offenen Schmetterlingswiese" eingeladen. Auch der NABU Leipzig hat sich daran beteiligt, um seine Arbeit im Biotop- und Artenschutz vorzustellen. Außerdem konnten Schmetterlinge und andere Tiere auf der Wiese beobachtet werden.

 

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Insektensommer auf der Streuobstwiese

NABU Leipzig beteiligte sich an der bundesweiten Zählaktion

Der NABU hat ein neues Mitmachprojekt gestartet, die erste bundesweite Insektenzählung. Naturfreunde sind aufgerufen, in ihrer Umgebung Insekten zu beobachten und online zu melden. Mit dieser Aktion will der NABU auf die enorme Bedeutung der Insekten im Naturhaushalt aufmerksam machen. Nachdem Berichte über das Insektensterben für Aufsehen sorgten, ist es dringend notwendig, auf die Situation aufmerksam zu machen und zu zählen, was zählt - nämlich die Insekten. Jeder kann mithelfen, um Daten zur Artenvielfalt und Häufigkeit der Insekten zu sammeln.

 

Auch der NABU Leipzig hat sich mit gemeinsamen Insektenzählungen auf der Streuobstwiese Knauthain an der Mitmachaktion beteiligt. Weiterlesen


Blühwiese am Kleingärtnermuseum

Insekten sind von unserer Erde nicht wegzudenken. Sie sind Hauptnahrungsquelle für viele Tiere wie zum Beispiel Vögel, Fische und Fledermäuse, aber auch zahllose Pflanzen sind auf Insektenbestäubung angewiesen, darunter viele Nutzpflanzen, auch in den Gärten. Doch seit Jahren werden die Insekten immer weniger. 

Um ein Zeichen gegen den Insektenschwund

 

Das Glück der Insekten ist das Glück der Gärtner. Leben viele Arten im Garten, werden viele Blüten bestäubt. Mehr bestäubte Blüten bedeuten auch mehr Ernteerträge. Außerdem gibt es weniger Schädlinge. Fühlen sich die Nützlinge wohl, braucht man also keine Pflanzenschutzmittel. 

 


zu setzen und ganz praktisch etwas für den Artenschutz zu tun, wird am Deutschen Kleingärtnermuseum eine Rasenfläche in eine Blühwiese für mehr Artenvielfalt im städtischen Raum umgewandelt und später im Rahmen des NABU-Projekts „Puppenstuben gesucht“ dauerhaft gepflegt. Dafür arbeitet das Kleingärtnermuseum mit dem NABU Leipzig und dem Kleingartenverein Dr. Schreber zusammen. 

 

Fotos: Beatrice Jeschke

 

Am 17. April 2018 hat das Kleingärtnermuseum unterstützt von ehrenamtlichen Mitstreitern des NABU Leipzig auf einer Fläche von 100 Quadratmetern mehrjährigen Wildblumen und -kräuter ausgesät, zum Beispiel Kornblume, Natternkopf, Wiesen-Margerite, Wilde Malve, Leinkraut, Ackersenf, Gewöhnlicher Thymian, Acker-Stiefmütterchen, Große Bibernelle, Wilde Möhre und viele andere - mehr als 80 Sorten Blumen und Gräser sollen hier, in der denkmalgeschützten und zentrumsnahen Gartenanlage wachsen. Nun heißt es, abwarten und bei Bedarf Gießen, damit alles gedeiht und die Wiese zum Lebensraum für Insekten wird. 


Sensen für die Schmetterlinge

Wiesenmahd auf der NABU-Streuobstwiese Knauthain

Am 23. September 2017 wurde die NABU-Streuobstwiese Knauthain gemäht, die im Rahmen des Tagfalterprojekts „Puppenstuben gesucht“ schmetterlingsfreundlich gepflegt wird. Zehn fleißige Helfer hatten sich dazu versammelt und mähten mit Handsensen einen Teil der Wiesenfläche. Zuvor gab es Informationen zum Umgang mit den Sensen, zu Geschichte und Gegenwart der Sensenmahd sowie zur Biotoppflege des NABU. Das Obst war leider schon von Anwohnern, Spaziergängern oder sonstigen Mundräubern geerntet, so dass sich die NABU-Mitstreiter nur noch zwei Äpfel teilen konnten, die aber dennoch sehr lecker waren. Am Ende waren alle glücklich über die getane Arbeit und den wertvollen Beitrag zur Biotoppflege. Weiterlesen

 

Arbeitseinsatz auf der Schmetterlingswiese. Fotos: Beatrice Jeschke


Wild- und Heilkräuter auf der Streuobstwiese

Foto: René Sievert
Foto: René Sievert

Die NABU-Streuobstwiese in Knauthain wird im Rahmen des sachsenweiten Tagfalterprojekts „Puppenstuben gesucht“ insektenfreundlich gepflegt. Dazu gehört auch eine insektenfreundliche Mahd, die in diesem Jahr am 23. September stattfinden wird. Bevor es in einigen Wochen soweit ist, konnte man bei einer Exkursion mit Jens Franke am 20. August 2017 erkunden, welche Kräuter auf der Wiese zuhause sind. Weiterlesen


Leipziger Insektenvielfalt

Exkursion in die Welt der Sechsbeiner

Foto: Detlef Bischoff
Foto: Detlef Bischoff

Sie krabbeln, summen, flattern, hüpfen, sie sind wunderschön oder auch erschreckend, sehr nützlich oder auch gefährlich, sehr widerstandsfähig, aber auch zerbrechlich, sie sind Verwandlungskünstler und Rekordhalter und es sind vor allem sehr, sehr viele verschiedene Arten: Rund zwei Drittel der weltweit bekannten Tierarten sind Insekten.

Ihre unterschiedliche Lebensweise, Formenvielfalt und auch Schönheit ist beeindruckend. Einen kleinen Einblick in diese oft verborgene Welt der Krabbeltiere gab der NABU Leipzig am 23. Juli 2017 bei der Exkursion „Leipziger Insektenvielfalt“. Der Leipziger Insektenkundler Marcus Held hat die kleinen oder großen Sechsbeiner vorgestellt, die am Plagwitzer Bahnhof zuhause sind.

Es gab großes Interesse bei den Naturfreunden, rund 40 Teilnehmer kamen zu dem Ausflug in die Insektenwelt, bei dem besonders die Heuschrecken im Mittelpunkt standen. Ödlandschrecke, Büffelzikade und Grünes Heupferd gehörten zu den „Sehenswürdigkeiten“.

Zusätzlich zu der Insekten-Exkursion am 23. Juli bietet Marcus Held auch einen Vortrag zum Thema „Leipziger Insektenvielfalt“ an. Dazu lädt der NABU Leipzig am 6. September 2017, 19 bis 21 Uhr, ins Naturkundemuseum Leipzig ein.

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Frühblüher auf der NABU-Streuobstwiese

Exkursion mit Vitamin C

Überall sind die Frühblüher zu sehen und künden vom Beginn der warmen Jahreszeit. Oft sind sie auffällige Farbtupfer, an anderen Stellen muss man genauer hinsehen, um sie zu entdecken. So ist das auch auf der NABU-Streuobstwiese Knauthain, die im Rahmen des sachsenweiten Tagfalterprojekts „Puppenstuben gesucht“ insektenfreundlich gepflegt wird. Der NABU Leipzig hatte am 1. April 2017 zur Frühblüherexkursion eingeladen.

Frühlingserwachen auf der NABU-Streuobstwiese Knauthain. Fotos: Beate Kahl
Frühlingserwachen auf der NABU-Streuobstwiese Knauthain. Fotos: Beate Kahl

Zwölf Naturfreunde folgten der Einladung. Garten- und Streuobstexperte Jens Franke zeigte den Teilnehmern die interessanten Arten, die auf dem Gelände zu entdecken waren. Der gemütliche Rundgang führte einmal rund um die Wiese, wo der Frühling schon sichtbar Einzug hält: Die Obstbäume erblühen und die Weißstörche haben ihr Nest hoch über der Wiese wieder bezogen. Auch das Wetter spielte mit – nach einem Start bei bewölktem Himmel es wurde zunehmend sonnig.


Jens Franke hatte über die einzelnen Pflanzen viel zu erzählen – welche sind essbar und welche Inhaltsstoffe gibt es? Viele Gewächse wurden näher betrachtet, einige auch verkostet – so zum Beispiel die zarten, jungen Blätter des Giersch oder das im jungen Zustand als Salat nutzbare Scharbockskraut. Der deutsche Name leitet sich von Scharbock (Skorbut) ab, da seine vitamin-C-haltigen Blätter früher gegen diese Mangelerscheinung eingenommen wurden. Ein weiterer Frühblüher, der oft übersehen wird, ist das Frühlings-Hungerblümchen, das mit seinen zierlichen, nur millimetergroßen weißen Blüten oftmals dichte Teppiche ausbildet. Auch die Unterschiede der verschiedenen Taubnesselarten wurden erläutert.

 

Nach dem Ende der Führung war noch ausgiebig Zeit für das ein oder andere Gesprächsthema. Beate Kahl vom NABU Leipzig informierte dabei auch über die Arbeit des Naturschutzbunds. Der NABU bedankt sich bei Jens Franke für den gelungenen Saisonauftakt auf der Streuobstwiese in Knauthain.


Treffen der Streuobstexperten

NABU-Bundesfachausschuss war zu Gast beim NABU Leipzig

Streuobstwiese des NABU Leipzig in Knauthain. Foto: Beate Kahl
Streuobstwiese des NABU Leipzig in Knauthain. Foto: Beate Kahl

Am Wochenende 10. bis 12. März waren die Streuobstexperten des NABU in Leipzig. Im Naturschutzbüro des NABU-Regionalverbands in Gohlis traf sich der Bundesfachausschuss (BFA) Streuobst. Die Mitglieder versammeln sich dreimal jährlich in wechselnden Bundesländern, um über Fragen rund um den Streuobstbau zu beraten.

Zur Begrüßung stellte René Sievert vom NABU Leipzig die Aktivitäten auf der Streuobstwiese Knauthain vor sowie das sachsenweite Projekt "Puppenstuben gesucht". Außerdem informierte er über die Arbeit des NABU in der Region. Natürlich wurden die Gäste auch mit dem leckeren NABU-Streuobst­wiesensaft von Wiesen im Leipziger Land bewirtet, den man im Naturschutzbüro auch kaufen kann.

 

Anschließend standen Themen wie das Streuobst-Qualitätszeichen, die Streuobst­bewirtschaftung in Sachsen und die Verarbeitung durch mobile Mostereien auf der Tagesordnung. Auch "Mundraub"-Projekte wurden vorgestellt.

Der Schutz von Streuobstwiesen mit ihrer großen Biologischen Vielfalt ist ein wichtiges Anliegen des NABU, der sich deshalb auch für die Förderung der Vermarktung von Streuobstprodukten einsetzt. Maßnahmen für den Schutz und die naturverträgliche, möglichst rentable Nutzung dieser Lebensräume müssen höchste Priorität haben und müssen deutlich ausgebaut werden. Zudem sind Streuobstwiesen durch Flächenverbrauch oder Nutzungsaufgabe bedroht und benötigen einen besseren gesetzlichen Schutz. Weitere Informationen


Veränderungen in der Leipziger Schmetterlingswelt

NABU-Vortragsabend im Naturkundemuseum

Foto: NABU/Marco Frank
Foto: NABU/Marco Frank

Schmetterlinge gelten als die Edelsteine der Luft, ihr Anblick erfreut viele Naturfreunde, doch der Mensch behandelt die Schmetterlinge nicht entsprechend. Den Insekten gehen immer mehr Lebensräume verloren. Klimawandel, Pestizide, Landschaftszerstörung sorgen dafür, dass viele Arten bedroht sind. Und für die Schmetterlinge sind die Probleme oft doppelt groß, denn die erwachsenen Falter und ihre Larven haben unterschiedliche Ansprüche an die Lebensräume.

Schmetterlingsexperte Ronald Schiller beim NABU-Vortragsabend im Naturkundemuseum. Foto: Ludo Van den Bogaert
Schmetterlingsexperte Ronald Schiller beim NABU-Vortragsabend im Naturkundemuseum. Foto: Ludo Van den Bogaert

Wenn man in die Vergangenheit blickt, stellt man fest, dass die Schmetterlingsfauna auch in Leipzig früher anders aussah als heute. Nicht für alle Arten sind die Veränderungen negativ, einige profitieren sogar davon. Am 1. März 2017 standen die Schmetterlinge im Mittelpunkt eines NABU-Vortragsabends im Naturkundemuseum. Der Leipziger Schmetterlingsexperte Ronald Schiller gab einen Einblick in „Die Leipziger Schmetterlingswelt und die Veränderungen in den letzten 200 Jahren“. zahlreiche Schmetterlings- und Naturfreunde waren zu dem Veranstaltungsabend gekommen und diskutierten auch über das Für und Wider von Naturschutzmaßnahmen, die nicht immer auch für die Schmetterlinge von Vorteil sind.

Veranstaltungsplakat     Pressemitteilung


Die Goldene Acht ist Schmetterling des Jahres 2017

Ein Botschafter für blühende, summende Landschaften

Foto: Heiner Ziegler / BUND
Foto: Heiner Ziegler / BUND

Die Goldene Acht (Colias hyale) wurde vom BUND zum Schmetterling des Jahres 2017 gekürt, um auf den Rückgang des Falters aufmerksam zu machen. Seine Raupen brauchen naturnahe blütenreiche Wiesen oder Weiden. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft schwindet aber der Lebensraum der Goldenen Acht zusehends. Luzerne und Klee werden kaum noch als Gründünger oder Viehfutter angebaut. Stattdessen wird heute mit Gülle und Kunstdünger gedüngt, und Importsoja dient als Viehfutter. Das verändert auch die Welt der Falter zum Schlechten.

 

Die Falter sind von Mai bis Oktober zu beobachten. Charakteristisch sind der namensgebende 8-förmige, rot umrandete Fleck auf der Flügel-Unterseite, die dunkle Randbinde sowie die schwarzen und orangefarbenen Flecken.

 

Die Goldene Acht ist in Mittel- und Osteuropa sowie in den gemäßigten Zonen Asiens verbreitet. Als Wanderfalter legt sie nicht selten mehrere hundert Kilometer zurück. Über das Jahr bringt die Art drei oder sogar vier Generationen hervor, die als Raupen überwintern. Weitere Informationen


Insektensterben

Wissenschaftler fordern Sofortmaßnahmen gegen den rasanten Artenschwund

Foto: NABU/Hans-Jürgen Sessner
Foto: NABU/Hans-Jürgen Sessner

Wenn der Trend beim Insektenschwund sich fortsetzt, sterben viele Arten in weniger als zehn Jahren aus. Die Folgen wären eine ökologische Katastrophe, die nicht zuletzt massive wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe für die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelproduktion mit sich bringen würde. Daher haben Forscher bei einer Fachtagung des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart und der Universität Hohenheim am 25. Oktober 2016 eine Resolution an Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks verabschiedet. Sie fordern Sofortmaßnahmen, um den drastischen Rückgang von Wildbienen und anderen Insekten zu stoppen:

  • Vollständiges Verbot von Neonicotinoiden
  • Erhöhung der Strukturvielfalt in der Kulturlandschaft
  • Langzeitmonitoring von Insekten
  • Einführung eines strengeren Schutzstatus für hochgradig gefährdete Insektenarten

 

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Wiesenmahd mit Sensenkurs

Erfolgreicher Arbeitseinsatz auf der NABU-Streuobstwiese

Die NABU-Streuobstwiese in Knauthain wird im Rahmen des NABU-Tagfalterprojekts "Puppenstuben gesucht" gepflegt. Dazu gehört eine insektenfreundliche Mahd, wozu sich Sensen hervorragend eignen. Der NABU Leipzig hatte deshalb am 8. Oktober 2016 zum gemeinsamen Arbeitseinsatz auf der Wiese eingeladen. Dabei wurde nicht nur gemäht, sondern man konnte auch vom Experten den Umgang mit Sensen erlernen. Zwölf Wiesenfreunde sind der Einladung des NABU gefolgt. Das Wetter spielte mit, ab und zu kam sogar die Sonne heraus, es war aber recht kühl.

Fotos: Beate Kahl

 

Mit dem Arbeitseinsatz zur Wiesenmahd verbunden war ein Sensenkurs mit Thomas Thiel. Er gab zu Beginn eine kurze Einführung in den Umgang mit der Handsense und erklärte eine körperschonende Arbeitsweise. Auch Aufwärmübungen gehörten dazu. Danach ging es ans Werk, und Thomas Thiel gab jedem noch persönliche Tipps zum Richtigen Einsatz der Sense. Gegen 12 Uhr gab es einen kleinen Imbiss, danach wurde noch bis 14 Uhr fleißig weitergearbeitet.

 

Der NABU bedankt sich bei allen für den Arbeitseinsatz, von dem Tiere und Pflanzen auf der ökologisch wertvollen Fläche profitieren. An der Aktion war auch ein Mitarbeiter beteiligt, der im Rahmen des Bundesprogramms "Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt" vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert wird.


Tag der Vielfalt am Tag der Einheit

Obstsortenbestimmung auf der NABU-Streuobstwiese Knauthain

Die NABU-Streuobstwiese Knauthain wird insektenfreundlichen gepflegt, insbesondere die Tagfalter sollen von dieser Art der Mahd profitieren. Die vielfältige, blühende Wiese kommt aber auch vielen anderen Tier- und Pflanzenarten zugute. Daneben hat die Wiese auch stattliche Obstbäume zu bieten. Da der NABU Leipzig erst 2015 die Patenschaft für die Wiese übernommen hat, konnte dieser Baumbestand bisher noch nicht weiter beachtet werden. Doch auch diese Bäume benötigen Pflege. Außerdem ist interessant, um welche Obstsorten es sich überhaupt handelt.

 

Um solche Fragen zu klären, hatte der NABU Leipzig den Experten Jens Franke eingeladen. Am 3. Oktober 2016 hat er bei einer öffentlichen Führung zusammen mit einer kleinen Schar interessierter Apfelfreunde die Obstsorten auf der Wiese bestimmt.

 

Dabei stellte sich heraus, dass es auf der Wiese eine große Sortenvielfalt gibt. Ab und zu gehören die Bäume zur gleichen Sorte, aber schon der nächste Baum trägt wieder ganz andere Früchte. Weltweit gibt es nach Angaben von Jens Franke rund 10.000 bekannte Apfelsorten, aus jedem Apfelkern kann praktisch eine neue entstehen.

 

 

Fotos: René Sievert

 

Auf der NABU-Wiese konnte der Experte zunächst elf Apfel- und eine Birnensorte benennen. Es konnten aber nicht alle Bäume untersucht werden, so dass einige Sorten erst bei kommenden Aktionen bestimmt werden können. Für die Bestimmung wichtig ist die Frucht, manchmal geht es auch um die Gestalt des Baumes. Hilfreich kann es aber auch sein, die Frucht zu kosten, was sich die Exkursionsteilnehmer nicht nehmen ließen. Zahlreiche leckere Äpfel wurden zu Testzwecken verspeist – dabei konnte man auch die deutlichen Geschmacksunterschiede verschiedener Sorten feststellen, die sich auch in der Konsistenz des Fruchtfleischs, Art und Farbe der Schale und in vielen anderen Merkmalen unterscheiden. Zur Sortenbestimmung wichtig sind zum Beispiel auch die Form der Blütenmulde oder die Stiellänge.

 

Der NABU Leipzig bedankt sich bei Jens Franke für einen lehrreichen und köstlichen Vormittag und freut sich schon auf weitere Termine auf der Streuobstwiese!


Insekten auf der NABU-Wiese

Am 16. August 2016 fand eine Begehung der NABU-Streuobstwiese Knauthain statt. Das Storchenpaar, das dieses Jahr erfolgreich zwei Jungtiere großzog, war leider nicht mehr zu sehen, jedoch herrschte auf der Wiese ein reges Treiben. An diesem Tag zeigten sich Gemeiner Bläuling, Großes Ochsenauge, Kleines Wiesenvögelchen und der Kleine Feuerfalter. Somit konnten 5 von 8 Zielarten auf der Schmetterlingswiese festgestellt werden, denn bereits im Frühjahr war der Aurorafalter als erster Frühlingsbote auf der Knoblauchsrauke zu beobachten. Außerdem wurden folgende Schmetterlingsarten erfasst: Kleiner Kohlweißling, C-Falter, Admiral sowie Tagpfauenaugen, die durch die Brennnesseln auf der Wiese geeignete Futterpflanzen für die Raupen vorfinden. Daneben fanden sich auch andere Insekten wie die Gebänderte Prachtlibelle und die Blaue Holzbiene auf der Wiese ein.

Fotos: Beate Kahl

 

Leider hat die Wiese aber auch mit den Schattenseiten einer öffentlichen Nutzung zu kämpfen. Da es sich um eine Streuobstwiese handelt, ist die Zeit des Erntens gekommen, was Anwohner oder Vorbeikommende gerne nutzen. Das aber bedeutet auch, dass die Wiese sehr in Mitleidenschaft gezogen wird und an vielen Stellen komplett niedergetrampelt ist. Ein weiteres Problem sind uneinsichtige Hundehalter, die die Hinterlassenschaften ihrer Tiere nicht entfernen, so dass die schöne Wiese leider übersät ist mit Kothaufen.


Dramatischer Rückgang der Fluginsekten

Weniger Bienen, Fliegen, Schmetterlinge und Co.

Schmetterlinge, wie die Goldene Acht, sind Blütenbestäuber und ein wichtiger Teil der Nahrungskette. Foto: NABU/Erich Hans-Dieter Knopf
Schmetterlinge, wie die Goldene Acht, sind Blütenbestäuber und ein wichtiger Teil der Nahrungskette. Foto: NABU/Erich Hans-Dieter Knopf

Nach Untersuchungen in Nordrhein-Westfalen ist die Biomasse der Fluginsekten seit 1989 mancherorts um bis zu 80 Prozent zurückgegangen. Nicht nur die Zahl der Arten, sondern auch die der Individuen befindet sich in einem dramatischen Sinkflug.

Der Rückgang blütenbestäubender Insekten, wie Wildbienen, Fliegen und Schmetterlinge, beeinflusst die Vielfalt von Wild- und Nutzpflanzen ebenso wie die Nahrungsmittelproduktion. Die Folgen des Insektensterbens gehen aber weit über die „Bestäubungskrise“ hinaus. Auch Insektenfressende Vogelarten, die ohnehin schon unter der Zerstörung ihrer Lebensräume zu leiden haben, werden bei einem weiteren Rückgang ihrer wichtigsten Nahrung Probleme bekommen, genügend Nachwuchs aufzuziehen.

 

Der NABU fordert angesichts der alarmierenden Daten aus Nordrhein-Westfalen, bundesweit möglichst schnell ein dauerhaftes und flächendeckendes Insektenmonitoring aufzubauen. Auch dürfen Insektizide erst dann zugelassen werden, wenn nachgewiesen ist, dass diese Stoffe keine schädigenden Auswirkungen auf die Ökosysteme haben. Ebenso wichtig ist es, den ökologischen Landbau weiter auszubauen und ganz besonders in Schutzgebieten und ihren Pufferbereichen zu fördern, da auf diesen Flächen keine Pestizide eingesetzt werden dürfen.

 

Weitere Informationen


Gabelschwänze gesucht

Schmetterlingsbeobachtungen bitte melden

Das frühlingshafte Wetter zu Weihnachten 2015 brachte den Rhythmus einiger Schmetterlinge durcheinander. So wurde Ende Dezember aus Nordostsachsen ein Aurorafalter gemeldet, der eigentlich als Puppe hätte überwintern sollen. Vermutlich waren andere Puppen dieses Tagfalters in ihrer Entwicklung ebenfalls vorangeschritten und dann mit erneutem Frosteinbruch nicht mehr frostresistent. Das könnte eine Erklärung dafür sein, warum es in diesem Frühling so wenig Schmetterlinge gab.

 

Mit dem offiziellen Sommeranfang und auch sommerlichem Wetter fliegen nun aber zahlreiche Schmetterlinge. NABU Sachsen und INSEKTEN SACHSEN laden zur Suche ein: Gesucht werden die Gabelschwänze.

 

Ausgewachsene Raupe des Großen Gabelschwanzes in Abwehrhaltung. Foto: Bernd Garbe
Ausgewachsene Raupe des Großen Gabelschwanzes in Abwehrhaltung. Foto: Bernd Garbe
Ein Falter des Großen Gabelschwanzes. Foto: Eva-Maria Bäßler
Ein Falter des Großen Gabelschwanzes. Foto: Eva-Maria Bäßler

Der Name dieser Schmetterlinge, von denen fünf Arten in unserer Natur vertreten sind, bezieht sich auf den paarigen, gegabelten Anhang am Ende des Raupenkörpers. Aus jedem dieser schwarz-weißen Anhänge kann bei Gefahr ein dünner roter Schlauch ausgestülpt werden. Die bekannteste Art ist der Große Gabelschwanz (Cerura vinula). Die ausgewachsene Raupe ist farbenfroh grün, schwarz, weiß und rosa gefärbt. Bei Gefahr werden nicht nur die roten Schläuche am Hinterleibsende ausgestülpt, sondern die Raupe hebt sich vorn leicht an und zieht den Kopf ein. Die Zeit als Raupe endet im Laufe des Juli.

 

Die Raupen sind an jungen Zitter- und Schwarzpappeln zu finden, sie Leben hier in Höhen zwischen 30 cm und 2 m. Wer sie entdeckt, kann die Beobachtung an das Team von INSEKTEN SACHSEN melden.

 

Doch nicht nur Nachtfalter, auch die heimischen Tagfalterarten, gilt es zu suchen und zu bestimmen. Die neue Tagfalter-App der Mitmachaktion „Puppenstuben gesucht – Blühende Wiesen für Sachsens Schmetterlinge“, erstmals im Mai beim Start in die Saison 2016 vorgestellt, kann dabei helfen, die heimischen Tagfalterarten zu bestimmen sowie Beobachtungen mitzuteilen.


Start in die Schmetterlingssaison

Eilenburg beteiligt sich mit kommunalen Flächen am sächsischen Tagfalterprojekt

Auf einer Schmetterlingswiese im Stadtpark von Eilenburg wurde am 23. Mai die Schmetterlingssaison 2016 eröffnet. Dazu trafen sich die Partner des Projekts „Puppenstuben gesucht – Blühende Wiesen für Sachsens Schmetterlinge“, die aus allen Teilen des Freistaats angereist waren. Auch Beate Kahl und René Sievert vom NABU Leipzig waren dabei. Die Stadt Eilenburg beteiligt sich mit einigen Grünflächen, die schmetterlingsfreundliche gepflegt werden am sächsischen Tagfalter-Projekt.  

 

 Saisonsstart des sächsischen Tagfalterprojekts auf einer Schmetterlingswiese in Eilenburg. Fotos: René Sievert

 

Bei der Veranstaltung wurde auch erstmals die neue Tagfalter-App vorgestellt, die sich nun jeder für sein Smartphone herunterladen kann. Mit ihr können die 125 in Sachsen vorkommenden Tagfalterarten bestimmt weren, außerdem kann man Schmetterlingsfunde melden. Auch Infomaterial, wie ein Faltblatt und ein Daumenkino sowie die überarbeitete Projektbroschüre, wurden vorgestellt.

 

Zudem zeigten Experten, wie man mit Streifenmahd per Sense oder Balkenmäher Schmetterlingswiesen richtig pflegt und beantworteten Fragen zur richtigen Wiesenpflege.

 

Landschaftspflege-Experten demonstrierten die insektenfreundliche Streifenmahd mit Balkenmäher (links) und Sense (rechts). Fotos: René Sievert 


Warten auf die Schmetterlinge

Frühling auf der NABU-Streuobstwiese Knauthain

Fotos: Beate Kahl


Kostenloses Schmetterlings-Camp für Schüler zu gewinnen

Schulklassen und Kindergruppen aus ganz Sachsen sind aufgerufen, einen originellen Aufruf zur Bereitstellung einer Wiese für Schmetterlinge zu gestalten. 10- bis 14-Jährige können sich für die kostenlose Teilnahme am Schmetterlings-Camp in der NABU-Naturschutzstation Teichhaus Eschefeld bewerben. Das Camp findet vom 10. bis 12. Juni 2016 statt. Die Schüler mit der originellsten Bewerbung nehmen an der Verlosung zur Teilnahme am Schmetterlings-Camp teil.

Viele hilfreiche Infos sind auf der Internetseite www.schmetterlingswiesen.de zu finden.

Bewerbungsschluss ist der 29. April 2016. 

 

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Puppenstuben gesucht

Aktionstag auf der Schmetterlingswiese des NABU Leipzig

Schmetterlinge gehören zu den auffälligsten und beliebtesten Insekten, ihre Raupen sind schon weniger gerne gesehen, dabei spielen beide im Naturhaushalt eine wichtige Rolle. Gleichzeitig sind sie wertvolle Bioindikatoren, die uns viel über den Zustand unserer Umwelt verraten können. Denn oftmals sind sie Spezialisten und auf ganz bestimmte Lebensräume angewiesen. Wenn diese nicht mehr existieren, können auch die Falter nicht überleben. Dabei haben die erwachsenen Schmetterlinge auch noch andere Lebensraumansprüche als die Raupen, was den Schutz ihrer Lebensräume doppelt schwer macht.

 

Wiesenmahd am Storchennest. Fotos: René Sievert
Wiesenmahd am Storchennest. Fotos: René Sievert

Um die Schmetterlingslebensräume zu schützen, hat der NABU in diesem Jahr zusammen mit der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) und Landschafts-pflegeverbänden ein Tagfalterprojekt gestartet. Unter dem Motto „Puppenstuben gesucht – blühende Wiesen für Sachsens Schmetterlinge“ sind alle Naturfreunde aufgerufen, Schmetterlingsbeobachtungen zu melden und beim Schutz dieser Tiere zu helfen. Außerdem möchte der NABU die schmetterlings-freundliche Gestaltung von Wiesenflächen erreichen.

 

Der NABU-Regionalverband Leipzig beteiligt sich an dem Projekt und hat für verschiedene Wiesenflächen eine Patenschaft übernommen. Dazu gehört insbesondere eine Streuobstwiese in Knauthain. Hier fand am 19. September 2015 bei herrlichem, spätsommerlichem Wetter ein Wiesen-Aktionstag statt. Dazu waren rund 30 Naturfreunde auf die NABU-Wiese gekommen, auf der sich sogar der Wappenvogel des Naturschutzbunds zuhause fühlt: Am Rand der Wiese steht ein alter Schornstein mit einem Storchennest.

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Lebendiger Friedhof

Eine bunte Schmetterlingswiese

Der NABU Sachsen hat ein Projekt für Schmetterlinge gestartet (www.schmetterlingswiesen.de), an dem sich auch der NABU Leipzig beteiligt. U.a. wurde eine Blumenwiese auf dem Friedhof Sellerhausen angelegt, die sich schön entwickelt hat. Sie bietet Nektar für Hummeln, Bienen und Schmetterlinge.

Fotos: NABU Leipzig