NABU-Insektensommer 2023

2. - 11. Juni und 4. - 13. August

Foto: NABU/Walter Fiechter
Foto: NABU/Walter Fiechter

Insekten sind unverzichtbar für uns Menschen und die gesamte Natur. In unseren Ökosystemen tragen sie zur Vermehrung von Pflanzen sowie zur Fruchtbarkeit des Bodens bei. Studien zeigen, dass die Insekten in Deutschland deutlich zurückgehen. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und die Ausräumung der Landschaft sind nur einige Gründe für den Insektenschwund.

 

Zweimal im Jahr ruft der NABU daher zur großen Insektenzählung auf, bei der jeder mitmachen kann. Beobachten und zählen kann man fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Gezählt wird eine Stunde lang, das Beobachtungsgebiet soll einen Umkreis von 10 Metern bilden, aber auch eine Erkundungstour auf kleinstem Raum ist möglich, zum Beispiel beim Blick in die Blumentöpfe auf dem Balkon. Ein warmer, trockener und windstiller Tag ist zum Insektenzählen am besten geeignet. Die Beobachtungen kann man online melden

 

Im Insektensommer gibt es zwei Zählphasen: Die erste ist im Frühsommer vom 2. bis 11. Juni, die zweite folgt im Hochsommer vom 4. bis 13. August 2023. Weitere Informationen

 

 

Jeder gesichtete Sechsbeiner soll gezählt und gemeldet werden. Im Frühsommer soll dabei auf einige in Deutschland häufig vorkommende Arten besonders geachtet werden: Steinhummel, Florfliege, Hainschwebfliege, Tagpfauenauge, Lederwanze, Blutzikade und Admiral. Wenn man sich bei der Art nicht sicher ist, kann man auch einfach die Gruppe von Insekten angeben, zum Beispiel Schmetterling oder Käfer. Insektenporträts

 

 

Insektensommer mit dem NABU Leipzig

 

Um die Welt der Insekten vorzustellen und gemeinsam die Sechsbeiner zu zählen, bietet der NABU Leipzig zum Insektensommer wieder öffentliche Veranstaltungen an. Alle Naturfreunde sind dazu herzlich eingeladen.

 

Samstag, 3. Juni 2023, 10 – 11.30 Uhr

Insektensommer in der Rietzschkeaue Sellerhausen

Treffpunkt: Haltestelle Edlichstraße

Mittwoch, 7. Juni 2023, 15 – 16.30 Uhr

Insektensommer auf dem Ostfriedhof

Treffpunkt: Eingang Zweinaundorfer Straße 80

Freitag, 9. Juni 2023, 15 – 16.30 Uhr

Insektensommer am Deutschen Platz

 

 

Sonntag, 13. August 2023, 10 – 11.30 Uhr

Insektensommer im Kleingärtnermuseum

Deutsches Kleingärtnermuseum, Aachener Straße 7

 

Infobroschüren über Insektenvielfalt

 

In Leipzig verschwinden viele Grünflächen, Stadtnatur fällt der Flächenversiegelung zum Opfer. Eine erfreuliche Ausnahme ist die sogenannte Rietzschke-Aue Sellerhausen. Nach anderthalb Jahren Bauzeit ist hier auf rund 18.000 Quadratmetern eine neue öffentliche Grünfläche entstanden, die wichtige Funktionen für Stadtklima, Biodiversität und Hochwasserschutz erfüllt. Der NABU Leipzig hat bei der Ausgestaltung beraten und konnte Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität einbringen. Am 12. Mai 2022 wurde das Areal feierlich eröffnet. Wie sich die Fläche entwickelt, welche Tiere von den neu geschaffenen Biotopen profitieren, hat der NABU Leipzig erfasst und die gefundenen Arten in einer Broschüre veröffentlicht. Sie ist als Download verfügbar. Gedruckte Exemplare sind beim NABU Leipzig und im Umweltinformationszentrum der Stadt erhältlich. Außerdem lädt der NABU Leipzig am 3. Juni 2023 zur Exkursion ein, um die Fläche vorzustellen. Im Rahmen des Insektensommers werden dann rund eine Stunde lang die Sechsbeiner auf dem Gelände gezählt und bestimmt.

NABU-Broschüre über die Artenvielfalt in der Rietzschkeaue Sellerhausen. Abbildung: NABU Leipzig
NABU-Broschüre über die Artenvielfalt in der Rietzschkeaue Sellerhausen. Abbildung: NABU Leipzig

Zugleich ist eine zweite NABU-Broschüre jetzt ebenfalls in einer Druckversion verfügbar: Unter dem Titel „Artenvielfalt im Botanischen Garten – Erhebungen von Insektenarten im Jahr 2021 durch den NABU-Regionalverband Leipzig e.V. im Botanischen Garten Leipzig“ kann man in diesem Heft mehr erfahren über die im Botanischen Garten Leipzig vorkommenden Insektenarten. Die Untersuchungen belegen, dass der Botanische Garten Leipzig inmitten der immer dichter bebauten Stadt ein Ort der Artenvielfalt ist. Auch diese Broschüre ist als Download verfügbar, gedruckte Exemplare sind im Botanischen Garten, im Umweltinformationszentrum und beim NABU Leipzig erhältlich.

 

Insektensommer in der Rietzschkeaue

Insektensommer in der Rietzschkeaue Sellerhausen. Fotos: Sabrina Rötsch, Beatrice Jeschke

 

Um die Welt der Insekten vorzustellen und gemeinsam die Sechsbeiner zu zählen, hat der NABU Leipzig zum Insektensommer wieder öffentliche Veranstaltungen angeboten, die erste fand am 3. Juni 2023 in der Rietzschkeaue Sellerhausen statt. Das Wetter mit reichlich Sonne lud zu zahlreichen Beobachtungen ein. Es wurden viele Wildbienen und Käfer auf den Blüten der Feuchtwiese gefunden.

 

Beobachtete Insekten:

Mauerfuchs
Gemeiner Bläuling

Gemeiner Weichkäfer
Schlichter Fliegenkäfer
Gerandeter Weichkäfer
Siebenpunkt-Marienkäfer
Asiatischer Marienkäfer
Malachius-Zipfelkäfer
Ockerbrauner Weichkäfer
Bruchus-Samenkäfer
Veränderlicher Gallenrüssler

 

Fleischfliege
Gemeine Narzissenschwebfliege
Schwebfliege

Wildbiene
Pelzbiene
Westliche Honigbiene
Steinhummel
Ackerhummel
Dunkle/Helle Erdhummel
Blaue Holzbiene

Pflanzenwespe
Haus-Feldwespe
Gelbe Schlupfwespe

Großes Heupferd


Auf der Feuchtwiese in der Rietzschkeaue Sellerhausen wurden viele Insekten beobachtet. Fotos: Sabrina Rötsch, Beatrice Jeschke

 

 

Spezialisten und Konkurrenten auf dem Ostfriedhof

Am 7. Juni 2023 fand auf dem Ostfriedhof die zweite Veranstaltung des NABU Leipzig zum diesjährigen Insektensommer statt. Bereits im letzten Herbst hatte der NABU Leipzig dort weitere heimische Sträucher gepflanzt und Steinhaufen sowie Totholzhaufen angelegt. Auf den Blüten wurden viele Käferarten wie Schnellkäfer, Zipfelkäfer und Trauerrosenkäfer gefunden. Auf er Wiese waren aber auch viele Honigbienen zu beobachten, denn auf dem Friedhof stehen an zwei Standorten Honigbienenvölker. Leider ist das für die wilden Bestäuber problematisch, denn die Honigbienen sind Nahrungskonkurrenten. Man konnte sogar beobachten, wie eine Honigbiene eine größere Hummel von der Blüte schubste.

Auf den Büten der NABU-Wiese auf dem Ostfriedhof wurden viele Insekten gefunden. Fotos: Beatrice Jeschke, Sabrina Rötsch

 

Beobachtete Insekten:

Zünsler
Asiatischer Marienkäfer
Siebenpunkt-Marienkäfer
Marienkäfergelege
Schnellkäfer
Schlichter Fliegenkäfer
Rüssel-Rotdeckenkäfer
Gemeiner Schenkelkäfer
Trauer-Rosenkäfer
Kleiner Halsbock

 

Zikade

Schlupfwespe
Haus-Feldwespe
Europäische Hornisse

Wanze
Lederwanze
Gemeine Feuerwanze

Fleischfliege
Sumpfschwebfliege

 

Pelzbiene
Westliche Honigbiene
Ackerhummel
Blutbiene


Schon vor Beginn der Zählstunde konnte man gleich am Eingang des Ostfriedhofes zwei Spezialisten auf der Zaunrübe antreffen: den Zaunrüben-Marienkäfer und die Zaunrüben-Sandbiene, weche durch einen roten Streifen am Abdomen auffällt. Sie lebt nur vom Pollen der Zaunrübe. Der Zaunrüben-Marienkäfer ernährt sich nicht von Blattläusen, sondern bevorzugt pflanzliche Kost: Die Käfer und die Larven fressen die Blätter der Zaunrübe.

Zaunrübe.
Zaunrübe.
Zaunrüben-Marienkäfer.
Zaunrüben-Marienkäfer.
Zaunrüben-Sandbiene. Fotos: Beatrice Jeschke
Zaunrüben-Sandbiene. Fotos: Beatrice Jeschke

Rondell der Artenvielfalt

Bei der dritten Veranstaltung des NABU Leipzig wurde am 9. Juni 2023 das Rondell vor der Nationalbibliothek unter die Lupe genommen. Hier wurde im vergangenen Jahr von der Stadtreinigung das Mahdregime umgestellt, sodass immer ein Teil der Fläche blüht. Es war wunderbar zu sehen, wie sich das bunte Grün vom Gemähten abhob. Auf den gemähten Wegen konnte man durch die Wiese gehen ohne sie zu zertreten. Dementsprechend lang wurde auch die Artenliste nach der Insektensuche: 38 Arten konnten innerhalb einer Stunde  gefunden werden.

Dass auf dem Rondell vor der Nationalbibliothek immer nur einzelne Abschnitte gemäht werden, sorgt für eine große Insektenvielfalt. Foto: Sabrina Rötsch
Dass auf dem Rondell vor der Nationalbibliothek immer nur einzelne Abschnitte gemäht werden, sorgt für eine große Insektenvielfalt. Foto: Sabrina Rötsch

Insektensommer auf dem Rondell vor der Deutschen Nationalbibliothek. Fotos: Lena Husemann, Sabrina Rötsch, Beatrice Jeschke

 

Beobachtete Insekten:

Ausrufungszeichen
Kleines Wiesenvögelchen
Taubenschwänzchen
Großes Ochsenauge
Gemeiner Bläuling

Rosenkäfer
Harpalus-Laufkäfer
Nebel-Schildkäfer
Ameisen-Sackkäfer
Siebenpunkt-Marienkäfer
Stängelrüssler
Gemeiner Schenkelkäfer
Scheinbockkäfer
Trauer-Rosenkäfer
Kleiner Halsbock
Pinselkäfer
Asiatischer Marienkäfer

Heuschrecke
Großes Heupferd

Weißbäuchige Sandbiene
Westliche Honigbiene
Ackerhummel
Dunkle/Helle Erdhummel
Blattschneiderbiene
Große Blutbiene

Fleischfliege
Gewöhnlicher Trauerschweber
Gemeine Stubenfliege
Igelfliege
Stiftschwebfliege
Sumpfschwebfliege

Rotschwarze Gemüsewanze
Kohlwanze
Gemeine Feuerwanze

Gemeiner Ohrwurm

Haus-Feldwespe

 

Blattlaus

 

Ameise

 

 


Insektenvielfalt am Deutschen Platz. Fotos: Beatrice Jeschke, Sabrina Rötsch

 

Eine besonders schöne Entdeckung war eine große Schwärmerraupe, die später als Nachwuchs des Taubenschwänzchens bestimmt werden konnte. Foto: Beatrice Jeschke

 

Erdhummel an Natternkopf.
Erdhummel an Natternkopf.
Insektenlebensraum Blumenwiese.
Insektenlebensraum Blumenwiese.
Margeriten. Fotos: Sabrina Rötsch
Margeriten. Fotos: Sabrina Rötsch

 

Blühflächen – Viele Arten, viele Vorteile

Die Umwandlung intensiv gepflegter städischer Rasenflächen in blühende Wiesen ist mit vielen Vorteilen verbunden. Der Pflegeaufwand ist geringer, die Blühfläche wirkt der Aufheizung der Stadt entgegen, und sie ist ein wertvollen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität. Ein Experiment in Cambridge hat jetzt ergeben, dass allein die Biomasse von Wirbellosen auf einer Blühfläche 25mal höher ist als auf der Rasenfläche. Die Forschergruppe hatte für die Studie den Rasen am King's College Cambridge in eine Wildblumenwiese voller Klatschmohn, Margeriten und Kornblumen verwandelt. In leipzig folgt man diesem Prinzip noch viel zu wenig, die Fläche vor der Nationalbibliothek ist eine positive Ausnahme!

Foto: Beatrice Jeschke
Foto: Beatrice Jeschke

Beim Insektensommer geht es um die Insekten, um die Sechsbeiner. Doch man entdeckt in den Lebensgemeinschaften in den Insektenlebensräuemen auch immer wieder Tiere mit acht beinen, also Spinnen, oder auch andere Tiere, die sich von den Insekten ernähren. Das Experiment in Cambridge hat beispielsweise auch ergeben, dass über der Blühfläche verglichen mit dem Rasen dreimal häufiger Fledermäuse beobachtet wurden. Nicht nur diese Tiere sind auf die Insekten als Nahrung angewiesen, die Förderung der Insektenvielfalt ist deshalb eine wesentliche Grundlage für den Artenschutz in der Stadt!

Listspinne mit Kokon.
Listspinne mit Kokon.
Gut getarnt auf den Blütenblättern lauert die Krabbenspinne auf Beute. Fotos: Sabrina Rötsch
Gut getarnt auf den Blütenblättern lauert die Krabbenspinne auf Beute. Fotos: Sabrina Rötsch

 

Sechsbeiner im Hochsommer

Blaue Mosaikjungfer. Foto: NABU/Dr. Christoph Moning
Blaue Mosaikjungfer. Foto: NABU/Dr. Christoph Moning

Der NABU-Insektensommer geht weiter: Nach der ersten Runde im Frühsommer folgt nun im Hochsommer vom 4. bis 13. August 2023 die zweite Zählperiode. Erfasst wird dabei alles, was sechs Beine hat, und das geht auch im Urlaub oder am Badesee. Insekten tummeln sich an vielen verschiedenen Orten: Im Garten, im Wald, auf der Wiese oder am See, denn viele Insekten benötigen Gewässer als Lebensraum. Die Blaue Mosaikjungfer zum Beispiel, eine der Kernarten der Zählaktion im August. Sie lebt und jagt an langsam fließenden oder stehenden Gewässern – dazu kann auch der Gartenteich gehören. Weitere Informationen

 

Es zeigt sich beim Insektensommer, dass der eigene Garten ein bevorzugter Ort für die Teilnahme an der Aktion ist. Gerade im eigenen Garten gibt es viele Gestaltungsmöglichkeiten, um Insekten zu helfen. Ihre Bestände sind massiv zurückgegangen und Gegensteuern ist dringend erforderlich. Je mehr Menschen ihren Garten insektenfreundlich gestalten, desto eher gelingt das. Das Schöne ist: Weniger ist mehr. Weniger mähen, weniger Unkraut jäten, einfach mal etwas stehen oder liegen lassen. Wilde Ecken, Totholzhaufen und insektenfreundliche Pflanzen bieten Lebensraum und Nahrungsquellen für die Sechsbeiner. Denn genau das fehlt den Insekten zunehmend, auch durch den Einsatz von Pestiziden und eine immer eintönigere Landschaft. Dabei sind Insekten unverzichtbar für uns und für das Ökosystem, umso wichtiger ist es, sich für ihren Schutz und ihre Erhaltung einzusetzen.

Bei der Zählperiode im Hochsommer stehen wieder einige Arten besonders im Fokus der Aktion. Neben der Blaugrünen Mosaikjungfer sind das die Ackerhummel, die Blaue Holzbiene, das Heupferd, der Kleine Fuchs, der Schwalbenschwanz, der Siebenpunkt-Marienkäfer und die Streifenwanze:

Jeder gesichtete Sechsbeiner soll gezählt und gemeldet werden. Wenn man sich bei der Art nicht sicher ist, kann man auch einfach die Gruppe von Insekten angeben, zum Beispiel Schmetterling oder Käfer. Insektenporträts

 

Insektensommer mit dem NABU Leipzig

 

Um die Welt der Insekten vorzustellen und gemeinsam die Sechsbeiner zu zählen, bietet der NABU Leipzig zum Insektensommer auch in der zweiten Zählphase öffentliche Veranstaltungen an. Alle Naturfreunde sind dazu herzlich eingeladen.

 

Samstag, 5. August 2023, 10 – 11.30 Uhr

Insektensommer in der Kleingartenanlage „Fortschritt“

Merseburger Straße 185

Sonntag, 13. August 2023, 10 – 11.30 Uhr

Insektensommer im Kleingärtnermuseum

Deutsches Kleingärtnermuseum, Aachener Straße 7

Biodiversität in der Kleingartenanlage

Schaufläche mit Sandarium...
Schaufläche mit Sandarium...
und Barfußpfad. Fotos: Sabrina Rötsch
und Barfußpfad. Fotos: Sabrina Rötsch

2022 wurde die Gemeinschaftsfläche des KGV „Fortschritt“ gemeinsam mit „Leipzig pflanzt“, NABU Leipzig und dem Kleingartenverein Fortschritt e.V. neu gestaltet. Dabei stand die Förderung der Biodiversität im Vordergrund. Es wurden Strauchgruppen aus heimischen Sträuchern angelegt, zahlreiche Obstbäume und Laubbäume gepflanzt sowie eine Blumenwiese und Säume eingesät. Im Frühjahr 2023 entstand ein Sandarium für erdnistende Wildbienenarten und ein Barfußpfad, um die Schaufläche zu erkunden.

 

Um zu ermitteln, welche Insekten sich inzwischen auf dieser Schaufläche aufhalten, fand hier am 5. August 2023 der Insektensommer statt. 16 Kinder und Erwachsene erkundeten dabei innerhalb einer Stunde  die biodivers

gestaltete Fläche auf der Suche nach Sechsbeinern. Dabei wurden 84 Insekten aus 11 Artengruppen gefunden. Darunter waren 4 Schmetterlingsarten, 8 Wanzenarten, 3 Zikadenarten, 4 Käferarten, 3 Heuschreckenarten, 8 Fliegenarten, 1 Libelle, 1 Blattlaus, 1 Ameise, 3 Wespenarten und 8 Wildbienenarten. Die meisten Tiere einer Art waren Feuerwanzen (15 Stück) und Honigbienen (14 Stück).

 

 

Insektensommer in der Kleingartenanlage Fortschritt. Fotos: Beatrice Jeschke, Sabrina Rötsch

 

Der NABU Leipzig freut sich über die gelungene Zusammenarbeit und die Schaffung eines Lebensraumes für zahlreiche Arten. Auch im nächsten Jahr sollen gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen stattfinden.

 

Beobachtete Insekten:

Honigbiene
Ackerhummel
Steinhummel
Kleine Zottelbiene
Sandbiene
Furchenbiene
Maskenbiene
Wildbiene unbestimmt
Erzwespe
Bienenjagende Knotenwespe
Solitärwespe
Ameise

Blattlaus

 

 

Olivenbrauner Zünsler
Hauhechelbläuling
Kleiner Kohlweißling
Kleines Wiesenvögelchen
Nymphe Marmorierte Baumwanze
Nymphe Feuerwanze
Feuerwanze
Rhombenwanze
Gemeine Wiesenwanze
Sichelbeinwanze
Nymphe Gemeine Bodenwanze
Korbblüten-Glasflügelwanze

Zikade, 3 Arten

 

Siebenpunkt- Marienkäfer
Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer
Asiatischer Marienkäfer
Gemeiner Malvenerdfloh
Raubfliege, 2 Arten
Fleischfliege
Stiftschwebfliege
Florfliege
Fliege, 3 unbestimmte Arten
Grashüpfer unbestimmt

Brauner Grashüpfer
Wiesen-Grashüpfer
Große Pechlibelle

 


Insektensommer in der Kleingartenanlage Fortschritt. Fotos: Beatrice Jeschke

 

Download
Veranstaltungsbericht
Insektensommer in der Kleingartenanlage „Fortschritt“
Insektensommer KGV Fortschritt.pdf
Adobe Acrobat Dokument 5.3 MB

 

Biosphäre für Insekten

Foto: Sabrina Rötsch
Foto: Sabrina Rötsch

Am 9. August 2023 fand gemeinsam mit dem NABU Leipzig der Insektensommer auf der Wiese am Troposphären-Institut statt. 6 Teilnehmer erkundeten dabei innerhalb einer Stunde die extensiv gepflegte Wiese auf der Suche nach Insekten. Dabei wurden 79 Insekten aus 11 Artengruppen gefunden. Darunter waren 5 Schmetterlingsarten, 9 Wanzenarten, 3 Zikadenarten, 4 Heuschreckenarten, 6 Fliegenarten, 1 Libelle, 2 Ameisenarten, 2 Käferarten, 3 Wespenarten und 3 Wildbienenarten. Die meisten Tiere einer Art waren Feuerwanzen (30 Stück) und Honigbienen (4 Stück).

Insektensommer am Troposphären-Institut. Foto: Beatrice Jeschke
Insektensommer am Troposphären-Institut. Foto: Beatrice Jeschke
Foto: Sabrina Rötsch
Foto: Sabrina Rötsch

Der NABU Leipzig freut sich über die bisherigen gemeinsamen Projekte und Veranstaltungen. Gemeinsam ist die Schaffung weiterer Lebensräume geplant, wie die Pflanzung von Strauchgruppen, die Anlage von Blumenwiesen und Säumen und eines Sandariums für erdnistende Wildbienen.

 

Fotos: Beatrice Jeschke

 

Beobachtete Insekten:

Ockergelber Blattspanner
Violettroter Kleinspanner
Großes Ochsenauge
Hauhechel-Bläuling
Olivbrauner Zünsler
Punktierte Zartschrecke
Wiesen-Grashüpfer
Grashüpfer, 2 unbestimmte Arten
Ameise, 2 unbestimmte Arten
Deutsche Wespe
Wespe, unbestimmt
Schlupfwespe, unbestimmt

Honigbiene, 2 Zuchtformen
Ackerhummel
Gelbbindige Furchenbiene
Wildbiene,unbestimmt
Lederwanze
Beerenwanze
Feuerwanze
Grüne Stinkwanze
Sichelwanze
Emblethis-Wanze
Wanzen,  2 unbestimmte Arten

Stirnband-Zikade
Zikade, 2 unbestimmte Arten
Fliege, 3 unbestimmte Arten
Stiftschwebfliege
Mistbiene
Fleischfliege Heidelibelle
Gefleckte Ameisenjungfer
Marienkäfer
Käfer, unbestimmt
Gelege, unbestimmt


Download
Veranstaltungsbericht
Insektensommer im Troposphäreninstitut
Insektensommer Tropos.pdf
Adobe Acrobat Dokument 5.0 MB

 

Insektensommer im Kleingärtnermuseum

Jung und Alt auf der Suche nach Insekten. Foto: Beatrice Jeschke
Jung und Alt auf der Suche nach Insekten. Foto: Beatrice Jeschke

Zu einem weiteren Insektensommer hatte der NABU Leipzig am 13. August 2023 zusammen mit dem Kleingärtnermuseum eingeladen, auf dessen Gelände der NABU Leipzig 2018 eine Schmetterlingswiese angelegt hatte, die insektenfreundlich gepflegt wird. Um herauszufinden, welche Insekten hier zuhause sind, erkundeten 5 Teilnehmer eine Stunde lang die Blühfläche. Dabei wurden 296 Insekten aus 8 Artengruppen gefunden. Darunter waren 3 Schmetterlingsarten, 5 Wanzenarten, 1 Heuschreckenart, 6 Fliegenarten, 1 Schabe, 2 Käferarten, 2 Wespenarten und 4 Wildbienenarten. Die meisten Tiere einer Art waren Feuerwanzen (ca. 250 Stück).

Der NABU Leipzig freut sich über die gemeinsam angelegte Blumenwiese, die als Lebensraum und Nahrungsquelle für die aufgefundenen Insektenarten dient sowie über die bisherigen Projekte und Veranstaltungen, denen weitere gemeinsame Aktionen folgen werden.

 

Fotos: Beatrice Jeschke

 

Beobachtete Insekten:

Ackerhummel
Honigbiene
Blaue Holzbiene
Furchenbiene
Wildbiene, schwarz, unbestimmt
Feldwespe
Solitärwespe
Siebenpunkt-Marienkäfer
Glockenblumen-Rüsselkäfer

Igelfliege
Raupenfliege
Schmeißfliege
Stubenfliege
Raubfliege
Florfliege
Rhombenwanze
Feuerwanze
Sichelwanze

Große Graswanze
Getreide-Spitzlingswanze
Hauhechel-Bläuling
Kleiner Kohlweißling
Gammaeule
Waldschabe
Grashüpfer, unbestimmt


Download
Veranstaltungsbericht
Insektensommer im Deutschen Kleingärtnermuseum
insektensommer Kleingärtnermuseum.pdf
Adobe Acrobat Dokument 11.6 MB

 

Wildbienen

Kleine Zottelbiene. Foto: Beatrice Jeschke
Kleine Zottelbiene. Foto: Beatrice Jeschke

Wildbienen haben unterschiedliche Nistplätze, manche Arten nisten in vorhandenen Hohlräumen, manche in markhaltigen Pflanzenstängeln oder in morschem Totholz, die meisten Wildbienenarten nisten im Erdboden. Etwa ein Drittel der Wildbienen ist auf bestimmte Pflanzen spezialisiert, sie benötigen zur Versorgung ihrer Nachkommen Pollen bestimmter Blütenpflanzen. Mit offenen Bodenstellen und heimischen Blütenpflanzen können viele gefährdete Wildbienenarten gefördert werden.

In Deutschland leben mehr als 550 Wildbienenarten, in Leipzig wurden etwas mehr als 300 nachgewiesen. Beim Insektensommer in der Kleingartenanlage „Fortschritt“ wurden 8 verschiedene Wildbienenarten gefunden, darunter 4 Ackerhummeln, eine Steinhummel, eine Sandbiene, eine Maskenbiene und eine Furchenbiene.

Eine weitere beobachtete Art ist die Kleine Zottelbiene (Panurgus calcaratus). Sie nistet in vegetationsarmen Bodenstellen, bevorzugt lockere Sandböden. Sie ist spezialisiert auf eine bestimmte Pflanzenfamilie: Zur Versorgung ihrer Nachkommen benötigt die Kleine Zottelbiene Pollen von Zungenblütlern. Der an den Hinterbeinen gesammelte Pollen wird dann in das Nest im Sandboden transportiert und versorgt die Nachkommen, die im nächsten Jahr schlüpfen.

 

Blaue Holzbiene. Foto: Beatrice Jeschke
Blaue Holzbiene. Foto: Beatrice Jeschke

Beim Insektensommer im Troposphäreninstitut wurden 3 verschiedene Wildbienenarten gefunden, darunter 2 Ackerhummeln und mehrere Männchen der Gelbbindigen Furchenbiene (Halictus scabiosae). Diese Wildbienenart nistet in vegetationsarmen Bodenstellen. Dort gräbt sie einen Brutgang zur Eiablage. Unter günstigen Bedingungen nisten die Gelbbindigen Furchenbienen in kleinen Kolonien, und mehrere Weibchen betreuen im Frühjahr zusammen ein Nest. Die Gelbbindige Furchenbiene ist nicht spezialisiert auf bestimmte Pflanzen, sie nutzt zur Versorgung ihrer Nachkommen bevorzugt Pollen von Korbblütlern. Die namensgebende Furche befindet sich am Hinterleib der Weibchen. Beim Insektensommer wurden mehrere Männchen auf Blüten sitzend angetroffen, sie haben keine Furche.

Die Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea) ist neben den Hummeln die größte Wildbienenart in Deutschland. Durch ihr lautes Summen und die auffällig blau-metallische Färbung ist sie unverwechselbar. Die Holzbiene nagt Brutgänge zur Eiablage in weißmorsches Holz. Damit gehört sie zu den Botschaftern für Totholz, das leider aufgrund falsch verstandener Ordnungsliebe häufig beseitigt wird. Die Blaue Holzbiene ist eine der 4 Wildbienenarten, die beim Insektensommer im Deutschen Kleingärtnermuseum gefunden wurde. Außerdem wurden 2 Ackerhummeln und 2 Furchenbienen beobachtet, sowie 5 schwarze Wildbienen, die aber nicht bestimmt werden konnten.