Feuchtwiesenmahd an den Papitzer Lachen

Schöne Naturbeobachtungen beim Arbeitseinsatz

Foto: René Sievert
Foto: René Sievert

Am 20. Mai 2023 war der NABU Leipzig wieder im Einsatz für Ameisenbläuling und Co. Auf der Feuchtwiese an den Papitzer Lachen fand die alljährliche Frühlingsmahd statt. Dabei wird ein Teil der Fläche vor dem 1. Juni gemäht, um den Wiesenknopf zu fördern. Das Gedeihen dieser Pflanze ist wiederum Voraussetzung für den Fortpflanzungserfolg des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings.

10 Naturfreunde kamen zum Arbeitseinsatz. Am Anfang wurden alle Werkzeuge auf zwei Schubkarren verladen und dann mehr als ein Kilometer zum Einsatzort transportiert. Da es im Naturschutzgebiet keine öffentlichen Wege gibt, ist dabei recht unwegsames Gelände zu überwinden, was für die nachfolgenden Arbeiten bereits ein hervorragendes „Aufwärmprogramm“ darstellt.

 

Transport von Werkzeugen und Material mit Schubkarren. Fotos: Beatrice Jeschke

 

Auf der Fläche begann die Mahd mit Handsensen. Das Mahdgut wurde anschließend mit Holzrechen und Heugabeln zusammengetragen und zu Komposthaufen am Rande der Fläche transportiert. Nach rund zwei Stunden wurden die Arbeiten für eine kleine Imbisspause unterbrochen. Für besondere Freude sorgte selbsthergestellte vegetarische Quiche, auch Tomaten, Mineralwasser und NABU-Streuobstwiesensaft bereicherten das „Buffet“ am Rande der Wiese. Eine kleine Raupe besuchte die Szene – später konnte sie als Nachwuchs der Rötlichen Kätzcheneule identifiziert werden.

 

Foto: René Sievert
Foto: René Sievert

Mahd mit Handesensen und Abtransport des Mähguts. Fotos: Beatrice Jeschke

 

Nach der Pause wurden die Mäharbeiten noch fortgesetzt, bis gegen 14 Uhr der Einsatz weitgehend beendet war. Danach musste allerdings auch noch der Rückweg bewältigt werden.

Konzert von Grünfröschen und Rotbauchunken. Video: Beatrice Jeschke

 

Beim Arbeitseinsatz waren wieder herrliche Naturbeobachtungen möglich. Auf der Wiese wurden beispielsweise Azurjungfern, Bernsteinschnecken, eine Ringelnatter, eine Blindschleiche sowie eine Waldeidechse entdeckt. Begleitet wurde der Einsatz außerdem vom Quaken der Grünfrösche und von den Rufen der Rotbauch-Unken sowie dem Dauergesang eines Drosselrohrsängers. Auch ein Höckerschwan und ein Schwarzspecht ließen sich sehen, ein Kuckuck ließ seine Rufe erschallen und konnte dabei auf einem trockenen Ast auch gut beobachtet werden. Beim Hin- und Rückweg war aus den Wipfeln ein Pirol zu hören. Nebenbei wurde gefachsimpelt und anhand von Handyfotos wurden auch einige Pflanzen oder Schmetterlinge nachbestimmt, die anderenorts abgelichtet worden waren.

 

Obwohl sein „Kuckuck“ kaum zu überhören ist, kann man den Vogel doch nur selten auch sehen. Foto: Beatrice Jeschke

 

Der NABU Leipzig bedankt sich bei allen, die beim Arbeitseinsatz mitgemacht haben! Ein weiterer Teil der Wiese wird bei der Spätmahd im Oktober gemäht, auch dabei sind fleißige Naturschutzmacher wieder herzlich willkommen.

 

Naturbeobachtungen an den Papitzer Lachen. Fotos: Beatrice Jeschke, René Sievert