Auf der Suche nach den Vorboten des Frühlings

Mit der Biologin Dr. Maria Vlaic (rechts) auf der Suche nach den Vorboten des Frühlings. Fotos: Mario Vormbaum
Mit der Biologin Dr. Maria Vlaic (rechts) auf der Suche nach den Vorboten des Frühlings. Fotos: Mario Vormbaum

Lila-gelbe Krokusse und weiße Schneeglöckchen kannten alle, und sie wurden auch schnell entdeckt auf dem kleinen Rundkurs, der dem Naturlehrpfad im Plaußiger Wäldchen folgte. Dass die Samen von Ameisen verbreitet werden, wusste hingegen niemand – außer Maria Vlaic, die nicht nur Erfahrungen als Biologin hat, sondern für den NABU Sachsen auch in der Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung tätig ist.

 

Die gelb blühenden Winterlinge und die weiß blühenden Märzenbecher suchten die Parthefrösche  vergebens. Aber an einigen Stellen zeigte der Aaronstab sein zartes Grün, der erst im April bis Mai blüht. Anschließend hat er grüne, später dann roten Beeren.

 

Gefleckter Aaronstab sprießt bereits im Plaußiger Wäldchen. Wie später der Fruchtstand dieser Pflanze aussehen wird, zeigte Maria Vlaic auf einer Lehrtafel.

 

Diese Frühblüher sind alle hübsch anzusehen, aber sie sind giftig. Eine Ausnahme ist der Bärlauch, der sich im Leipziger Auwald oft erst wie ein grüner Teppich, dann in Blüte wie ein weißer Teppich verbreitet. In einem naturnahen Auwald, der regelmäßig überschwemmt wird, würde er hingegen weniger ausgebreitet wachsen, denn er ist ein Anzeiger für trockenere Stellen im Auwald. Im Plaußiger Wäldchen ist er nur an wenigen Stellen zu finden.

 

Auch das Scharbockskraut ist essbar, zumindest jetzt, vor der Blüte. Es diente früher den Menschen nach einem langen Winter als Vitaminquelle im Frühling. Auch Schöllkraut konnten die Parthefrösche entdecken, es wurde von den Menschen früher ebenfalls genutzt – und zwar äußerlich, als Mittel gegen Warzen.

 

Lustig fanden die Parthefrösche den Namen einer weiteren Pflanze: Stinkender Storchschnabel. Es wird behauptet, dass sich der Naturforscher Carl von Linné an seinem ungepflegten Gehilfen Robert rächen wollte und deshalb die unangenehm riechende Pflanze Geranium robertianum nannte.

 

An diesem Eichenblatt ist eine dicke Galle zu sehen. Sogleich wurde untersucht, wie sie von innen aussieht.

 

Bäume und Sträucher haben im Moment noch keine Blätter, aber auch an anderen Merkmalen kann man sie erkennen – zum Beispiel an den Knospen. So kann man auch Holunder (schuppige, scheinbar halboffene Knospen), die Esche (schwarze) und den Ahorn (grüne Knospen) unterscheiden. Wenn im Sommer die Laubblätter vorhanden sind, sorgen sie für Schatten am Waldboden, doch jetzt ist der Wald noch lichtdurchflutet, was sich die zahlreichen Frühblüher am Boden zunutze machen, die in der Frühlingssonne blühen und sprießen. Mit einem Blick nach oben und nach unten auf den Waldboden konnten das auch die Parthefrösche erkennen.

 

In Kürze wird der Frühling mit ganzer Pracht Einzug halten. Dann wird sich die NAJU-Kindergruppe noch einmal mit der erwachenden Natur beschäftigen und am bundesweiten NAJU-Wettbewerb „Erlebter Frühling“ teilnehmen. Kinder in ganz Deutschland suchen dann die Frühlingsboten. In diesem Jahr sind das Tagpfauenauge, Brennnessel, Grasfrosch und der Stieglitz, der Vogel des Jahres 2016.  Zum „Erlebten Frühling“ laden die Parthefrösche am 23. April 2016 Kinder im Grundschulalter ein. Treffpunkt ist 14.30 Uhr die Naturschutzstation in der Plaußiger Dorfstraße 23. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung mittels E-Mail oder telefonisch unter 0341 6884477 erforderlich. |||

 

Mit kleinen Spielen, zum Beispiel mit diesen Farbkarten, wurden die Parthefrösche animiert, die Natur selbst zu erkunden.
Mit kleinen Spielen, zum Beispiel mit diesen Farbkarten, wurden die Parthefrösche animiert, die Natur selbst zu erkunden.