Naturerlebnis Vogelkonzert

Morgendliche Exkursion mit dem NABU Plaußig-Portitz

Ausgerüstet mit Ferngläsern und Bestimmungs- büchern versammelten sich die Vogelfreunde bereits morgens um 7 Uhr zur Exkursion mit dem NABU Plaußig-Portitz. Fotos: Mario Vormbaum
Ausgerüstet mit Ferngläsern und Bestimmungs- büchern versammelten sich die Vogelfreunde bereits morgens um 7 Uhr zur Exkursion mit dem NABU Plaußig-Portitz. Fotos: Mario Vormbaum

Vogelstimmenkonzert oder Ausschlafen? Es ist am frühen Samstagmorgen keine leichte Entscheidung, aber am 26. April haben sich zwanzig Erwachsene und neun Kinder für das Naturerlebnis entschieden und gegen das lange Schlafen: Bereits morgens um 7 Uhr versammelten sie sich zur Vogelstimmenexkursion. Die NABU-Ortsgruppe Plaußig-Portitz hatte dazu eingeladen. Zu hören war ein vielstimmiger Chor in Büschen und Bäumen, aber NABU-Vogelexperte Karsten Peterlein konnte erklären, welche einzelnen Sänger zu hören waren, denn jede Vogelart hat ihren eigenen Gesang.
Viel Interessantes konnte man bei dem Rundgang über die Vogelwelt erfahren, und die Naturfreunde nutzten auch die Gelegenheit, Fragen an den Experten loszuwerden. Nein, die Zahl der Elstern nehme in Leipzig nicht zu, betonte Karsten Peterlein; und für den Rückgang vieler Vogelarten sind eher monotone Landschaften, die Versiegelung von Freiflächen, streunende Katzen und frei laufende Hunde verantwortlich. Elstern würden außerdem mehrere Nester anlegen und zum Schlafen benutzen, aber nur in einem brüten, sodass es auch deswegen oft zu Fehleinschätzungen über die Bestände dieses Rabenvogels komme.
Und sollte man Vögel das ganze Jahr füttern? Karsten Peterlein empfahl: „Sorgen Sie in ihrem Garten und ihrer Umgebung für beerentragende Sträucher und Hecken und für bunte Blumenwiesen. Da haben Sie und die Vogelwelt über das ganze Jahr mehr davon, statt auf stets kurz getrimmten Rasenflächen Futterhäuschen aufzustellen.“
Die Teilnehmer erfuhren auch, dass der Buchfink einen speziellen Regenruf im Stimmenrepertoire hat und konnten erfahren, wie viele Männchen der Mönchsgrasmücke sich im Portitzer Birkenwäldchen in Hörweite einen Sängerwettstreit lieferten.
Am Eingangstor des Portitzer Friedhofs putzte sich ein Amselmännchen das Gefieder, so dass man es fast greifen konnte – aber nur scheinbar, erklärte Vogelexperte Peterlein: „Die Amsel will als leichte Beute erscheinen und so mutmaßliche Feinde von den Jungen ablenken“, erklärte er. „Verleiten“ nennt sich dieses Verhalten der Vogeleltern. Tatsächlich hüpften im nahen Gebüsch kaum flügge Jungamseln über den Boden.
Danach führte der Rundgang durchs Plaußiger Wäldchen, wo der NABU Nisthilfen aufgehängt hat, die von den Vögeln sehr gut angenommen wurden, wie sich die Exkursionsteilnehmer überzeugen konnten. In einem der nummerierten Nistkästen am Naturschutzlehrpfad hat sich beispielsweise ein Kleiber einquartiert.
Zum Abschluss der Vogelstimmenführung gab es in der Plaußiger Naturschutzstation ein Frühstücksbuffet mit Bio-Produkten und Lebensmitteln aus der Region.


Bei der Vogelstimmenführung durch Portitz und Plaußig hatte NABU-Vogelexperte Karsten Peterlein viel Interessantes über die gefiederten Sänger und ihre Lebensweise zu erzählen. Die Exkursionsroute führte unter anderem auch über den Portitzer Friedhof und durchs Plaußiger Wäldchen.