Die Aaskrähe (Corvus corone)

Wissenschaftler nennen diesen Vogel Corvus corone. Aber keine Angst: Das ist nicht die Corona-Krähe, sondern die Aaskrähe (obwohl dieser Name auch nicht gerade einladend klingt). Sie sammelt offensichtlich Nistmaterial, und wenn das Nest fertig ist, kann auch sie „zuhausebleiben“. Das Nest wird meist in Bäumen gebaut, die Eier werden rund 20 Tage lang bebrütet.

Aaskrähe beim Sammeln von Nistmaterial. Foto: René Sievert
Aaskrähe beim Sammeln von Nistmaterial. Foto: René Sievert

Bei der Aaskrähe gibt es geographische Unterschiede im Aussehen der Tiere. Westlich der Elbe lebt die Rabenkrähe. Ihr Gefieder ist schwarz. Östlich der Elbe wird die Rabenkrähe von der Nebelkrähe abgelöst. Sie hat ein grau-schwarz gefärbtes Gefieder. Es ist immer wieder umstritten, ob es sich bei Nebel- und Rabenkrähe um eigene Arten oder Unterarten handelt. Leipzig liegt in der Hybridzone der Beiden, sodass man hier beide Farbvarianten, aber auch verschiedene Mischformen beobachten kann, die sogenannten Bastardkrähen.


Die Aaskrähen sind sehr anpassungsfähig und in unterschiedlichen Lebensräumen zuhause. Ihr Nest bauen sie meist auf hohen Bäumen oder auch auf Masten. Die Brutzeit beginnt je nach jahreszeitlicher Entwicklung zwischen Februar und Mai.


Die Aaskrähen ernähren sich vielseitig, zum Beispiel von Insekten, Larven, Schnecken, Würmern, kleinen Wirbeltieren, Sämereien aber auch von Abfällen und Aas. Auch Vogeleier werden nicht verschmäht. Untersuchungen belegen jedoch, dass das Vorkommen anderer Arten durch Rabenvögel nicht gefährdet ist.

 

Die Rabenkrähe wird gelegentlich mit der Saatkrähe verwechselt, die aber ein glänzend schwarzes Gefieder und einen unbefiederten Schnabelansatz hat, woran man sie unterscheiden kann.  Rabenvögel im Vergleich

 

Diese Krähen in der Max-Liebermann-Straße sind mit dem Nestbau schon fertig und haben mit der Brut begonnen. Fotos: Beatrice Jeschke

 

Blick ins Krähennest

Rabenkrähen bauen ihre Nester hoch oben, meist auf hohen Bäumen. Man kann sie zwar von unten dabei beobachten, aber ins Nest schauen lassen sich die Vögel normalerweise nicht so einfach. Wenn man in einem Hochhaus wohnt und die Krähe direkt vor dem Fenster das Nest hat, ist die Sache allerdings einfacher. NABU-Vogelschutzexperte Karten Peterlein kann nun aus der ersten Reihe beobachten, was sich bei Familie Rabenkrähe in Schönefeld tut. Eine Woche dauerte der Nestbau, Ende März hatte das Krähen-Paar damit begonnen. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht.

 

Rabenkrähe auf ihrem Nest in Leipzig-Schönefeld. Foto: Karsten Peterlein
Rabenkrähe auf ihrem Nest in Leipzig-Schönefeld. Foto: Karsten Peterlein

Aus dem Gelege sind 3 Jungvögel geschlüpft, die nun regelmäßig von den Eltern gefüttert werden. Fotos: Karsten Peterlein