Streuobstwiesen sind ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Biodiversität, denn Wiese und Bäume bieten vielen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause. Um sie als Ort der Biologischen Vielfalt zu erhalten, hat der NABU Leipzig auch die Pflege der Streuobstwiese Virchowstraße übernommen. Am 28. September 2024 stand hier die Herbstmahd an, zu der sich ehrenamtliche Helfer versammelten.
Das Schnittgut wird zusammengerecht, auf Planen verladen und dann von der Fläche transportiert. Fotos: Beatrice Jeschke
Regelmäßiges Mähen schützt die Wiese vor der Verbuschung. Außerdem ging es darum, die invasive Kanadische Goldrute zu dezimieren sowie den Hartriegel, der in vielen Exemplaren um die Obstbäume stand. Wüchsige Brombeeren klettern dann an den Stängeln hinauf in die Bäume. Mehrere Ranken wurden heruntergezogen.
Regelmäßiges Mähen schützt die Wiese vor Verbuschung. Dabei wird immer nur ein Teil der Fläche gemäht, um die Tier- und Pflanzenwelt auf der Fläche zu schützen. Fotos: Beatrice Jeschke
Der NABU kümmert sich erst seit zwei Jahren um diese Wiese, Um die Tier und Pflanzenwelt zu schonen, wird immer nur ein Teil der Wiese gemäht, das hat zur Folge, dass die Vegetation an vielen Stellen noch nicht in einem optimalen Zustand ist. Während im Frühjahr die Mahd mit Handsensen möglich ist, kommen im Herbst Motorsensen zum Einsatz. Das schont die Kräfte und geht schneller voran. So wurden die Obstbäume freigelegt und Brombeeren zurückgedrängt. Das Mahdgut wurde von der Fläche genommen und in einem Container von der Stadtreinigung abgeholt. So wird auch der Nährstoffgehalt der Fläche verringert – eine wichtige Voraussetzung für Pflanzenarten, die auf nährstoffarme Verhältnisse angewiesen sind. In unserer überdüngten Landschaft haben sie oft keinen Platz mehr.
Bei der Herbstmahd kommen Motorsensen zum Einsatz. Das schont die Kräfte und es geht schneller voran. Video: Beatrice Jeschke
Leider gab es in diesem Jahr keine Äpfel zu kosten, die Bäume waren leer. Wie immer, waren aber spannende Naturbeobachtungen möglich. Eine Brandmaus, ein Grünspecht, ein Buntspecht, Bläulinge und ein Rotmilan wurden bei der Mahd entdeckt. Auch ein Picknick gab es für die fleißigen Naturschutzmacher, nur leider ohne Äpfel.
Für einen Schreckmoment sorgte am Rande der Wiese ein riesengroßer Haufen Müll. Fahrradteile, Kleidung, Bücher und vieles mehr wurden hier abgelagert. Allerdings wiesen Schilder darauf hin, dass die ordnungsgemäße Entsorgung bereits vorgesehen ist. Deshalb konnten sich die Ehrenamtlichen vom NABU um die Wiesenmahd kümmern und ließen den Müll vorerst liegen. Vielen Dank an alle fleißigen Helfer!
Grünspecht und Rotmilan: Beim Arbeitseinsatz auf der Streuobstwiese Virchowstraße sind auch schöne Naturbeobachtungen möglich. Fotos: Beatrice Jeschke