Biodiversität auf dem Friedhof

NABU-Veranstaltung zum Wave-Gotik-Treffen 2022

Das Wave-Gotik-Treffen in Leipzig konnte pandemiebedingt in den vergangenen zwei Jahren nicht stattfinden. 2022 jedoch versammelte sich am Pfingstwochenende wieder „die schwarze Szene“ in Leipzig – rund 15.000 Teilnehmer besuchten das 29. WGT. Im Rahmenprogramm war auch der NABU Leipzig wieder dabei mit der inzwischen traditionellen Abendführung über den Südfriedhof, die am 3. Juni stattfand.

René Sievert vom NABU Leipzig informierte die Exkursionsteilnehmer über Biodiversität auf dem Südfriedhof. Fotos: Daniela Dunger

 

Rund eine Stunde vor Sonnenuntergang trafen sich alle am Westtor des Südfriedhofs, von dort aus begann ein zirka einstündiger Rundgang über das große Areal, das ein wichtiger Ort der Biodiversität in der Stadt ist. René Sievert vom NABU Leipzig lieferte für die rund 200 Exkursionsteilnehmer Informationen zur Tier- und Pflanzenwelt, zur Geschichte des Südfriedhofs und zum NABU-Projekt „Lebendige Friedhöfe“. Mit zunehmender Dunkelheit endete der Rundgang am Krematorium. Anschließend begaben sich die Teilnehmer auf die Fläche hinter dem Kolumbarium, wo der zweite Teil des Abends ausführliche Informationen über Fledermäuse bot. Experten des NABU Leipzig, des NABU-Naturschutzinstituts Leipzig und der Ökologischen Station Borna-Birkenhain informierten über Schutz und Lebensweise der Fledermäuse. Einige waren auch leicht zu beobachten, da sie in der Nähe des Teiches und zwischen den Bäumen auf Insektenjagd herumflatterten.

An verschiedenen Informationspunkten hinter dem Kolumbarium gab es Wissenswertes über Leben und Schutz der Fledermäuse. Am Teich war ein Fangnetz augfestellt, um zu demonstrieren, wie die Tiere für wissenschaftliche Arbeiten oder Bestandskontrollen gefangen werden. Fotos: Beatrice Jeschke

 

Am Teich war ein Fangnetz aufgestellt, um zu demonstrieren, wie die Tiere für wissenschaftliche Arbeiten oder Bestandskontrollen gefangen werden, daneben konnte man an einem weiteren Infopunkt die Arbeit mit Fledermausdetektoren kennen lernen. Sie bieten die Möglichkeit, die Ultraschall-Ortungslaute der Fledermäuse für das menschliche Ohr hörbar zu machen. Anhand der Rufe kann man die Fledermausarten unterscheiden. Informiert wurde auch über die Pflege in Not geratener Fledermäuse in Obhut von Experten, außerdem gab es die Möglichkeit, das Winterquartier zu besichtigen, dass der NABU Leipzig auf dem Südfriedhof eingerichtet hat und das normalerweise nicht für Besucher zugänglich ist. Offenbar werden dir großen, höhlenartigen Hohlräume aber auch außerhalb des Winters genutzt, denn bei der Führung konnte man Fledermäuse in diesen Räumen sehen, bevor sie zur nächtlichen Jagd ausflogen.

 

Nach Sonnenuntergang wird es für die Fledermäuse und für die Veranstaltungsteilnehmer auf dem Friedhof erst richtig interessant. Foto: Sophia Eden
Nach Sonnenuntergang wird es für die Fledermäuse und für die Veranstaltungsteilnehmer auf dem Friedhof erst richtig interessant. Foto: Sophia Eden

Es entwickelten sich interessante Gespräche und erst in völliger Dunkelheit, als es dann auch anfing, stark zu regnen, verließen die letzten Fledermausfreunde den Südfriedhof. Der NABU Leipzig bedankt sich bei der Friedhofsverwaltung und beim Wave-Gotik-Treffen für die Zusammenarbeit!

WEITERE INFORMATIONEN


Foto: René Sievert
Foto: René Sievert

Fledermausschutz

 

Zum Schutz der Fledermäuse sind der Erhalt ihrer Quartiere in Höhlen, Stollen, Kellern, Dachstühlen und Baumhöhlen sowie der Erhalt einer vielfältigen, strukturreichen Landschaft wichtige Voraussetzungen. Der NABU Leipzig erfasst Fledermausquartiere, um sie zu schützen und schafft neue Unterschlupfmöglichkeiten. Alle sind eingeladen, beim Fledermausschutz zu helfen! mehr