Fotos: NABU / Beatrice Jeschke, Willi Rolfes, CEWE/Thomas Hinsche
Rotkehlchen (Vogel des Jahres 2021), Wiedehopf (Vogel des Jahres 2022). Fotos: NABU / Beatrice Jeschke, Willi Rolfes, CEWE/Thomas Hinsche.
Der NABU-Regionalverband Leipzig e.V. wünscht
ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr!
Liebe Naturfreunde,

der Vogel des Jahres 2022 ist der zweite, der bei einer öffentlichen Wahl bestimmt wurde. Gewonnen hat der Wiedehopf (Upupa epops). Er benötigt halboffene bis offene insektenreiche Landschaften, und Insekten gibt es nur ohne Pestizideinsatz, deshalb war sein Wahlslogan „Gift ist keine Lösung“. Der NABU Leipzig wird im Verlauf des Jahres mit verschiedenen Aktionen über den Vogel des Jahres informieren und sein Wahlkampfmotto aufgreifen, um auch in Leipzig mehr Giftverzicht und mehr Insektenschutz zu erreichen.

 
Wiedehopf, Vogel des Jahres 2022
Rotkehlchen. Foto: Karsten Peterlein
Wenn das Wiedehopf-Jahr beginnt, endet die Amtszeit für das Rotkehlchen, das 2021 Vogel des Jahres war. Es war bekanntlich erneut ein Jahr, das aufgrund der Pandemie viele Einschränkungen mit sich brachte. Dies hatte auf die tägliche Arbeit der Naturschutzstation sowie auf viele geplante Veranstaltungen und Aktionen des NABU Leipzig Auswirkungen. Die praktische Naturschutzarbeit wurde jedoch Dank der fleißigen ehrenamtlich Aktiven fortgesetzt und für den Schutz der Natur gab es viel zu tun. Denn Flächenfraß und Lebensraumzerstörungen schreiten weiter voran.
Ein besonders drastischer Fall beschäftigte den NABU Leipzig auch 2021 besonders intensiv: die geplante Bebauung des Wilhelm-Leuschner-Platzes. Bevor der Bebauungsplan überhaupt beschlossen und bevor Baugenehmigungen erteilt wurden, sollten im Januar 2020 auf dem ökologisch wertvollen Areal die Gehölze radikal beseitigt und damit gewachsene Lebensräume zerstört werden. Dem NABU war es letztlich gelungen, die Baumfällungen vorerst zu stoppen, nachdem einige Gehölze bereits gerodet waren. Seitdem findet ein juristisches Tauziehen statt, das inzwischen das Verwaltungsgericht erreicht hat. Bevor überhaupt ein Prozess begonnen hat, hat das alles bereits viel Kraft und Geld gekostet. Der NABU bittet daher um Spenden für die Rettung der Stadtnatur. Auf der Fläche versuchen die Verantwortlichen weiterhin Fakten zu schaffen und die Vegetation zu beseitigen – allen Lippenbekenntnissen zum Schutz von Klima und Biodiversität zum Trotz. Leider ist dieser Fall – wenn auch ein prominenter – nur ein Beispiel von sehr vielen.
Leipziger Stadtnatur retten
Tagtäglich werden Lebensräume für Bauprojekte und Flächenversiegelung geopfert – meist ohne ein ökologisch nachhaltiges Konzept und meist auch ohne eine artenschutzfachliche Begleitung, die – so fordert es der NABU Leipzig angesichts des Artensterbens – immer verpflichtend sein müsste. Denn die Praxis zeigt leider, dass stets Biotope unachtsam zerstört und oft auch Tiere verletzt oder getötet werden.
 
Wer die Biotop-Elemente erfolgreich anlegt, kann mit dem unverkennbaren Schild „mein Biotop“ ausgezeichnet werden. Foto: Kevin Klein
Um dieser Entwicklung nicht nur Protest entgegenzusetzen, sondern konkret etwas für den Erhalt von Biotopen zu tun, engagiert sich der NABU Leipzig auf vielfältige Weise. Zum Beispiel ist es gelungen, gemeinsam mit der Stadtreinigung in verschiedenen Parkanlagen die Biodiversität durch praktische Maßnahmen zu fördern. Zudem hat der NABU Leipzig das Mitmachprojekt „mein Biotop“ gestartet. Es hat zum Ziel, Lebensräume durch Aufklärung zu schützen und mit einfachen Mitteln neue Biotope zu schaffen. Dafür eignen sich große,
aber auch kleine Flächen, sodass sich nahezu jeder an diesem Mitmachprojekt beteiligen kann. Auf der zugehörigen Website mein-Biotop.de werden verständlich die engen Beziehungen einzelner Arten im Ökosystem aufgezeigt, und der NABU gibt Tipps, wie man funktionale Lebensräume schaffen kann. Zielgruppe des Projektes sind alle, die etwas gegen das Artensterben unternehmen möchten – beispielsweise Balkon- und Gartenbesitzer, Schulen und Kitas, Sportvereine oder Firmen. Wer die Biotop-Elemente erfolgreich anlegt, kann vom NABU mit dem unverkennbaren Schild „mein Biotop“ ausgezeichnet werden.
 
Ausgezeichnet wurde auch der NABU Leipzig selbst, und zwar gleich doppelt: Das Projekt „mein Biotop“ sowie die Projektidee „Wildbienen Leipzig“ wurden mit dem eku-Zukunftspreis des Sächsischen Umweltministeriums gewürdigt. Das ist eine hohe Anerkennung für die Aktiven des NABU Leipzig, über die wir uns sehr freuen. 2021 konnte der NABU Leipzig sogar noch einen weiteren Preis gewinnen, und zwar im Ideenwettbewerb zur Nachnutzung der Zentraldeponie Cröbern. Mit seinem Konzept einer innovativen Fusion aus Naturschutz, Kunst, Wissenschaft und Sport konnte der NABU Leipzig die Jury überzeugen, und wurde einer von insgesamt acht Preisträgern.
 
Auch die Gelbbindige Furchenbiene (Halictus scabiosae) gehört zu den Arten, die man auf Wildbienen-Leipzig.de kennenlernen kann. Foto: Beatrice Jeschke
Ein weiterer Erfolg des NABU Leipzig: Der Stadtrat hat beschlossen, dass die Vegetation auf Baumscheiben belassen wird. Ab kommendem Jahr dürfen nun die Wildkräuter wachsen - das hilft nicht nur dem Straßenbaum sondern fördert auch die Biodiversität in der Stadt, denn unsere Insekten sind auf heimische Wildkräuter angewiesen. Zu Beginn des Jahres konnte der NABU Leipzig mit einem Positionspapier zum Thema Baumscheiben aufdecken, dass die bisherige Praxis, alle Pflanzen auf Baumscheiben zu entfernen, ohne Rechtsgrundlage und Sinn erfolgte. Weitere Umweltverbände und Stadtratsfraktionen haben die Position des NABU unterstützt, was am Ende zu dem Beschluss führte.
Foto: Sabrina Rötsch
Kleine Erfolge können auch beim Thema Vogelschlag an Glas vermeldet werden. Der NABU Leipzig konnte mit viel Überzeugungsarbeit und der bedrückenden Dokumentation zahlreicher tödlich verunglückter Vögel erreichen, dass einige Glasfassaden umgestaltet werden. Sie wurden mit Mustern beklebt, die für Vögel sichtbar sind – so sollen Kollisionen vermieden werden. Leider gibt es noch zahlreiche weitere Glasfassaden und ständig werden neue geplant und gebaut – ohne Rücksichtnahme auf die Vogelwelt. Mitglieder des NABU Leipzig werden hier ihre Bemühungen fortsetzen. Jeder ist aufgerufen, gefährliche Stellen und verunglückte Vögel zu melden und wenn möglich mit Fotos die Fundumstände zu dokumentieren

Zudem gibt es viele weitere Bauprojekte, bei denen Nistlätze beseitigt oder Vögel eingeschlossen werden. Auch hier gab es 2021 leider wieder zu viele Beispiele. Besonders aufsehenerregend war ein mehrtägiges Hin und Her um einen Gerüstbau in der Bornaischen Straße.

 
Wasserminzen-Blattkäfer beim Insektensommer im Eutritzscher Park. Foto: Beatrice Jeschke
Trotz der Corona-Schutzmaßnahmen konnten 2021 auch einige wenige Aktionen der Umweltbildung stattfinden, außerdem konnte man sich an den bundesweiten Aktionsterminen des NABU beteiligen, wie Stunde der Gartenvögel, Insektensommer, Batnight und BirdWatch. Auch Termine zur Wiesenmahd standen mehrfach auf dem Programm, ebenso diverse Müllsammelaktionen, unter anderem wieder zum Internationalen Küstenreinigungstag am Elsterbecken.
 
Mit zahlreichen Stellungnahmen und Positionspapieren versucht der NABU Leipzig zudem, Einfluss zu nehmen auf diverse Bauplanungen, Gestaltungskonzepte, Maßnahmenkataloge und wie die umfangreichen Schriftstücke alle heißen. Dazu gehören Baupläne am Bayerischen Bahnhof oder an der Kiebitzmark oder die geplante Photovoltaikanlage auf der ehemaligen Mülldeponie Seehausen.  
 
In der kalten Jahreszeit geht unter anderem auch noch die Wartung der Vogelnistkästen weiter, wobei man gerne mithelfen kann. Und auch an den anderen vielfältigen Aktivitäten kann man sich beteiligen – es ist zu erwarten, dass auch 2022 ereignisreich wird.

 
Mit freundlichen Grüßen
der NABU-Regionalverband Leipzig e.V.
Spenden & Mitmachen
 
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Wildvogelhilfe-Kalender 2022
Das ganze Jahr hindurch gibt es in der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig alle Hände voll zu tun. Möglich ist das nur mit Hilfe von Spenden. Einen Blick auf die bunte Mischung der Pflegetiere bietet nun der neue Jahreskalender der Wildvogelhilfe Leipzig, und er hilft dabei, die Arbeit zu finanzieren, denn der Erlös kommt abzüglich von Herstellungs- und Versandkosten Vogelrettung und Vogelpflege zugute. 12 Monatsblätter im A4-Hochformat zeigen Vögel, die in der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig stationär gepflegt wurden und es gibt kurze Erklärungen zu den Fundumständen sowie weitere Infos zum Vogelschutz. Der Kalender kostet 15 Euro, er wird nach Vorbestellung zugesandt oder kann nach Anmeldung in der NABU-Naturschutzstation abgeholt werden. Jetzt bestellen ➜
 
Stunde der Wintervögel 2022
Eine Stunde lang Vögel beobachten
Gleich zu Beginn des neuen Jahres findet wieder die Stunde der Wintervögel statt. Alle sind aufgerufen, sich an der deutschlandweiten Vogelzählung zu beteiligen. So kann man auch unter Pandemiebedingungen die Natur genießen und einen Beitrag zum Vogelschutz leisten. Falls die Corona-Schutzregeln es erlauben, wird der NABU Leipzig wieder gemeinsame Vogelbeobachtungen anbieten, um die Vogelwelt vorzustellen und über den Biotopschutz zu informieren. Einzelheiten dazu stehen rechtzeitig im Internet ➜
 
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