Der Flache Lackporling (Ganoderma lipsiense)

Leipziger Auwaldpilz des Jahres 1999


Originalfundort: Leipziger Rosental im Jahre 1783
Entdecker: A. J. G. K. Batsch


Der Flache Lackporling ist ein typischer Pilz des Leipziger Auwaldes, in welchem er ein reiches Nahrungsangebot vorfindet. Der Porling revanchiert sich, indem er mit hoher Aktivität totes Laubholz zersetzt und somit wieder eine natürliche und nährstoffreiche Lebensgrundlage für neue Generationen von krautigen Pflanzen und Bäumen schafft. Mit Leipzig ist der Flache Lackporling eng verbunden, einerseits durch sein häufiges Auftreten im Auwald, andererseits durch seine Entdeckungs-geschichte. Der Originalfundort des Flachen Lackporlings liegt im Leipziger Stadtgebiet, wo er vom Jenaer Botaniker August Johann Georg Karl Batsch entdeckt wurde. Er beschrieb ihn als neue Art und nannte ihn den Leipziger Röhren-schwamm. Der gebräuchliche Name ist aber Flacher Lackporling, diese Bezeichnung ist aussagekräftiger, da sein Fruchtkörper auch nach mehrjährigem Wachstum flach bleibt. Kann er sich ungestört entwickeln, beträgt der Durchmesser seiner Fruchtkörper oft 50 Zentimeter und mehr. Im feuchten Zustand kann er bis zu 20 Kilogramm schwer werden. Seine Hutoberseite ist braun, krustig und matt. Die Unterseite ist hellbraun gefärbt, solange er sich im Wachstum befindet. Er mag mildes und feuchtes Wetter während der Hauptwachstumszeit im Frühjahr und Herbst. Sein typisch weißer Rand ist zu dieser Zeit besonders schön entwickelt, wodurch man ihn im Leipziger Auwald leicht entdeckt. Unter seinem Hut bilden sich Braune Sporen in winzigen Röhren, welche sich oft auf seiner Oberseite ablagern, um vom kleinsten Windhauch verbreitet zu werden. Auch als Lebensraum ist er dienlich, so ernähren sich die Larven der Zitzengallenfliege von der Röhrenschicht des Pilzes und der Fortbestand des Insektes ist gesichert.

 

Text: Stadt Leipzig, Amt für Umweltschutz