Adoptierte Mauersegler-Jungvögel

Fotos: NABU Leipzig

 

Die Pflege und Aufzucht von Mauerseglern bis zum Flüggewerden ist nicht die einzige Möglichkeit, den Vögeln zu helfen. Wer die Möglichkeit und Zugang zu einer Brutkolonie hat, kann mit entsprechender Erfahrung die jungen Segler auch Pflegefamilien unterschieben. Dabei ist aber einiges zu beachten: Jungvögel werden nur in Nester gesetzt wo bereits ein oder maximal zwei Jungtiere in gleichem Alter sitzen. Nester mit drei Jungtieren werden nicht besetzt. Ausgewählt werden Nistkästen, die ausschließlich an Fassaden in Richtung Nord oder Ost zeigen. Das Hauptproblem der Aufheizung zeigte sich nämlich an Nistkästen und Brutgebäuden in Süd und Westrichtung, da sich mittags und nachmittags diese Standorte nicht nur auf dem Dach sondern auch an der gesamten Fassade besonders aufheizen.

 

Der Erfolg solcher Adoptionen wird vom NABU dokumentiert. Nach einigen Tagen werden die Jungvögel gewogen, um anhand von Gewichtszunahmen festzustellen, ob die Vögel tatsächlich von den Adoptiveltern gefüttert werden. 96 junge Mauersegler konnten auf diese Weise vom NABU Leipzig bis heute (11. Juli 2015) bereits erfolgreich "vermittelt" werden. Der NABU hat noch Zugang zu 100 weiteren, in diesem Jahr zur Brut genutzten Nistkästen ohne Sonnenbestrahlung. Aber leider rennt die Zeit davon: Die Segler lassen sich nur als Jungtiere in einem Alter bis etwa 25 Tage so problemlos in neue Familien integrieren. Älteren Seglern ist diese Angelegenheit mit neuen unbekannten Geschwistern zu stressig. Sie bleiben in unseren Pflegestellen, bis sie selbst losfliegen können.

 

Wer die Möglichkeit hat, Segler in Brutkolonien unterzubringen, sollte es versuchen, rät der NABU Leipzig allen Mauerseglerhelfern in anderen Städten und würde sich über Erfahrungsaustausch freuen. Jedoch eines bleibt ganz wichtig: Nach dem Einsetzen ins Ammennest müssen Erfolgskontrollen durchgeführt werden!

Wer einen Mauersegler am Boden findet bitte sofort bei der Wildvogelhilfe anrufen: 0341 927 62 027!

 

Für die Aufzucht hilfsbedürftiger Vögel bittet der NABU um Spenden