Besuch von NABU-Präsident Olaf Tschimpke

Der NABU Leipzig informierte über Naturschutzarbeit vor Ort

NABU-Präsident Olaf Tschimpke (rechts) und Bernd Heinitz, Vorsitzender des NABU-Landesverbands Sachsen, bei der Exkursion durch die Luppeaue. Foto: Ina Ebert
NABU-Präsident Olaf Tschimpke (rechts) und Bernd Heinitz, Vorsitzender des NABU-Landesverbands Sachsen, bei der Exkursion durch die Luppeaue. Foto: Ina Ebert
Eine Auenlandschaft ist ein vielfältiger, artenreicher Lebensraum, der durch die Dynamik von Hochwasserereignissen geprägt ist. Im Leipziger Tiefland hat sich ein Flusssystem entwickelt, das vielfach verzweigt einen regelrechten Gewässerknoten bildete. Diese Landschaft ist bereits seit vielen Jahrhunderten auch vom Menschen geprägt worden. Die Entwicklungen im 20. Jh. haben aber die vielfältige Natur akkut gefährdet. Hochwasserschutzmaßnahmen und die Tagebaue im Leipziger Umland haben dazu geführt, dass es in der Aue keine natürlichen Überschwemmungen mehr gibt, vor allem aber ist eine fortschreitende Entwässerung zu beobachten. Durch diese Austrocknung wird die Vegetation der Auenlandschaft verändert. Die fehlende Hochwasserdynamik verursacht weitere negative Entwcklungen. Weichholzaue ist nur noch in Resten zu finden, und auch die Hartholzaue verändert sich weiter.
Damit gehen wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen, für typische Auenbewohner verloren.
Naturschützer haben bereits zu DDR-Zeiten im Gebiet der Papitzer Lachen ein Refugium bewahrt, das insbesondere für Amphibien ein wertvoller Lebensraum ist. Die früheren Lehmstiche und die umgebenden Wiesen können durch Biotoppflegeaktionen des NABU-Regionalverbands Leipzig als Feuchtgebiet erhalten werden. Durch das Projekt "Lebendige Luppe" soll die Regulierung der Wasserstände weiter verbessert werden. Ein weiteres Ziel des Projekts ist es, frühere, inzwischen abgeschnittene und zum Teil ausgetrocknete Flussarme des ursprünglichen weitverzweigten Fließgewässernetzes wieder mit Wasser zu versorgen. So sollen die Lebensadern der Leipziger Aue ein Stück weit wieder belebt werden. An diesem Auenrevitalisierungsprojekt ist neben anderen Projektpartnern auch der NABU Sachsen beteiligt. Zu seinen Aufgaben gehört u.a. eine intensive Öffentlichkeits- und Umweltbildungsarbeit. Damit soll den Menschen der Wert eines intakten Auenökosystems vermittelt werden, von dem auch der Mensch profitiert.

Fotos: Ina Ebert

Maria Vlaic vom NABU-Projektteam "Lebendige Luppe" und René Sievert vom NABU Leipzig haben NABU-Präsident Olaf Tschimpke sowie Mitarbeiter der Bundes- und der Landesgeschäftsstelle des NABU bei einem kleinen Ausflug die Schönheit des NSG "Luppeaue" gezeigt. Dort befinden sich die Papitzer Lachen, in denen die Exkursionsteilnehmer dem Froschkonzert und den eindrücklichen Rufen der Rotbauchunken lauschen konnten. Dank des Engagements des NABU hat sich ihr Bestand deutlich erholt. Inzwischen vermehren sich die Rotbauchunken hier zuverlässig, und das Gebiet bräuchte nun eine Anbindung an andere geeignete Lebensräume. Auch dafür könnte es sinnvoll sein, natürliche Hochwasserereignisse in der Luppeaue zu ermöglichen. Der Laubfrosch hat sich von hier aus bereits wieder in andere Teile der Auenlandschaft ausgebreitet, und auch der Moorfrosch findet hier Laichgewässer.
Die naturwissenschaftliche Begleitforschung und die Umweltbildung im Projekt "Lebendige Luppe" konnten bei dem Rundgang vorgestellt werden. Abschließend informierte René Sievert noch über weitere Projekte des NABU Leipzig, wie den erstmals in diesem Jahr konzipierten Mauerseglertag, der von nun an immer am 7.7. stattfinden soll. Die Bürger sind dann aufgerufen, Mauersegler- und Schwalbenbeobachtungen an den NABU zu melden, damit der Schutz dieser eleganten Sommerboten und ihrer Brutstätten verbessert werden kann.