Bäume im Winter

NABU-Exkursion durch den Schlosspark Kauthain

Foto: Beatrice Jeschke
Foto: Beatrice Jeschke

Woran erkennt man einen Baum im Winter, wenn man nicht das Glück hat, dass er noch ein paar vertrocknete Blätter oder Früchte trägt? Baumexperte Thomas Nußmann stellte den Teilnehmern der Exkursion am 19. Februar 2023 auf unterhaltsame Weise die häufigsten Baumarten vor. Der erste Kandidat auf der NABU-Streuobstwiese war natürlich – ein Nussbaum. Beim Schnitt durch einen Zweig konnte man das gekammerte Mark erkennen, das typisch ist für alle Walnussverwandten. Außerdem wurden Merkmale wie Blattnarben, Bündelmale, Endknospen, Seitenknospen, Behaarung, Knospenschuppen und Lentizellen erklärt.

 

Fotos: Beatrice Jeschke

 

Neben den Obstbäumen gab es auf der Wiese auch Erle, Weide und Stiel-Eiche zu sehen. Die Esche mit ihren charakteristischen gegenständigen schwarze Knospen ist unverkennbar und wird allen gut im Gedächtnis bleiben. Auch der nicht heimische Eschenahorn ist leicht zu identifizieren an seinen violett-blausilbrigen jungen Austrieben. Auf dem Weg zum Schlosspark Knauthain kam die Gruppe an einer Feld-Ulme vorbei. Sie verzweigt sich sehr filigran, die Knospen sind wechselständig und zweizeilig angeordnet. Am asymmetrischen Blattansatz und den Korkleisten kann man sie gut erkennen.

 

Winterlinde (links) und Sommerlinde (rechts) stehen im Schlosspark direkt nebeneinander und lassen sich gut vergleichen.
Winterlinde (links) und Sommerlinde (rechts) stehen im Schlosspark direkt nebeneinander und lassen sich gut vergleichen.
Eine majestätische Roteiche beeindruckte die Exkursionsteilnehmer. Fotos: Beatrice Jeschke
Eine majestätische Roteiche beeindruckte die Exkursionsteilnehmer. Fotos: Beatrice Jeschke

Im Park warteten einige wunderschöne Starkbäume, zum Beispiel Platanen, Rotbuchen und eine majestätische Roteiche am Teich. Sommer- und Winterlinde standen direkt nebeneinander und konnten gut verglichen werden. So sind bei der Winterlinde unter anderem die Früchte kleiner und lassen sich zerreiben, bei der Sommerlinde nicht. Auch bei den gegenständigen Knospen der Ahornarten gibt es Unterschiede, die man im Winter erkennen kann. So sind sie beim Bergahorn grün und beim Spitzahorn rot.

Bedauerlich war, die starken Verluste durch Rußrindenkrankheit am Bergahorn zu sehen. Trotzdem war es ein sehr schöner Sonntagvormittag in der Natur, denn auch wenn der Rundgang des NABU Leipzig „Bäume im Winter“ hieß, war es sehr frühlingshaft. Die Vögel zwitscherten, besonders Bunt- und Grünspecht waren aktiv, die Winterlinge blühten zu Hunderten und ein interessiertes Eichhörnchen war auch mit dabei.

 

Baumvielfalt im Schlosspark Knauthain. Fotos: Beatrice Jeschke