Wilhelm-Leuschner-Platz

Baupläne gegen Nachtigall und Grünspecht

Der Wilhelm-Leuschner-Platz ist der „Platz der Biologischen Vielfalt“.

Die Artenvielfalt bei den Brutvögeln ist auf diesem Areal in der Innenstadt größer als auf vergleichbaren Flächen. Der Wildwuchs auf dem Gelände ist aber auch Heimat für andere Tierarten. Das ist umso wichtiger, je mehr die umliegenden Lebensräume verloren gehen. 

Mit großer Sorge beobachten Naturschützer, dass die Oase Wilhelm-Leuschner-Platz in Kürze ebenfalls dem Bauboom geopfert werden soll. Seit Beginn der Planungen für den Wilhelm-Leuschner-Platz hat der NABU Leipzig seine Zusammenarbeit angeboten, um eine möglichst naturverträgliche Nutzung zu erreichen. Es deutet aber nichts darauf hin, dass der Naturschutz bei den Planungen tatsächlich berücksichtigt wird.

Der NABU Leipzig hat nun erneut ein Positionspapier verfasst und umfangreiche Beobachtungsdaten zu geschützten Vogelarten an die Ämter der Stadt Leipzig übergeben. Der NABU hat auf die naturschutzrechtlichen Konflikte aufmerksam gemacht, die mit der Zerstörung von Lebensstätten geschützter Arten verbunden sind und hat dringend um Auskunft gebeten, wie der räumliche Zusammenhang der innerstädtischen Lebensräume geschützt werden soll, falls die Baupläne am Wilhelm-Leuschner-Platz realisiert werden.

 

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Foto: Beatrice Jeschke
Der Wilhelm-Leuschner-Platz ist Heimat der Nachtigall, die auf Sträucher angewiesen ist. Der Leuschnerplatz ist einer der wenigen Orte in der Innenstadt, wo sie noch wachsen, an vielen anderen Stellen wurden sie leider radikal beseitigt. Kein Wunder, dass man dort Nachtigall oder Amsel nicht mehr singen hört!
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Foto: Beatrice Jeschke
Der Grünspecht nutzt den Wilhelm-Leuschner-Platz zur Nahrungssuche. Hier findet er geeignete Stellen für die Jagd nach Ameisen, die er besonders gerne verspeist. Der Grünspecht ist in der Bundesartenschutzverordnung als streng geschützte Art eingestuft und genießt damit den höchsten Naturschutzstatus.
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Foto: Beatrice Jeschke
Auch Insekten finden auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz Nahrung und Unterschlupf, darunter Bienen, Hummeln, Käfer, Schmetterlinge und Libellen. Viele Insekten sind selbst wiederum Nahrung für andere Tiere, weshalb der Erhalt der Insektenlebensräume in der Stadt unverzichtbar ist.
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Foto: Beatrice Jeschke
Der Wilhelm-Leuschner-Platz ist Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Menschen, ein Platz der Biologischen Vielfalt.
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Während Leipzig für die Menschen wächst, schrumpft die Stadt für die Tier- und Pflanzenwelt. Lebensräume gehen tagtäglich verloren, oftmals ohne jeden Ausgleich, obwohl er gesetzlich vorgeschrieben ist. Damit verliert Leipzig auch mehr und mehr Lebensqualität. Außerdem haben die Ökosysteme wichtige Funktionen, zum Beispiel für das Stadtklima.