Fledermäuse in der Stadt

Batnight und StadtNaturErleben vom 25. bis 27. August 2017

Braunes Langohr beim Flug durch Nachtkerzen. Foto: NABU/Dietmar Nill
Braunes Langohr beim Flug durch Nachtkerzen. Foto: NABU/Dietmar Nill

Fledermäuse sind faszinierende Tiere: Sie sehen mit ihren Ohren, fliegen mit ihren Händen und sie rauschen durch die Dunkelheit. Um über die bedrohten Nachtlebewesen zu informieren und für ihren Schutz zu werben, findet jedes Jahr die internationalen Batnight statt. Sie wird von EUROBATS, dem Europäischen Büro für Fledermausschutz organisiert und findet in diesem Jahr zum 21. Mal statt. In Deutschland bietet der NABU zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen an. Am Aktionswochenende lädt auch der NABU Leipzig zu Veranstaltungen ein. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe StadtNaturErleben geht es in diesem Jahr um „Fledermäuse in der Stadt“:

 

Freitag, 25. August 2017, 19 Uhr

Fledermausvortrag

Vortrag im Naturkundemuseum Leipzig (Lortzingstraße 3) und kleine Fledermausexkursion zum Auftakt der NABU-Veranstaltung StadtNaturErleben.

 

Samstag, 26. August 2017, 20 Uhr

Fledermausnacht

Der NABU Leipzig beteiligt sich an der internationalen Batnight. Bei einer Entdeckungstour durch den Lebensraum der Fledermäuse gibt es viel Wissenswertes über die kleinen nachtaktiven Jäger.

Treffpunkt: Schloss Schönefeld, Zeumerstraße 1.

 

Sonntag, 27. August 2017, 20 Uhr

Fledermausschutz

Fledermaustour im Stünzer Park und Anbau von Fledermauskästen

Treffpunkt: Dorfplatz Stünz, Julius-Krause-Straße.

 

Hilfe für die Schönen der Nacht

Hauptursache für die Gefährdung der heimischen Fledermausarten ist der Verlust von geeigneten Lebensräumen. Alte Baumbestände mit Unterschlupfmöglichkeiten sind selten und werden oft der „Verkehrssicherung“ oder Bauprojekten geopfert. Ritzen, Fugen und Spalten in Gebäuden gehen durch Modernisierung von Fassaden und Dächern verloren. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz muss in solchen Fällen eine Genehmigung vorliegen und es muss Ersatz durch künstliche Quartiere geschaffen werden – beides wird in Leipzig leider oftmals ignoriert. Auf diese Weise sind in der wachsenden Stadt bereits zahllose Fledermausquartiere verloren gegangen. Oftmals passiert das besonders grausam: Die Tiere werden bei Bauarbeiten in ihren Quartieren einfach eingemauert und sterben qualvoll.

Zudem sorgt die großflächige Landschaftszerstörung auch dafür, dass es immer weniger Insekten gibt, sodass die Fledermäuse nicht nur unter Wohnungsnot leiden, sondern auch an Nahrungsmangel.

 

Um darauf aufmerksam zu machen und aktiv den Fledermäusen zu helfen, hat der NABU Leipzig seine Bemühungen im Fledermausschutz verstärkt. Zudem ist Leipzig neben Berlin und Hamburg seit 2017 eine „BatCity“ des NABU. In den drei Städten werden ehrenamtliche Fledermausschützer vom NABU ausgebildet, um anschließend noch mehr Hilfsmaßnahmen organisieren zu können.

 

NABU bittet um Spenden für den Fledermausschutz

Der NABU Leipzig pflegt in Not geratene Fledermäuse, bis sie wieder ausgewildert werden können. Foto: Karsten Peterlein
Der NABU Leipzig pflegt in Not geratene Fledermäuse, bis sie wieder ausgewildert werden können. Foto: Karsten Peterlein
Auch Jungtiere gehören zu den Pfleglingen, sie müssen Fressen und Fliegen lernen. Foto: Wolfgang Kulick
Auch Jungtiere gehören zu den Pfleglingen, sie müssen Fressen und Fliegen lernen. Foto: Wolfgang Kulick
Die Pflegetiere werden mit nahrhaften Insekten gefüttert - eine kosten- und zeitintensive, ehrenamtliche Arbeit. Foto: Wolfgang Kulick
Die Pflegetiere werden mit nahrhaften Insekten gefüttert - eine kosten- und zeitintensive, ehrenamtliche Arbeit. Foto: Wolfgang Kulick

Gemeinsam mit der Ökologischen Station Borna-Birkenhain kümmert sich der NABU Leipzig auch im in Not geratene Fledermäuse, die vorrübergehend in menschlicher Obhut wieder fit gemacht werden für ein Leben in Freiheit. Das sind verletzte oder unterernährte Fledermäuse, verwaiste Jungtiere oder auch Tiere, die bei Bauarbeiten gerettet wurden.

 

Die ehrenamtliche Pflege dieser Tiere ist sehr arbeitsintensiv, vor allem die Fütterung nimmt viel Zeit in Anspruch, aber auch Flugtraining oder Körperpflege gehören dazu, zum Teil auch Lernprogramme für Jungtiere oder die Versorgung von Verletzungen. Das alles ist zudem mit hohen Kosten verbunden, die aus Spenden finanziert werden. Deshalb bittet der NABU herzlich alle Fledermausfreunde, diese Arbeit mit einer Spende zu unterstützen (Stichwort „Fledermaus“). Ebenso freut sich der NABU Leipzig, wenn Naturfreunde die Artenschutzaktionen und Arbeitseinsätze aktiv unterstützen – es gibt zahlreiche Mitmachmöglichkeiten, und das BatCity-Team freut sich über tatkräftige Verstärkung!

Veranstaltungsplakat     Pressemitteilung