Amphibienfalle im Leipziger Auwald

Naturtäter greifen ein

Dank eines aufmerksamen Spaziergängers, der dem NABU Leipzig ein sehr unglücklich konstruiertes Bauwerk meldete, in das viele Erdröten, Grasfrösche und Kammmolche stürzen und nicht wieder rauskommen, sind Naturtäter gleich auf die Suche gegangen, um die Tierfalle in Augenschein zu nehmen.

Das Trafohaus ist mit steilen Betonwänden umgeben. Von Außen ist der Waldboden dem Bauwerk angeglichen, so dass die Tiere während ihrer Wanderschaft zum Laichgewässer den steilen Absturz nicht vermuten und hineinfallen. Darin gefangen ist ein entkommen nicht möglich und der Hungertod sicher.
An einem Abend wurden 87 Erdkröten,19 Grasfrösche und jeweils ein Springfrosch, Teichmolch und Kammmolch befreit. Am Vortag wurden von dem besagten Spaziergänger bereits über 50 Erdkröten aus der Falle gerettet.

Fotos: NABU Leipzig


Wenige Tage später wurde die Falle gegen weitere Unglücksfälle abgesichert. Ca. 30 Meter Amphibienzaun wurde dafür verwendet.

In der Anlage befanden sich vier Tag nach der letzten Kontrolle schon wieder 26 Erdkröten, 10 Grasfrösche und ein Teichmolch. Rund 200 Tiere mussten insgesamt aus der Anlage befreit werden und wären sonst jämmerlich zu Grunde gegangen. Doch damit ist jetzt Schluss!

In den nächsten Monaten können durch den installierten Krötenzaun keine Tiere mehr hineinfallen. Die Amphibienschützer atmen auf und die Amphibien sind etwas sicherer auf ihrer beschwerlichen Reise. Jetzt gilt es nur noch, den Besitzer von baulichen Veränderungen in der Anlage zu überzeugen, um die Fale dauerhaft zu entschärfen.

Vielen Dank an alle Helfer!

Ein tolles Video dokumentiert die Aktion.