Neues Wasser auf alten Wegen

Das Projekt „Lebendige Luppe“


Der Auwald ist nicht nur Leipzigs kostbarstes Naturerbe – seine Ausdehnung in unmittelbarer Großstadtnähe macht ihn europaweit einzigartig: Keine andere Metropole bietet ein solches Naturparadies zur Naherholung und Freizeitgestaltung direkt vor der Haustür.

Durch ein dynamisches Zusammenspiel von Wasserüberschuss und Wassermangel entstand in den Flussauen von Luppe, Parthe, Pleiße und Weißer Elster einst dieses kostbare Kleinod: Ein Ökosystem, geprägt durch eine Vielzahl von Still- und Fließgewässern, das einen unschätzbaren Reichtum an Tier- und Pflanzenarten hervorbrachte. Doch dieser „Hot Spot“ der Biodiversität ist in Gefahr. Die Trockenlegung und intensive Bewirtschaftung von Acker- und Wiesenflächen; die Anlage neuer, entwässernder Flussläufe und umfangreiche Eindeichungen fordern ihren Tribut: Die ehemals wasserreiche Auenlandschaft trocknet mehr und mehr aus. Einige Flüsse des weit verzweigten Gewässernetzes fließen gar nicht mehr, ihre Betten wurden zerstört und abgeschnitten. Und mit dem Verlust des Wassers ist auch der Reichtum des Auwalds gefährdet.


Ein ehemaliges, heute abgeschnittenes und ausgetrocknetes Flussbett eines Luppe-Seitenarms. Foto: NABU Leipzig
Ein ehemaliges, heute abgeschnittenes und ausgetrocknetes Flussbett eines Luppe-Seitenarms. Foto: NABU Leipzig

 

Das Projekt „Lebendige Luppe“ will dieser alarmierenden Tendenz entgegenwirken: In diesem Zusammenhang soll unter anderem das Wassermanagement der Papitzer Lachen verbessert werden und hier vorhandene alte Läufe der Luppe wiederbelebt werden. Auch südlich der Neuen Luppe verfolgt die Stadt Leipzig in dem Gemeinschaftsprojekt ähnliche Ziele, um für den nordwestlichen Auwald insgesamt neue Lebensadern zu entwickeln. Wertvoll und wichtig ist dieses Vorhaben für Mensch und Natur gleichermaßen – denn die Auen geben nicht nur zahlreichen bedrohten Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause, sie dienen auch der Naherholung und Freizeitgestaltung der Stadtbewohner, sind Frischluftlieferant und dienem dem Klimaschutz als CO2-Speicher. Im Sommer reguliert der Auwald hohe Lufttemperaturen, bei Hochwasser und bei Starkregen bietet er Abfluss- und Rückhaltefläche für überschüssige Wassermengen. Das Projekt „Lebendige Luppe“ trägt also nicht nur zum Erhalt des Auwalds mit seiner Artenvielfalt bei, sondern verbessert zusätzlich die Lebensqualität der Leipziger.

An der Umsetzung des Projekts „Lebendige Luppe“ sind neben dem NABU-Landesverband Sachsen e. V. auch die Städte Leipzig und Schkeuditz, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und die Universität Leipzig beteiligt. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Rahmen des „Bundesprogramms Biologische Vielfalt“ sowie durch die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt.

 

www.Lebendige-Luppe.de     Weitere Informationen